Raschau (Tarnau)
Raschau (polnisch Raszowa) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der Gemeinde Tarnau im Powiat Opolski in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.
Raschau Raszowa | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Oppeln | ||
Powiat: | Oppeln | ||
Gmina: | Tarnau | ||
Fläche: | 8,79 km² | ||
Geographische Lage: | 50° 36′ N, 18° 8′ O | ||
Höhe: | 175 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 760 (30. Juni 2015[1]) | ||
Postleitzahl: | 46-050 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OPO | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Geographie
Geographische Lage
Das Angerdorf Raschau liegt fünf Kilometer nordöstlich vom Gemeindesitz Tarnau und 19 Kilometer südöstlich von der Kreisstadt und Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Raschau liegt in der Nizina Śląska (Schlesischen Tiefebene) innerhalb der Równina Opolska (Oppelner Ebene). Das Dorf liegt am Dembioer Flößbach[2].
Nachbargemeinden
Nachbarorte von Raschau sind im Norden Danietz (Daniec) und im Osten Zauche (Utrata), im Südwesten Nakel (Nakło) und im Osten Schulenberg (Walidrogi).
Geschichte
Raschau wurde 1297 erstmals urkundlich erwähnt, nachdem ein Herr namens Thulecz im Dorf eine Kirche baute[1]. 1401 wird der Ort ein weiteres Mal als Raschav, 1421 als Raschowa und 1532 als Raschowy erwähnt[2].
1618 lebten in Raschowa zehn Bauern, zwei Müller und fünf Gärtner[1]. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Raschau mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1781 brannte das Gotteshaus im Dorf ab und wurde zehn Jahre später wieder aufgebaut[2]. 1784 zählt das Dorf 11 Bauern, 7 Gärtner, 7 Häusler und 225 Einwohner.[3]
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Raschau ab 1816 zum Landkreis Oppeln im Regierungsbezirk Oppeln. 1855 lebten 285 Menschen im Ort. 1865 hatte der Ort neun Bauern, sieben Gärtner, sechs Häusler undeine Mühle.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Dembio gegründet, welcher die Landgemeinden Danietz, Dembio, Dombrowitz, Fallmirowitz, Nackel und Raschau und den Gutsbezirk Dembio Oberförsterei umfasste.[5] 1885 zählte der Ort 578 Einwohner.[6]
1900 zählte der Ort 580 Einwohner. Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 207 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 229 für Polen. Wie der gesamte Stimmkreis Oppeln verblieb Raschau beim Deutschen Reich.[7] 1939 hatte Raschau 723 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Oppeln[8].
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Raszowa umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde der Ort Teil der Woiwodschaft Oppeln und 1999 des Powiats Opolski.
Am 15. Februar 2007 wurde in der Gemeinde Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt. Am 14. April 2008 erhielt der Ort den zusätzlichen amtlichen deutschen Ortsnamen Raschau. Am 27. März 2023 wurde ein Geschichtslehrpfad in deutscher und polnischer Sprache eingeweiht, der durch den Ort führt.[9]
Sehenswürdigkeiten
- Die römisch-katholische Kirche der Göttlichen Vorsehung (poln. Kościół Opatrzności Bożej) entstand bereits 1291. Dieser mittelalterliche Kirchenbau brannte 1781 ab und wurde 1791 im Stil des Barocks wiederaufgebaut. 1938 wurde der Kirchenbau erweitert.[2][10] Die Kirche der Göttlichen Vorsehung steht seit 1966 unter Denkmalschutz.[11]
- Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs
- Fatimakapelle
Vereine
- Freiwillige Feuerwehr OSP Raszowa
Weblinks
Einzelnachweise
- Vgl. tarnowopolski.pl; abger. am 8. Februar 2016
- Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845. S. 530
- Johann Ernst Tramp: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien, Band 3, Brieg 1784, S. 82
- Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
- Territorial Amtsbezirk Dembio/Reichenwald
- AGOFF Kreis Oppeln
- Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung; abger. am 16. Oktober 2009
- Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Oppeln (poln. Opole). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- Zweisprachiger Lehrpfad Raschau Abgerufen am 19. April 2023
- Geschichte der kat. Kirche (polnisch)
- Denkmalregister Woiwodschaft Opole (poln.) S. 175