Renate Blume
Renate Blume, verheiratete Renate Blume-Reed, (* 3. Mai 1944 in Bad Wildungen) ist eine deutsche Schauspielerin. Ihren Durchbruch hatte sie 1964 an der Seite von Eberhard Esche in der DEFA-Produktion Der geteilte Himmel. Sie spielte in über 70 Film- und Fernsehproduktionen.
Leben
Renate Blume wuchs in Dresden auf und sollte zunächst Ärztin werden[1], studierte jedoch an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin-Schöneweide. Noch während ihrer Studienzeit spielte sie 1964 neben Eberhard Esche eine Hauptrolle in dem international erfolgreichen DEFA-Film Der geteilte Himmel nach dem gleichnamigen Buch von Christa Wolf. Nach ihrem Abschluss 1965 stand sie als Mitglied des Dresdner Staatstheaters bis 1970 fast ausschließlich auf der Bühne. Von 1970 bis zur Wende war sie Mitglied des Schauspielerensembles des Fernsehens der DDR.[2] Blume spielte in zahlreichen Fernsehfilmen, Kinofilmen und Fernsehserien mit, unter anderem in Spielfilmen wie Ulzana und Kit & Co und in den DEFA-Märchenfilmen Die zertanzten Schuhe, Der Prinz hinter den sieben Meeren sowie Rapunzel oder Der Zauber der Tränen.
Ab 1990 arbeitete sie als Schauspiellehrerin. Seit 1992 erhielt sie wieder Engagements auf Bühnen in Berlin, München, Düsseldorf, Oybin und anderen Orten, in Kino- und Fernsehfilmen und in Fernsehserien. 2001 stand sie gemeinsam mit Alexander Reed, ihrem Sohn, auf der Bühne der Störtebeker-Festspiele in Ralswiek auf Rügen. Seit 2003 ist sie in mehreren Rollen am Berliner Kriminal Theater zu sehen.
Zunehmend spielte Blume ab den 1990er Jahren wieder Theater: Sie war auf Tournee mit den Stücken Die Glasmenagerie von Tennessee Williams und Tod eines Handlungsreisenden von Arthur Miller, gastierte an den Landesbühnen Sachsen in Der Tod und das Mädchen und beim Theaterkahn Dresden, spielte am Theater am Dom in Köln, in der Kleinen Komödie am Max II in München, am Theater am Kurfürstendamm, am Winterhuder Fährhaus in Hamburg, bei den Störtebeker Festspielen in Ralswiek auf der Insel Rügen und im Theater an der Kö in Düsseldorf.
Am Berliner Kriminal Theater spielte sie unter der Regie von Kaspar Eichel im Kriminalstück Mord um Mord von Wolfgang Binder und in Mörderspiele sowie in dem Thriller „Zwei Fremde im Zug“ von Patricia Highsmith (Regie: Wolfgang Rumpf). In Joseph Kesselrings Kriminalkomödie Arsen und Spitzenhäubchen war sie 2009 an der Seite von Vera Müller in einer der beiden Hauptrollen zu sehen.
Von 2005 bis 2008 gehörte Renate Blume in 24 Folgen zum Stammensemble der ZDF-Fernsehserie Fünf Sterne. 2011 spielte sie zusammen mit Wolfgang Winkler als Alfred Ill „Die Dame“ in Dürrenmatts Der Besuch der alten Dame beim Schauspielensemble Klassik am Meer.
Privates
Blume lebt in Berlin. Von 1969 bis 1974 war sie mit dem Regisseur Frank Beyer verheiratet.[3] Von 1974 bis 1976 lebte sie mit dem Schauspieler Gojko Mitić zusammen. Von 1981 bis zu dessen Tod 1986 war Blume mit dem in die DDR übergesiedelten US-amerikanischen Schauspieler und Sänger Dean Reed verheiratet. Der gemeinsame Sohn von Blume und Beyer, Alexander, wurde von Dean Reed adoptiert.
Filmografie (Auswahl)
- 1964: Der geteilte Himmel
- 1967: Die gefrorenen Blitze
- 1972: Die Bilder des Zeugen Schattmann (Fernsehfilm)
- 1973: Die sieben Affären der Doña Juanita (vierteiliger Fernsehfilm)
- 1974: Ulzana
- 1974: Kit & Co
- 1974: Der Leutnant vom Schwanenkietz (Fernsehfilm)
- 1977: Die zertanzten Schuhe
- 1977: Ernst Schneller
- 1977: Zweite Liebe – ehrenamtlich (Fernsehfilm)
- 1978: Polizeiruf 110: In Maske und Kostüm (Fernsehreihe)
- 1978: Ein Zimmer mit Ausblick (Fernsehserie)
- 1979: Ich – dann eine Weile nichts (Fernsehfilm)
- 1979: Das Ding im Schloß
- 1980: Archiv des Todes (Fernsehserie)
- 1980: Die Heimkehr des Joachim Ott (Fernsehfilm)
- 1981: Polizeiruf 110: Alptraum
- 1981: Kippenberg (Fernsehfilm)
- 1981: Polizeiruf 110: Trüffeljagd
- 1981: Karl Marx – die jungen Jahre (Fernsehfilm)
- 1982: Der Prinz hinter den sieben Meeren
- 1982: Benno macht Geschichten (Fernsehfilm)
- 1983: Martin Luther (Fernsehfilm)
- 1983: Die lieben Luder (Fernsehfilm)
- 1984: Front ohne Gnade (Fernsehserie)
- 1986: Der Staatsanwalt hat das Wort: Feine Fäden (Fernsehfilm)
- 1988: Barfuß ins Bett (Fernsehserie)
- 1988: Rapunzel oder Der Zauber der Tränen (Fernsehfilm)
- 1989: Polizeiruf 110: Variante Tramper
- 1989: Die gläserne Fackel (Fernsehfilm)
- 1990: Polizeiruf 110: Tod durch elektrischen Strom
- 1990: Albert Einstein (Fernseh-Zweiteiler)
- 1991: Polizeiruf 110: Zerstörte Hoffnung
- 1992: Tatort: Tod aus der Vergangenheit (Fernsehreihe)
- 1992: Happy Holiday (Fernsehserie)
- 1992: Ein besonderes Paar (Fernsehfilm)
- 1993: Nur eine kleine Affäre (Fernsehfilm)
- 1994: Die Fallers – Eine Schwarzwaldfamilie (Fernsehserie)
- 1998: Eine Lüge zuviel (Fernsehfilm)
- 1998: Polizeiruf 110: Todsicher
- 2005–2008: Fünf Sterne (Fernsehserie)
- 2007: Tatort: Die Falle
- 2008–2009: Schloss Einstein (Fernsehserie)
- 2009: Wohin mit Vater? (Fernsehfilm)
- 2011: Lindburgs Fall (Fernsehfilm)
Hörspiele
- 1967: Maxim Gorki: Feinde (Nadja) – Regie: Hans Dieter Mäde (Theater – Litera)
Auszeichnungen
- 1982: Leninpreis für Literatur, Kunst und Architektur für den Fernsehfilm „Karl Marx – die jungen Jahre“
Literatur
- Jan Wielgohs: Blume, Renate. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- Der ungeteilte Himmel. Schauspieler aus der DDR erzählen. Verlag Neues Leben Berlin, 2009. ISBN 978-3-355-01764-0
Weblinks
- Renate Blume bei IMDb
- Renate Blume bei filmportal.de
- Renate Blume bei schauspielervideos.de
Einzelnachweise
- Die Herausforderung Brecht (1962 – 1975): Renate Blume und Walter Plathe bewerben sich auf berliner-schauspielschule.de
- Frank-Burkhard Habel, Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Die Schauspieler aus Film und Fernsehen. Erweiterte Neuausgabe. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2002, ISBN 3-89602-391-8.
- Marco Mach: „Darf ich Sie mal drücken?“ In: saechsische.de. 23. Oktober 2013, abgerufen am 23. Oktober 2013.