Rewia Mugrasch
Rewia mugrasch: Folge von Tropen in der hebräischen Liturgie | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Zeichen: | ֝ ֗ | ||||||||||||||||||||||||||||||
Codepunkte: | U+059D U+0597 | ||||||||||||||||||||||||||||||
Einzelzeichen: | Geresch muqdam Rewia | ||||||||||||||||||||||||||||||
Codeblock: | Unicodeblock Hebräisch | ||||||||||||||||||||||||||||||
Rewia mugrasch | רְבִיעַ מֻ֜גְרָ֗שׁ | ||||||||||||||||||||||||||||||
Beispiel | צ֝֗וּר | ||||||||||||||||||||||||||||||
Beispiel | מֵ֝אַ֗יִן | ||||||||||||||||||||||||||||||
Ta’amaj Sifre Emet | |||||||||||||||||||||||||||||||
1. trennende („beherrschende“) Akzente | |||||||||||||||||||||||||||||||
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2. verbindende („dienende“) Akzente | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Begriffe
Trope |
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von altgriechisch τρόπος tropos über jiddisch טראָפּ trop[3] dt.: Betonung, Melodie |
Das Wort mugrasch enthält den Wortstamm von Geresch und heißt daher in manchen Grammatiken auch Rebia gereshatum.[4]
Symbol
Das Symbol von Rewia mugrasch entsteht aus der Kombination der Zeichen von Geresch muqdam und Rewia. Dabei steht Geresch muqdam über dem ersten Konsonanten des Worts, der Punkt von Rewia steht über der betonten Silbe.
Grammatik
Rewia mugrasch ist ein wichtiger disjunktiver Akzent der zweiten Ebene. In einem aus drei Abschnitten bestehenden Vers endet der erste Abschnitt mit Ole we-Jored, der zweite Abschnitt endet mit Etnachta. Das letzte Segment nach Etnachta und vor Silluq wird unterteilt durch Rewia Mugrasch. Es kommt nicht vor in den vorangehenden Abschnitten. Rewia Mugrasch kann in kurzen Sätzen ein Atnach ersetzen, dann gelten weiterhin alle anderen Regeln, als ob Atnach an der Stelle von Rewia Mugrasch stünde.[5]
Ein Rewia-Mugrasch-Segment kann weiter unterteilt werden durch Dechi, zusätzlich kann einem Dechi noch eine weitere Disjunktion Rewia gadol vorangehen.[6] In einigen Fällen enthält ein solches Rewia-Gadol-Segment nur ein einziges Wort, in diesem Fall wird Rewia gadol durch Schalschelet gedola ersetzt.[7]
Rewia Mugrasch kann alleine stehen oder kann bis zu drei vorangehende konjunktive Akzente haben. Gibt es nur eine Konjunktion, so ist es Mercha. Bei zwei Akzenten kann ein Tipcha oder ein weiteres Mercha vorausgehen.[8]
Ijob 18,4 | |||||||||||
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Gesamter Vers | טֹֽרֵ֥ף נַפְשׁ֗וֹ בְּאַ֫פּ֥וֹ הַ֭לְמַעַנְךָ תֵּעָ֣זַב אָ֑רֶץ וְיֶעְתַּק ־ צ֝֗וּר מִמְּקֹמֽוֹ׃ „Du, der sich selbst zerfleischt in seinem Zorn, soll deinetwegen die Erde verlassen werden, ein Fels von seiner Stelle wegrücken?“ | ||||||||||
2. Ebene (Könige) | מִמְּקֹמֽוֹ׃ Sof pasuq / Silluq als Kaiser, am Versende |
וְיֶעְתַּק ־ צ֝֗וּר Rewia Mugrasch als 3. König |
הַ֭לְמַעַנְךָ תֵּעָ֣זַב אָ֑רֶץ Etnachta als 2. König |
טֹֽרֵ֥ף נַפְשׁ֗וֹ בְּאַ֫פּ֥וֹ Ole we-Jored als 1. König | |||||||
Psalm 121,1 | ||||||||||
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Gesamter Vers | שִׁ֗יר לַֽמַּ֫עֲלֹ֥ות אֶשָּׂ֣א עֵ֭ינַי אֶל־הֶהָרִ֑ים מֵ֝אַ֗יִן יָבֹ֥א עֶזְרִֽי׃ „Wallfahrtslied: Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: Woher kommt mir Hilfe?“ | |||||||||
2. Ebene (Könige) | יָבֹ֥א עֶזְרִֽי׃ Sof pasuq / Silluq als Kaiser |
מֵ֝אַ֗יִן Rewia Mugrasch als 3. König „[…]Woher[…]“ |
אֶשָּׂ֣א עֵ֭ינַי אֶל־הֶהָרִ֑ים Etnachta als 2. König |
שִׁ֗יר לַֽמַּ֫עֲלֹ֥ות Ole we-Jored als 1. König „Wallfahrtslied:[…]“ |
Vorkommen
ספרי אמ"ת סִפְרֵי אֱמֶת | |
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Sifre Emet [ deutsch ‚Bücher Emet‘, bzw. ‚Bücher der Wahrheit‘ | ]|
אִיוֹב | (Ijob) |
מִשְלֵי | (Sprichwörter) |
תְהִלִּים | (Psalmen) |
Anfangsbuchstaben der Bücher Ijob , Sprichwörter und Psalmen bilden zusammen das Merkwort אֱמֶת |
Teil des Tanach | Rewia mugrasch |
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Psalmen | 1828 |
Ijob | 703 |
Sprüche | 654 |
Gesamt | 3185 |
Die Rewia mugrasch zählt zu den Ta’amei Sifrei Emet טַעֲמֵי סִפְרֵי אֱמֶ"ת, den Teamim der Bücher Emet.
Die Tabelle zeigt das Vorkommen von Rewia Mugrasch in den drei poetischen Büchern.[9]
Literatur
- William Wickes: A treatise on the accentuation of the twenty-one so-called prose books of the Old Testament. (1887)
- William Wickes: A treatise on the accentuation of the three so-called poetical books on the Old Testament, Psalms, Proverbs, and Job. (1887)
- Solomon Rosowsky: The Cantillation of the Bible. The Five Books of Moses. The Reconstructionist Press, New York 1957.
- James D. Price: Concordance of the Hebrew accents in the Hebrew Bible. (Vol. I). Concordance of the Hebrew Accents used in the Pentateuch. Edwin Mellon Press, Lewiston (New York) 1996, ISBN 0-7734-2395-8.
- Joshua R. Jacobson: Chanting the Hebrew Bible. The art of cantillation. 1. Auflage. Jewish Publication Society, Philadelphia 2002, ISBN 0-8276-0693-1.
- Joshua R. Jacobson: Chanting the Hebrew Bible. Student Edition. The Jewish Publication Society, Philadelphia 2005, ISBN 978-0-8276-0816-0 (online).
Einzelnachweise
- Jacobson (2002), S. 936.
- Jacobson (2002), S. 407.
- Jacobson (2002), S. 3: Trop. «In Yiddish, the lingua franca of the Jews in Northern Europe […], these accents came to be known as trop. The derivation of this word seems to be from the Greek tropos or Latin tropus ».
- Dieser Begriff ist jedoch nach Wickes irreführend, da in den drei poetischen Büchern kein Geresch vorkommt. Wickes hält es stattdessen für ein Tipcha-Zeichen, das nach oben gesetzt wurde. Wickes, Poetic Books, S. 16.
- Wickes, Poetical Books, S. 74.
- Price, Bd. V, S. 1127–1128.
- Price, Bd. V, S. 1127–1128.
- Price, Bd. V, S. 1127–1128. Price benutzt den Begriff Tarcha anstelle von Tipcha. Es gibt darüber hinaus weitere Möglichkeiten, die aber selten vorkommen.
- James D. Price: Concordance of the Hebrew accents in the Hebrew Bible. Band V S. 1095.