Rallye Belgien (Ypern) 2021

Wegen der COVID-19-Pandemie mussten verschiedene Rallys in Südamerika und Australien abgesagt werden. Als Ersatz kam die Rallye Belgien (Ypern), auch Rallye Ypern genannt, zum ersten Mal in der Geschichte der Rallye-Weltmeisterschaft in den Satus eines WM-Laufs. Die Wertungsprüfungen am 3. Tag waren ringsum und teils auf dem Circuit de Spa-Francorchamps angelegt, wo jährlich auch der Große Preis von Belgien der Formel 1 stattfindet. Somit kam eine permanente Rennstrecke zum zweiten Mal nach 2020 (Autodromo Nazionale di Monza) in einem Rallye-Weltmeisterschaftslauf zum Einsatz.

Der einheimische Thierry Neuville zeigte sich am ersten Tag der Rallye Belgien in Bestform. Von acht geplanten Wertungsprüfungen gewann er deren vier. Der Hyundai-Fahrer lag am Abend 7,6 Sekunden vor seinen Teamkollegen Craig Breen und 31,2 Sekunden vor Ott Tänak. Um den dritten Rang kämpften die Toyota-Piloten Kalle Rovanperä und Elfyn Evans mit dem Esten. Tänak fuhr bei einer Abzweigung falsch und musste wenden, am späteren Tag bekam er Probleme mit dem Turbolader. Trotzdem blieb Tänak auf dem dritten Platz mit 1,4 Sekunden vor Rovanperä und Evans mit 0,8 Sekunden Abstand. Bereits in der ersten WP war die Rallye für Adrien Fourmaux (M-Sport) beendet. Der Franzose schlug in einer Linkskurve außen mit der Wagenseite an einen Erdwall. Daraufhin folgte ein wüster Überschlag und mehrere Dreher, bis das Auto an einem Masten zu stehen kam. Fourmaux und Co-Pilot Renaud Jamoul konnten das Auto glücklicherweise unverletzt verlassen, der Fiesta allerdings war ein Totalschaden.

Der Führende in der Weltmeisterschaft Sébastien Ogier (Toyota) musste am ersten Tag jeweils als erster in die Wertungsprüfungen, was ein klarer Nachteil war. Mehr als der sechste Rang und ein Rückstand von 39,4 Sekunden lag daher nicht drin, da ein Reifenschaden noch zusätzlich Zeit kostete.

Am Samstag lieferten sich Neuville und Breen ein spannendes Duell um die Führung. Vormittags verkürzte Breen den Rückstand auf Neuville bis auf 3,5 Sekunden. Am Nachmittag fuhren die beiden ähnliche Zeiten und Neuville blieb im Gesamtklassement vorne. Ogier kam an seinen Toyota-Teamkollegen Rovanperä und Evans nicht vorbei, gewann aber einen Rang, weil Tänak wegen eines Reifenschadens von Rang drei auf sechs zurückfiel. Schadlos haben Takamoto Katsuta und sein neuer Co-Pilot Keaton Williams einen heftigen Unfall überstanden. Mit hoher Geschwindigkeit flog Katsuta auf der rechten Seite der Straße in einen Graben, prallte an einen Strommasten und schleuderte zurück über die Straße auf die andere Seite.

Am Sonntag standen vier Wertungsprüfungen an, die teilweise auf der permanenten Rennstrecke des Circuit de Spa-Francorchamps stattfanden. Neuville fuhr nicht mehr mit letztem Risiko und gewann seine Heimrallye mit 30,7 Sekunden Vorsprung auf Breen und Rovanperä. Ogier führte weiterhin die Weltmeisterschaft an vor Evans, der den vierten Rang belegte. Die Differenz zu Neuville betrug 38 Punkte der punktegleich mit Evans auf Rang zwei lag zu diesem Zeitpunkt.[1]

Nr	Fahrer	Co-Pilot	Auto	Klasse
1	Frankreich Sébastien Ogier	Frankreich Julien Ingrassia	Japan Toyota Yaris WRC	WRC RC1
33	Vereinigtes Konigreich Elfyn Evans	Vereinigtes Konigreich Scott Martin	Japan Toyota Yaris WRC	WRC RC1
8	Estland Ott Tänak	Estland Martin Järveoja	Korea Sud Hyundai i20 Coupe WRC	WRC RC1
11	Belgien Thierry Neuville	Belgien Martijn Wydaeghe	Korea Sud Hyundai i20 Coupe WRC	WRC RC1
18	Japan Takamoto Katsuta	Vereinigtes Konigreich Keaton Williams	Japan Toyota Yaris WRC	WRC RC1
69	Finnland Kalle Rovanperä	Finnland Jonne Halttunen	Japan Toyota Yaris WRC	WRC RC1
42	Irland Craig Breen	Irland Paul Nagle	Korea Sud Hyundai i20 Coupe WRC	WRC RC1
16	Frankreich Adrien Fourmaux	Belgien Renaud Jamoul	Vereinigtes Konigreich Ford Fiesta RS WRC	WRC RC1
44	Vereinigtes Konigreich Gus Greensmith	Irland Chris Patterson	Vereinigtes Konigreich Ford Fiesta WRC	WRC RC1
7	Frankreich Louis-Pierre Loubet	Frankreich Florian Haut-Labourdette	Korea Sud Hyundai i20 Coupe WRC	WRC RC1
20	Finnland Teemu Suninen	Finnland Mikko Markkula	Vereinigtes Konigreich Ford Fiesta Rally2	WRC2 RC2
21	Finnland Jari Huttunen	Finnland Mikko Lukka	Korea Sud Hyundai i20 N Rally2	WRC2 RC2
22	FIA Nikolai Grjasin	FIA Konstantin Alexandrow	Deutschland Volkswagen Polo GTi R5	WRC2 RC2
24	Schweden Oliver Solberg	Irland Aaron Johnston	Korea Sud Hyundai i20 N Rally2	WRC2 RC2

Insgesamt wurden 98 Fahrzeuge gemeldet.[2]

• Offizielle Seite WRC: https://www.wrc.com/
• Offizielle Seite Rallye Belgien: https://www.ypresrally.com/

1. motorsport-total.com: WRC Rallye Ypern 2021: Umjubelter Heimsieg für Thierry Neuville, abgerufen am 15. August 2021
2. ewrc-results.com: Entry list, abgerufen am 15. August 2021
3. ewrc-results.com: Endergebnis, abgerufen am 16. August 2021
4. ewrc-results.com: Wertungsprüfungen, abgerufen am 14. August 2021