Rasotherm
Rasotherm war die Handelsbezeichnung eines Borosilicatglases der Wasserbeständigkeitsklasse I (WBK I) aus der DDR.
Das Glas wurde 1950 vom VEB Jenaer Glaswerk Schott & Genossen entwickelt[1] und fand breite Anwendung als Technisches Glas.
Es kam für Rohrleitungen, Großbehälter und Reaktionsgefäße in der chemischen Industrie, Labortechnik und in der Elektrotechnik/Elektronik zum Einsatz. Diese Gläser haben eine hohe chemische Beständigkeit und einen niedrigen Ausdehnungskoeffizienten, d. h. hohe Beständigkeit gegen Temperaturwechsel. Daher können aus ihnen thermisch und chemisch hochbeanspruchte Geräte und Apparaturen hergestellt werden.[2]
Glasrohrleitungen der Marke Rasotherm wurden hauptsächlich in der Chemie- und Lebensmittelindustrie eingesetzt. Dort kam das Glas häufig für den Transport von Flüssigkeiten und pulverförmigen Stoffen zur Anwendung. Später nutzte man die Glasrohrleitungen auch in der technischen Gebäudeausrüstung. Im Wesentlichen zum Transport von Warmwasser bis 60° im mehrgeschossigen Wohnungsbau.[3]
Eigenschaften
Dichte | |
E-Modul | |
Wärmeausdehnungskoeffizient | |
Wärmeleitfähigkeit | |
Temperaturwechselbeständigkeit |
Neben dem Glaswerk Jena wurden Rasotherm-Erzeugnisse u. a. auch im VEB Werk für Technisches Glas Ilmenau hergestellt.
Literatur
- Horst Winter: Die Ilmenauer Glasindustrie einst und jetzt. (Ein historischer Streifzug über drei Jahrhunderte von der ersten bis zur zehnten Ilmenauer Glashütte), Ilmenau, 2007
- Fritz Albrecht: Tabellenbuch für Rohrverbraucher. VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1986
Einzelnachweise
- Mütze K.: Die Macht der Optik, Industriegeschichte Jenas 1846-1996 (Band II 1946-1996), Quartus-Verlag, Bucha, 2009, S. 215
- Richter H.: Glas - Werkstoffkunde, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1988, S. 90–96
- Petzold, Marusch, Schramm: Der Baustoff Glas (Grundlagen, Eigenschaften, Erzeugnisse, Glasbauelemente, Anwendungen), Verlag für Bauwesen, Berlin, 1990, S. 123