Randow

Die Randow ist ein Fluss im Osten der Norddeutschen Tiefebene, der von seitlichen Zuflüssen und Sumpfland gespeist wird und an beiden Enden eine Mündung hat. Die Gewässerstrecke zwischen beiden Mündungen beträgt 68 km. Der Wasserspiegel im Scheitelbereich liegt bei 12,5 m ü. NHN.

Randow
Daten
Gewässerkennzahl DE: 9688 (nördlicher Teil)
Lage Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg
Flusssystem Oder
Abfluss über Uecker Stettiner Haff  Ostsee
Ursprung: Pseudobifurkation Brücke der Brücke der A11
53° 17′ 43″ N, 14° 7′ 43″ O
Quellhöhe 12,5 m ü. NHN LGB
Mündung im Süden: nördlich von Passow in die Welse
53° 9′ 41″ N, 14° 7′ 35″ O
im Norden: in Eggesin in die Uecker
53° 41′ 25″ N, 14° 3′ 56″ O
Mündungshöhe 0 m ü. NHN LUNG MV (nördliche Mündung)
Höhenunterschied 12,5 m

Abfluss am Pegel Löcknitz–Eisenbahnbrücke[1]
AEo: 328 km²
Lage: 31 km oberhalb der Mündung
NNQ (27.05.1971)
MNQ 1965–2005
MQ 1965–2005
Mq 1965–2005
MHQ 1965–2005
HHQ (22.07.1987)
0 l/s
145 l/s
1,12 m³/s
3,4 l/(s km²)
4,13 m³/s
10,1 m³/s
Linke Nebenflüsse Grenzgraben, Seegraben
Rechte Nebenflüsse Kleine Randow, Plöwenscher Abzugskanal, Prahmgraben, Winkelmanns Graben, Schillerbach
Kleinstädte Eggesin
Ucker/Uecker, Randow und Welse

In slawischer Siedlungszeit wurde die u. a. durch Löcknitz fließende Randow auch als „Lochnitza“ (slawisch für „Fluss der Pfützen“, „Sumpfloch“ oder „Grubenniederung“) bezeichnet. In einer Schenkungsurkunde von 1216 wurde der Fluss zum ersten Mal mit diesem Namen erwähnt, ein weiteres Mal 1288 in einer Urkunde, die die Grenzen der Uckermark beschreibt.[2] Für den Fluss setzte sich um 1700 dann jedoch die Bezeichnung Randow durch.

Der Scheitelbereich liegt zwischen den Orten Schmölln (Gemeinde Randowtal) und Grünz (Stadt Penkun). Von hier fließt das Wasser sowohl in nördlicher als auch in südlicher Richtung ab. Man kann also von einer Pseudobifurkation sprechen.

Die Randow verläuft in einem Urstromtal, dessen feuchter Grund Randowbruch genannt wird. Nahe Löcknitz ist dieses Tal etwas enger und bildet eine seit Jahrhunderten strategisch wichtige Furt zur Überquerung des Flusses, weiter flussabwärts wird es dann wieder weiter. An der breitesten Stelle der Randow zwischen Eggesin und Gumnitz bestand schon vor dem Dreißigjährigen Krieg eine Brücke, die zum Ende des 19. Jahrhunderts durch eine Zugbrücke ersetzt wurde. Die heutige Brücke an dieser Stelle ist aus Beton.

Ab 1905 begannen Meliorationsarbeiten, die das nördliche Randowbruch (zwischen Gorkow und Jägerbrück) trockenlegten. Durch mehrere Abzugsgräben konnte so im Frühjahr der Boden schnell entwässert werden. Auch heute ist das Randowbruch noch von vielen Entwässerungsgräben durchzogen. Bekannt ist auch die sogenannte Moordammkultur bei Retzin. Hier ist zu sehen und nachzulesen, wie die ansässigen Bauern im 19. und 20. Jahrhundert dem Moor der Randowaue fruchtbares Weideland abgewannen.

Obere Randow und Welse bildeten traditionell die Grenze zwischen Brandenburg und Pommern. Auf etwa 20 km Länge ist die Randow auch heute die Grenze zwischen den Landkreisen Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern und Uckermark in Brandenburg. Die Namen der 1994 bei Kreisgebietsreformen gebildeten Landkreise beziehen sich auf die Flussnamen „Ucker“ bzw. „Uecker“ und „Randow“.

Literatur

  • Förderverein Burgfried Löcknitz e. V. (Hrsg.): Ortschronik von Löcknitz (Teil I). Von der Erstbesiedlung bis 1945, Schibri Verlag, Milow 1999.
  • Heimatkreis Pasewalk-Ueckermünde in Gemeinschaft mit dem Pommerschen Zentralverband e. V. Zsgest. unter Mitarb. zahlr. Landsleute von Manfred Vollack [Hrsg.]: Der Kreis Ueckermünde bis 1945; ein pommersches Heimatbuch.
  • Hugo Schuhmann: Die Burgwälle des Randowthals und ihre Bedeutung für die Geschichte und Geographie des heidnischen Pommern. In: Baltische Studien, 37. Jahrgang, Stettin 1887, S. 1–91.
Commons: Randow – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Küstengebiet der Ostsee 2005. (PDF) In: dgj.de. Landesamt für Umwelt und Natur Mecklenburg-Vorpommern, abgerufen am 7. März 2021.
  2. Förderverein Burgfried Löcknitz e. V. (Hrsg.): Ortschronik von Löcknitz (Teil I): S. 10–12.
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