Reinhold Hermann
Albert Reinhold Richard Hermann (* 10. November 1885 in Berlin; † 29. April 1945 in Creußen) war ein deutscher Buchdrucker, Gewerkschafter und Widerstandskämpfer.
Leben
Reinhold Hermann wurde als Sohn des Schlossers Richard Hermann und dessen Ehefrau Emma Regina geb. Hagen in der Lausitzer Straße 38 geboren[1]. Er erlernte das Buchdruckerhandwerk und arbeitete in den folgenden Jahren in seinem Beruf. Seit 1918 war er Mitglied der SPD. Außerdem wurde er im Deutschen Buchdruckerverband aktiv und in dessen Vorstand gewählt. Bereits seit 1917 war er Betriebsratsvorsitzender bei der Firma Hempel, deren Betriebsstätte sich im Buchgewerbehaus Müller & Sohn befand.
Ab 1943 beteiligte er sich am Widerstand gegen den Nationalsozialismus und unterstützte die Ziele des Nationalkomitees Freies Deutschland (NKFD). Gemeinsam mit seiner Ehefrau Gertrud Hermann stellte er seine Wohnung für „illegale“ Treffen der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation zur Verfügung. Er beteiligte sich an der Herstellung von antifaschistischen Aufklärungsschriften. In seinem Wohnumfeld in der Weserstraße gab es weitere Mitstreiter der Widerstandsgruppe.
Am 24. Juli 1944 wurde Reinhold Hermann verhaftet; vor seiner Verhaftung arbeitete er in der Druckerei des „Völkischen Beobachters“. Er wurde wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ angeklagt, aber noch vor der Hauptverhandlung des Volksgerichtshofes nach Bayreuth transportiert. Er starb dort im Zuchthausaußenlager Creußen an den Folgen der Haft und des Transportes.
Ehrungen
Vor dem Haus Weserstraße 54 in Berlin-Neukölln wurde ein Stolperstein verlegt.
Einzelnachweise
- Geburtsregister StA Berlin Va Nr. 3282/1885.