Rettungstuch
Ein Rettungstuch, Tragetuch, Bergetuch oder Evakuierungstuch ist eine faltbare Tragevorrichtung zum Transport oder zur Bergung von immobilen, verletzten, bewusstlosen oder verstorbenen Personen, insbesondere bei ungünstigen räumlichen Verhältnissen. Tragetücher bestehen typischerweise aus robustem Stoff oder Kunststoff und haben mehrere Tragegriffe. Sie werden oft in Notfällen, zum Beispiel in der Ersten Hilfe oder in Rettungsdiensten eingesetzt.
Umlagern und Transport
Diese Transportweise ist nur bedingt schonend und wird von den Patienten häufig als unangenehm empfunden. Es wird eingesetzt, wenn aus Platzgründen weder eine normale Trage noch eine Schaufeltrage eingesetzt werden können (z. B. in sehr engen Räumen und Treppenhäusern). Im Weiteren wird der Patient dann auf eine normale Trage umgelagert. Der Patient wird schonend zur Seite gedreht und das längsgefaltete Rettungstuch hinter ihn gelegt. Dann wird der Patient zur anderen Seite gedreht und das Tuch entfaltet, so kommt er darauf zu liegen. Bei einer anderen Methode wird der Oberkörper des Patienten aufgerichtet, das gefaltete Tragetuch untergelegt und dann beim wieder liegenden Betroffenen das Tuch unter dem Gesäß bis zu den Füßen entfaltet.
Durch entsprechendes Falten des Tuches können Patienten auch sitzend getragen werden.
Für übergewichtige Personen existieren übergroße Tragetücher.[1]
Alternative Verwendundungszwecke
Ein weiterer Verwendungszweck des Rettungstuches ist der Transport von Verletzten unter Zeitdruck (z. B. aus einem Brandobjekt), da die Person sehr rasch auf das Tuch gelegt werden kann. Das Rettungstuch kann zwischen den Beinen des Patienten zum Oberkörper gefaltet und seitlich vom Rumpf die Tragschlaufen per Karabinerhaken miteinander verbunden werden (improvisierte Rettungswindel). Auch zum Umlagern eines Patienten aus dessen Bett auf eine Trage kann das Rettungstuch verwendet werden.
Literatur
- Lothar Schott, Manfred Ritter: Feuerwehr Grundlehrgang FwDV 2. 21. Auflage. Wenzel-Verlag, Marburg 2022, ISBN 978-3-88293-121-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- H. Wißuwa, Christoph Puchstein: Notfallrettung XXL. In: Anaesthesist. 2010, Band 60, Nummer 1, S. 63–70 doi:10.1007/s00101-010-1792-9.