Ramschied
Ramschied ist ein Stadtteil der Stadt Bad Schwalbach im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis.
Ramschied Stadt Bad Schwalbach | |
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Koordinaten: | 50° 8′ N, 8° 2′ O |
Höhe: | 418 m ü. NHN |
Fläche: | 4,84 km²[1] |
Einwohner: | 571 (30. Jun. 2017)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 118 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 65307 |
Vorwahl: | 06124 |
Blick auf Ramschied |
Geographie
Ramschied liegt in einer Höhe von 371 Meter[3] westlich von Bad Schwalbach und ist von diesem durch den Höhenrücken des Westlichen Aartaunus getrennt, gehört dieser naturräumlichen Untergliederung des Hintertaunus gleichwohl noch an.[4]
Ramschied liegt am Oberlauf des Dornbach, der mit dem Fischbach der Wisper zufließt.[5]
Geschichte
Überblick
Erstmals urkundlich erwähnt wird Ramschied im Jahr 883 als Besitz des Klosters Bleidenstadt. Es gehörte zu den Überhöhischen Dörfern des Rheingaus. Vor dem Dreißigjährigen Krieg bestand Ramschied aus den zwei getrennten Dörfern Oberramschied und Niederramschied. Während des Krieges wurden beide Orte zerstört, sie wurden jedoch am Ort der heutigen Siedlung wieder errichtet.
Seit dem 31. Dezember 1971 ist die bis dahin selbständige Gemeinde Ramschied nach einer freiwilligen Eingemeindung im Zuge der Gebietsreform in Hessen ein Stadtteil von Bad Schwalbach.[6] Wie für jeden Stadtteil außerhalb der Kernstadt wurde durch die Hauptsatzung auch für Ramschied ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[7]
Im Jahr 1985 wurde Ramschied Bezirkssieger im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden.
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Ramschied lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][8]
- 1530 und später: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Niedergrafschaft Katzenelnbogen, Amt Hohenstein
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Hessen-Rheinfels, Niedergrafschaft Katzenelnbogen, Amt Hohenstein
- ab 1583: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Niedergrafschaft Katzenelnbogen, Amt Hohenstein
- ab 1648: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niedergrafschaft Katzenelnbogen, Amt Hohenstein
- 1806–1813: Kaiserreich Frankreich, Niedergrafschaft Katzenelnbogen (Pays réservé de Catzenellenbogen)
- ab 1816: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Langen-Schwalbach
- ab 1849: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreisamt Langen-Schwalbach (Trennung zwischen Justiz (Justizamt Langen-Schwalbach) und Verwaltung)
- ab 1854: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Langenschwalbach
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Untertaunuskreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (ab 1946), Untertaunuskreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
- am 31. Dezember 1971 als Stadtteil zu Bad Schwalbach
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ramschied 516 Einwohner. Darunter waren 18 (3,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 75 Einwohner unter 18 Jahren, 213 zwischen 18 und 49, 129 zwischen 50 und 64 und 99 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 237 Haushalten. Davon waren 72 Singlehaushalte, 81 Paare ohne Kinder und 66 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 48 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 168 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
Einwohnerzahlen
- 1587: 8 Hausgesesse[1]
Ramschied: Einwohnerzahlen von 1809 bis 2017 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1809 | 142 | |||
1827 | 155 | |||
1834 | 169 | |||
1840 | 181 | |||
1846 | 187 | |||
1852 | 191 | |||
1858 | 182 | |||
1864 | 188 | |||
1871 | 176 | |||
1875 | 162 | |||
1885 | 185 | |||
1895 | 199 | |||
1905 | 185 | |||
1910 | 187 | |||
1925 | 165 | |||
1939 | 171 | |||
1946 | 254 | |||
1950 | 243 | |||
1956 | 209 | |||
1961 | 211 | |||
1967 | 287 | |||
1970 | 299 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2005 | 597 | |||
2011 | 516 | |||
2015 | 563 | |||
2017 | 571 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Bad Schwalbach[10]; Zensus 2011[9] |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1885: | 162 evangelische (= 87,57 %), 23 katholische (= 12,43 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 154 evangelische (= 72,99 %), 50 katholische (= 23,70 %) Einwohner[1] |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das Vereinsleben wird neben dem Sportverein von der Freiwilligen Feuerwehr geprägt. Eine Sehenswürdigkeit ist der Sauerbrunnen, dessen Überbau auch das Wappen von Ramschied ziert. Das Wasser des Sauerbrunnens gilt als sehr eisenhaltig und ist daher geschmacklich eher gewöhnungsbedürftig.
Wirtschaft und Infrastruktur
Tourismus
Ramschied bietet sich als Ausgangspunkt für Wanderungen durch den Hinterlandswald im Wispertaunus an. Der Wispertaunus ist einer der waldreichsten Teile des Taunus und wurde zu großen Teilen als FFH-Gebiet ausgewiesen. Zudem ist die ganze Region Teil des Naturpark Rhein-Taunus, der den Menschen eine naturnahe Erholung ermöglichen will.
Verkehr
Ramschied liegt an der L 3033, die als Wisperstraße in West-Ost-Richtung Lorch über Geroldstein mit Bad Schwalbach verbindet. Direkt oberhalb von Ramschied hat sie nach einem kurvenreichen Anstieg Anschluss an die Bundesstraße 260, über die man nach Süden Wiesbaden und das Rhein-Main-Gebiet erreichen kann.[5]
Weblinks
- Stadtteil Ramschied. In: Webauftritt. Stadt Bad Schwalbach
- Ramschied. Orts-Infos. In: www.ramschied.de. Private Website
- Ramschied, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Ramschied nach Register In: Hessische Bibliographie
Einzelnachweise
- Ramschied, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Vorbericht Haushalt 2018, Statistische Angaben. Einwohner inklusive Nebenwohnsitzen. In: Webauftritt. Stadt Bad Schwalbach, abgerufen im Oktober 2021.
- Hessisches Landesvermessungsamt: Kreiskarte 1:50.000 Wiesbaden Rheingaukreis Untertaunuskreis, Ausgabe 1969
- Westlicher Aartaunus, Zorner Hochfläche, Katzenelnbogener Hochfläche, Nastätter Mulde und Unterlahnhöhen
- Topografische Karte 1:25.000
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 377.
- Hauptsatzung. (PDF; 85 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Bad Schwalbach, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. Februar 2019; abgerufen im Februar 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 42 und 96, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Einwohnerzahlen der Stadt Bad Schwalbach unter 9. Statistische Angabe 2004–20014, 2007–20017 im Webarchiv.