Reynolds 531
Reynolds 531 ist der Markenname für Stahlrohre der Firma Reynolds Technology Ltd. in Birmingham, England, die für verschiedene Fahrwerkskonstruktionen Verwendung fanden. Die Rohre sind aus Stahl mit mittlerem Kohlenstoffanteil, der mit Mangan und Molybdän legiert ist. Die Bezeichnung wird zurückgeführt auf den ursprünglichen Anteil der Legierungselemente (5:3:1).
Geschichte und Technik
Die Rohre wurden ab dem Jahr 1935 in der Luftfahrtindustrie und seit Ende der 1950er Jahre in anderen Branchen für verschiedene hochwertige Rahmenkonstruktionen verwendet. International bekannt wurden Rahmen und Gabel für käufliche Rennräder, ausgeliefert mit einer Wandstärke von 1,6 mm bis 2,3 mm. Sechs Tour-de-France-Sieger waren von 1958 bis 1991 mit Reynolds 531-Rahmen am Start.[1] Motorradrahmen aus Reynolds-531-Rohr bauten unter anderen BSA, Hesketh und die Rahmenbauer Seeley und Rickman. Auch in Sportwagen, etwa beim Jaguar E-Type, sowie bei Flugzeugen und dem Rekordwagen Thrust2 wurden Reynolds 531-Rohre benutzt.[2] Noch heute werden Reynolds 531-Rohre auf Bestellung geliefert.
Zusammensetzung und Festigkeit
Die Legierung der Rohre besteht zu 1,25 bis 1,45 % aus Mangan, 0,15 bis 0,25 % Molybdän, 0,23 bis 0,29 % Kohlenstoff, 0,15 bis 0,35 % Silizium, und maximal 0,45 % Schwefel und Phosphor. Die Zerreißgrenze, nach dem Hartlöten, wurde mit 686 N/mm² festgestellt.[3]
„Die Werte zeigen, wie exzellent dieser Werkstoff nach dem Hartlöten seine Festigkeit bewahrt – ein Segen für jeden Rahmenbauer.“
Literatur
- Tony Foale, Vic Willoughby: Motorrad-Fahrwerk heute. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-613-01226-X.
Weblinks
Einzelnachweise
- reynoldstechnology.biz (Memento vom 25. Oktober 2014 im Internet Archive) Timeline (abgerufen am 1. Dezember 2015)
- reynoldstechnology.biz 531 (abgerufen am 1. Dezember 2015)
- Tony Foale, Vic Willoughby: Motorrad-Fahrwerk heute. S. 145.
- Tony Foale, Vic Willoughby: Motorrad-Fahrwerk heute. S. 145.