Rattelsdorf

Rattelsdorf ist ein Markt im oberfränkischen Landkreis Bamberg und zählt zur Metropolregion Nürnberg.

Wappen Deutschlandkarte
Rattelsdorf
Deutschlandkarte, Position des Marktes Rattelsdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 1′ N, 10° 53′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Bamberg
Höhe: 259 m ü. NHN
Fläche: 39,58 km2
Einwohner: 4619 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 117 Einwohner je km2
Postleitzahl: 96179
Vorwahlen: 09547, 09533
Kfz-Kennzeichen: BA
Gemeindeschlüssel: 09 4 71 174
Marktgliederung: 13 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Grabenstraße 26
96179 Rattelsdorf
Website: www.markt-rattelsdorf.de
Erster Bürgermeister: Hans-Jürgen Scheerbaum (CSU)
Lage des Marktes Rattelsdorf im Landkreis Bamberg
Karte
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt

Geografie

Rattelsdorf liegt in der Region Oberfranken-West im unteren Itzgrund.

Gemeindegliederung

Es gibt 13 Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und Einwohnerzahlen Stand 2021 angegeben):[2][3][4]

Ebing von Norden

Es gibt die Gemarkungen Busendorf, Ebing, Höfen b.Rattelsdorf, Medlitz, Mürsbach, Rattelsdorf und Daschendorfer Forst.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Itzgrund (Landkreis Coburg), Ebensfeld (Landkreis Lichtenfels), Zapfendorf, Breitengüßbach, Baunach, Reckendorf, Rentweinsdorf und Untermerzbach (beide Landkreis Haßberge, Unterfranken).

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Urkundlich erwähnt wurde „Ratolfestor“ erstmals im Jahr 783 und am 3. Februar 800.[5] Bis zur Säkularisation 1803 besaß das dem Hochstift Bamberg inkorporierte Kloster Michelsberg die Ortsherrschaft in Rattelsdorf. Zum Bistum Würzburg gehörte die kirchliche Gerichtsbarkeit und der Pfarrer. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort wie weite Teile Frankens zu Bayern (Siehe auch Geschichte Frankens).[6] Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Verwaltungsgeschichte

Bis 1972 gehörten Rattelsdorf und Ebing sowie Busendorf mit Poppendorf und Medlitz mit Speiersberg und Hilkersdorf zum Landkreis Staffelstein. Der Gemeindeteil Höfen mit Höfenneusig und Freudeneck sowie Mürsbach mit Zaugendorf und Helfenroth gehörten jedoch bis 1972 zum Landkreis Ebern und damit zu Unterfranken.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Juli 1972 die Gemeinden Busendorf und Medlitz eingegliedert.[7] Ebing, Höfen und Mürsbach kamen am 1. Mai 1978 hinzu.[8]

Einwohnerentwicklung

Im Zeitraum von 1988 bis 2018 wuchs der Markt von 3983 auf 4630 um 647 Einwohner bzw. um 16,2 %.

Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015
Einwohner 3152 3413 3987 4152 4406 4566 4618 4478 4592

Religion

Laut Zensus am 9. Mai 2011 sind 78,6 % der Einwohner römisch-katholisch und 11,4 % evangelisch-lutherisch. 10,0 % haben eine andere Religion oder sind konfessionslos.

Politik

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2023 Hans-Jürgen Scheerbaum (CSU), der sich mit 68,8 % in der Stichwahl gegen seinen seit 2005 amtierenden Vorgänger Bruno Kellner (VU) durchsetzte. Dieser folgte auf den seit 1990 amtierenden Gerhard Jäger (SPD).

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahlen seit 2002 ergaben folgende Sitzverteilungen:

Partei/Liste Sitze
2020[9] 2014 2008 2002
Ebinger Liste 4 4 4 4
CSU 4 4 4 4
SPD 2 3 3 3
Vereinigtes Umland 3 3 3 2
Rattelsdorfer Zukunft 3
Christliche-Wähler-Union Rattelsdorf 2 2 2
Christlich-Bürgerliche-Wählergruppe 1

Wappen

Wappen Gde. Rattelsdorf
Wappen Gde. Rattelsdorf
Blasonierung: „In Silber auf grünem Boden eine rote Kirche mit Dachreiter und blauen Dächern, davor stehend ein grüner Nadelbaum; aus dem rechten Schildrand hervorbrechend ein schwarz bekleideter Arm, der ein schwarzes Kreuz hält.“[10]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Es gibt vier Brauereien: die Schwanenbräu in Ebing, die Brauerei Endres in Höfen, die Sonnenbräu in Mürsbach und die Brauerei Fischer in Freudeneck (die kleinste Ortschaft im Landkreis Bamberg, die eine Brauerei hat). In allen vier Brauereigaststätten gibt es fränkische Bier- und Brotzeitspezialitäten. Im Gemeindeteil Medlitz bestand bis 1986 die Brauerei Schwarzer Adler und im Gemeindeteil Mürsbach bis 2002 die Brauerei Feiler.

Im Jahre 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 318 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1673. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe sieben Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 108 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1729 Hektar, davon waren 1294 Hektar Ackerfläche und 434 Hektar Dauergrünfläche.

Freiwillige Feuerwehren

Freiwillige Feuerwehren gibt es in Busendorf, Ebing, Hilkersdorf, Höfen, Medlitz, Mürsbach, Rattelsdorf und Zaugendorf.

Verkehr

Durch das Gemeindegebiet führt die Bundesstraße 4. Rattelsdorf hatte zwischen dem 1. Oktober 1913 und dem 28. September 1975 einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Breitengüßbach–Dietersdorf. Vorübergehend war auch der Bau eines Verkehrslandeplatzes nördlich von Rattelsdorf auf Landkreisebene im Gespräch. Entsprechende Pläne wurden aber nach Bürgerprotesten inzwischen fallen gelassen.

Bildung

1999 gab es folgende Einrichtungen:

  • 175 Kindergartenplätze mit 153 Kindern
  • eine Volksschule mit 17 Lehrern und 367 Schülern

Söhne und Töchter des Marktes

Literatur

Commons: Rattelsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Rattelsdorf – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Rattelsdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. März 2021.
  3. Gemeinde Rattelsdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  4. Einwohnerzahlen der Ortsteile von Rattelsdorf
  5. Geschichte von Rattelsdorf
  6. Johannes Neumann: Der Reichsdeputationshauptschluss von 1803: Voraussetzungen und Folgen (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.humanistische-union.de (PDF-Datei; 179 kB)
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 575.
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 673.
  9. Mitglieder – Rathaus & Service. Abgerufen am 20. Dezember 2020.
  10. Eintrag zum Wappen von Rattelsdorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.