Ralf Husmann

Ralf Husmann (* 24. September 1964 in Dortmund) ist ein deutscher Drehbuchautor, Produzent und Autor.

Ralf Husmann (2015)

Werdegang

In den 1980er Jahren stand Husmann im Kabarett-Duo Burghardt & Husmann mit seinem Partner Hubert Burghardt viele Jahre auf der Bühne. Seit 1995 arbeitet er fest für die Produktionsfirma Brainpool, wo er als Headwriter und Produzent für verschiedene Comedy- und Showproduktionen verantwortlich ist. Dort schrieb er unter anderem für die Harald Schmidt Show (bis 1998), die Comedy-Serie Anke (2000/01), Berlin, Berlin, Alles Pocher… oder was? und Rent a Pocher (2002 und 2003). Zudem arbeitete er als Autor für die Sendungen RTL Samstag Nacht, Schreinemakers Live und stern TV sowie hauptverantwortlich für die Serie Dr. Psycho. Husmann ist außerdem Autor einer Männerkolumne im Playboy.

Hohen Bekanntheitsgrad erlangte er seit 2004 als Autor der Fernsehserie Stromberg. Neben seiner Arbeit hinter der Kamera ist er dort auch in der Nebenrolle Mitarbeiter Hans Schmelzer zu sehen.

Husmanns Stromberg war eine zunächst ungenehmigte Adaption der britischen Fernsehserie The Office (2001–2003). Ein Online-Q&A mit dem Co-Autor und Hauptdarsteller der britischen Erfolgsserie, Ricky Gervais, deutet darauf hin, dass Stromberg kein autorisiertes Spin-off des britischen Originals ist (im Gegensatz zu The Office in den USA, oder Le Bureau in Frankreich). Gervais fügt hinzu, dass um das unzulässige Plagiat eine außergerichtliche Einigung mit Husmann und der Produktionsfirma Brainpool getroffen wurde. Das Abkommen beinhalte die Nennung der Autoren von The Office im Abspann von Stromberg (von der 2. Staffel an) und umfasse ebenso finanzielle Abfindungen für Ricky Gervais und seinen Co-Autor Stephen Merchant. Husmann hat weder die Vorwürfe noch die Einigung öffentlich kommentiert und hat in Interviews bis dato weder The Office noch Gervais oder Merchant im Zusammenhang mit der Entstehung von Stromberg erwähnt. Die von ihm dargestellte Figur Hans trägt bei ihrem Auftritt in der Folge Badminton in der zweiten Staffel aber ein BBC-T-Shirt und erwähnt am Ende des Kinofilms, Stromberg sei für ihn eine typisch deutsche Person, die in einem anderen Land, wie beispielsweise England, gar nicht denkbar wäre.

Im Mai 2008 brachte er den Roman Nicht mein Tag heraus. Zudem hat er für den Stromberg-Darsteller Bjarne Mädel eine Fernsehserie mit dem Titel Der kleine Mann geschrieben, die ab März 2009 auf ProSieben ausgestrahlt wurde.[1]

Im September 2010 veröffentlichte Husmann sein zweites Buch Vorsicht vor Leuten. Dessen Verfilmung als Hochstapler-Komödie für die ARD lief Anfang 2015 ebendort im Abendprogramm.[2]

Anfang 2014 kamen zwei Filme in die deutschen Kinos, die auf Husmanns Büchern basieren: die Romanverfilmung von Nicht mein Tag und Stromberg – Der Film. Außerdem erschien sein neues Buch Arbeit macht Arbeit, darum heißt sie ja so ... Stromberg – Die goldenen Job-Regeln. Das ultimative Büro-Buch!. Es erschien auch als Hörbuch, eingelesen von Titelfigur Christoph Maria Herbst.

Im März 2016 strahlte Das Erste die Tatort-Folge Auf einen Schlag aus, für die Husmann das Drehbuch verfasst hat. Im Interview hob er hervor, dass er Krimi mit Komödie zu kombinieren anstrebe, so dass „ironische und lustige Elemente drin sind – vielleicht ein bisschen anders als im klassischen Tatort“.[3]

Husmann lebt in Köln.[2]

Filmografie

Werke

  • Nicht mein Tag, Scherz Verlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN 3-502-11038-7
  • Vorsicht vor Leuten, Scherz Verlag, Frankfurt am Main 2010, ISBN 3-502-11064-6
  • Die Kiste der Beziehung. Wenn Paare auspacken mit Sonja Schönemann, Scherz Verlag, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-651-00031-5
  • Arbeit macht Arbeit, darum heißt sie ja so … Stromberg – Die goldenen Job-Regeln. Das ultimative Büro-Buch! S. Fischer Verlage, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-596-19854-2

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. „Der kleine Mann“ – die neue Comedy-Serie auf ProSieben. ProSieben-Meldung im Presseportal, 21. Januar 2009, abgerufen am 19. Dezember 2017.
  2. Antje Hildebrandt: Ralf Husmann, der Meister des Erbärmlichen. Die Welt, 25. Februar 2015, abgerufen 19. Dezember 2017.
  3. Christiane Raatz (dpa): Autor Ralf Husmann über seinen „Tatort“: Größtmöglicher Kontrast zu Brutalität, Blut, Gewalt und Leichen. Stern.de, 5. März 2016, abgerufen 19. Dezember 2017.
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