Recherche Bay

Karte: Tasmanien
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Recherche Bay
Ein Strandabschnitt in Recherche Bay in der Nähe von Cockle Creek, Tasmanien
Die französischen Fregatten La Recherche und L'Espérance

Recherche Bay ist eine Bucht an der Südküste Tasmaniens in Australien. Die Einfahrt in die Bucht erfolgt von Osten. Recherche Bay ist nur etwa sechs nautische Meilen nördlich des Südostkap (englisch South East Cape)[1] gelegen, des äußersten südlichen Ausläufers von Tasmanien und damit des südlichsten Punktes von Australien (abgesehen vom Antarktisteil).

Es war der erste tasmanische Ankerplatz der Suchexpedition von Bruni d'Entrecasteaux, um den verschollenen Entdecker La Pérouse zu finden. Sie ist nach einem der beiden Schiffe der Expedition benannt, der La Recherche. Der Name des andern Schiffes war L'Espérance und eine ähnliche Bucht, etwa 18 nautische Meilen nordnordöstlich, wurde nach Letzterem Schiff Port Esperance genannt.

Französische Erforschung

Die Forscher bauten ein kleines Camp, einen Garten und ein wissenschaftliches Observatorium am Ufer der Recherche Bay. Diese Einrichtungen wurden im April 1792 für 26 Tage und dann wieder im Januar 1793 für 24 Tage benutzt.[2] Beide Aufenthalte wurden gemacht, um sich zu erholen und die Vorräte zu ergänzen, jedoch wurde sehr viel Zeit auf wissenschaftliche Untersuchungen verwendet. Die Botaniker Jacques Labillardière, Claude Riche und Étienne Pierre Ventenat sammelten, beschrieben und katalogisierten fast 5000 Pflanzen einschließlich des Blauen Eukalyptus (Eucalyptus globulus) der später das pflanzliche Wahrzeichen Tasmaniens wurde. Die Expedition traf 1793 auch auf die dort wohnenden tasmanischen Aborigines und es entspann sich ein freundlicher Kontakt.

Das wissenschaftliche Observatorium in Recherche Bay war die Stelle des ersten geplanten wissenschaftlichen Experimentes auf australischer Erde. In diesem Observatorium konnte der Geowissenschaftler und spätere Konteradmiral Élisabeth-Paul-Édouard Rossel eine Versuchsreihe durchführen, die bewies, dass das Magnetfeld der Erde sich mit abnehmender bzw. zunehmender geographischer Breite veränderte.[3][4]

Besiedlung durch die Briten

Recherche Bay war ziemlich abgelegen von den Hauptsiedlungsgebieten der Europäer auf Tasmanien und durch seine geographische Lage den östlichen Stürmen ausgesetzt. Das schwierige Gelände und die Beschaffenheit des Bodens hielten die Europäer von Landwirtschaft ab. Daher wurde die Gegend um Recherche Bay von der britischen Besiedelung von Van Diemens Land nur wenig berührt. Während der 1830er und 1840er Jahre wurde eine Walfängerstation etabliert (wie auch im weiter nördlich und auch geschützt liegenden Port Esperance). Auch befand sich in Recherche Bay eine Lotsenstation, deren Lotsen die Schiffe den D'Entrecasteaux Channel hinauf und nach Hobart brachten. Walfänger kamen auch später sporadisch in die Bucht, um Wale zu verarbeiten, wobei zwei Schiffe, die Maria Orr im Jahre 1846 und die Offley im Jahre 1880 von Stürmen in der Bucht zerstört wurden. Die kommerzielle Hauptaktivität in den späten 1800er Jahren und den 1990er Jahren war die Holzwirtschaft, hauptsächlich um die Ortschaft Leprena, und Kohlenbergbau hauptsächlich um die Ortschaft Catamaran. Die Catamaran Coal Company benutzte die frühere Bark James Craig als Kohlenhulk in diesem Gebiet.

Gegenwärtige Kontroversen

Im Jahre 2003 suchten die privaten Eigentümer der dortigen Wälder um eine Erlaubnis zum Fällen von Bäumen nach, was zu einer groß angelegten Kampagne führte, die Gegend gegen die forstwirtschaftliche Veränderung zu schützen.

Im Januar 2006 gab die Organisation Tasmanian Land Conservancy Pläne bekannt, die Wälder für einen Preis von 1.3 Millionen Australischen Dollar von den privaten Eigentümern zu kaufen.[5] Der Geschäftsmann Dick Smith stiftete AU$100,000 für den Kauf.[6]

Zitat

Es ist schwierig meine Gefühle zu beschreiben angesichts dieses einsamen Hafens, gelegen an einer extremen Stelle des Globus, so vollkommen eingeschlossen, dass man sich vom Rest des Universums abgeschlossen fühlt. Alles ist beeinflusst von der Wildheit der ungezähmten Landschaft. Bei jedem Schritt sieht man Schönheit der unverdorbenen Natur, mit Zeichen des Verfalls, Bäume die eine sehr große Höhe erreichen und einen entsprechenden Umfang haben, ohne Äste am Stamm, jedoch gekrönt von immerwährendem Grün. Einige dieser Bäume scheinen so alt wie die Welt selbst und sie sind so miteinander verschlungen, dass sie undurchdringlich sind.

Bruni d'Entrecasteaux, Recherche Bay, Januar 1793[7]

Einzelnachweise

  1. „Australian Chart No. AUS 173, D' Entrecasteaux Channel, Hobart to South East Cape“ Hrsg. von Hydrographer of the R.A.N.
  2. National Trust Endangered Places 2003 (Memento des Originals vom 19. Juli 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nationaltrust.org.au abgerufen am 5. Januar 2006.
  3. Australian National Heritage listing for Recherche Bay Abgerufen am 9. Juli 2008.
  4. Die genauen Standorte der französischen Einrichtungen dieser Expedition sind unter "www.recherchebay.org" unter "Maps" zu finden. Siehe Weblinks
  5. Bid to Buy Recherche Abgerufen am 20. Januar 2006
  6. Dick Smith joins bid to protect Recherche Bay (Memento des Originals vom 12. März 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.abc.net.au Abgerufen am 24. Januar 2006.
  7. zitiert nach: Richard Landsdown: Romantic aftermaths. In: Peter Pierce (Hrsg.): The Cambridge History of Australian Literature. Cambridge University Press, Port Melbourne 2009. ISBN 0-521-88165-X

Literatur

  • Bob Brown: Tasmania’s Recherche Bay. Green Institute, Hobart Tasm 2005. ISBN 0-646-44899-4
  • Edward Duyker, Maryse Duyker (Hrsg. & Übersetzer): Bruny d’Entrecasteaux. Voyage to Australia and the Pacific 1791—1793. Miegunyah/Melbourne University Press, Melbourne 2001. ISBN 0-522-84932-6
  • Edward Duyker, Citizen Labillardière: A Naturalist’s Life in Revolution and Exploration (1755-1834). Miegunyah/MUP, Melbourne 2003. ISBN 0-522-85010-3
  • Edward Duyker: A French Garden in Tasmania. The Legacy of Félix Delahaye (1767—1829). Explorations, December 2004 (issued October 2005), S. 3–18.
  • Edward Duyker: Uncovering Jean Piron: In Search of d’Entrecasteaux’s Artist. Explorations, December 2005 (issued June 2006), S. 37–45.
  • John Mulvaney, Hugh Tyndale-Biscoe (eds.): Rediscovering Recherche Bay. Academy of the Social Sciences in Australia, Canberra December 2007, S. 156. ISBN 0-908290-22-5
  • John Mulvaney: 'The Axe Had Never Sounded’: Place, People and Heritage of Recherche Bay, Tasmania. ANU E Press and Aboriginal History, Canberra 2007. ISBN 1-921313-20-X
  • Bruce Poulson: Recherche Bay. A Short History. 2. Aufl. Southport Community Centre, Southport 2005, S. 83. ISBN 0-9757975-0-6
  • Danielle Clode: Voyages to the South Seas. In search of Terres Australes. Miegunyah/MUP, Melbourne 2007. ISBN 0-522-85264-5
  • Cruising Yacht Club of Australia (Hrsg.): D'Entrecasteaux Waterways. Tasmanian Government Publication, Hobart 1990. ISBN 0-72462336-1
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