Rahovec
Rahovec (albanisch auch Rahoveci, serbisch Ораховац Orahovac) ist eine Stadt im Kosovo, etwa 20 Kilometer östlich der Stadt Gjakova und 30 Kilometer nördlich der Stadt Prizren. Die Stadt hat rund 16.000 Einwohner; die Gemeinde Rahovec, die noch weitere 35 Dörfer umfasst, zählt etwa 56.200 Einwohner.[1]
Rahovec/Rahoveci1 Orahovac/Ораховац2 | |||||
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Basisdaten | |||||
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Staat: | Kosovo3 | ||||
Bezirk: | Gjakova | ||||
Gemeinde: | Rahovec | ||||
Koordinaten: | 42° 24′ N, 20° 39′ O | ||||
Höhe: | 477 m ü. A. | ||||
Einwohner: | 15.892 (2011) | ||||
Telefonvorwahl: | +383 (0) 390 | ||||
Kfz-Kennzeichen: | 07 | ||||
3 Die Unabhängigkeit des Kosovo ist umstritten. Serbien betrachtet das Land weiterhin als serbische Provinz. |
In der Großgemeinde stellen die Albaner die Mehrheit und die Serben neben anderen Gruppen die größte Minderheit. In Rahovec leben sie im nördlichen, höher gelegenen Teil der Stadt sowie in Velika Hoča, einem nahe gelegenen Dorf. Ein paar Kilometer außerhalb liegt das serbisch-orthodoxe Kloster der Heiler St. Cosmas und Damian aus dem 13. Jahrhundert. Andere Minderheiten sind die Roma sowie die Aschkali oder „Ägypter“, sie stellen mit den Serben gemeinsam knapp 2 % der Gesamtbevölkerung Rahovecs.
Geschichte
Bereits in der Antike hat es an der Stelle des heutigen Rahovec eine Siedlung gegeben. Dies wird belegt durch mehrere Ausgrabungen (darunter Münzen, große Gefäße, Speerspitzen und weiteres), die während der 1950er-Jahre im Rahmen von städtebaulichen Maßnahmen gefunden wurden.
Der heutige Ort wird 1348 zum ersten Mal erwähnt als Rahovc.
Wirtschaft
Die Hauptwirtschaftsgrundlage der Stadt ist der Weinbau und die Plastikherstellung.
Bevölkerung
Laut der 2011 durchgeführten Volkszählung leben in der Stadt Rahovec 15.892 Einwohner. Hierunter waren 15.467 (97 %) Albaner, 281 (1,8 %) Roma, Aschkali und Balkan-Ägypter und 85 Serben.[2]
Volkszählung | 1913[4] | 1919[5] | 1924[4] | 1948 | 1953 | 1961 | 1971 | 1981 | 1991 | 2011 |
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Einwohner | 4529 | 3478 | 3512 | 5600 | 6411 | 7373 | 10.080 | 13.134 | 18.296 | 15.892 |
Soziales
Die deutsche Organisation Schüler Helfen Leben ist seit dem Jahre 2001 im Ort tätig und betreibt dort ein Jugendzentrum mit zwei Teilen, eines im serbischen und eines im albanischen Teil der Stadt. Die deutsche Organisation AMICA e.V. arbeitet seit 2000 in der Stadt und bietet dort neben Projektzentren für Frauen und Mädchen auch Gruppen für Kinder mit Behinderungen an.
Kultur
Die sprachliche Besonderheit des Ortes ist dessen serbische Mundart namens Oravački, die allen nationalen Gruppen gemeinsam ist.[6][7][8]
Literatur
- Mark Krasnići: Orahovac: Antropogeografska monografija varošice. In: Glasnik Muzeja Kosova i Metohije II. Priština 1957. 87–143.
Weblinks
Einzelnachweise
- OSZE-Porträt der Gemeinde Rahovec/Orahovac, September 2009
- Ethnic composition of Kosovo 2011. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 19. Januar 2019.
- Kosovo censuses. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 19. Januar 2019.
- Mark Krasniqi: Orahovac. Antropogeografska monografija varošice. In: Glasnik Muzeja Kosova i Metohije II. Priština 1957, S. 95 (serbisch).
- Sheradin Berisha: Ndarja administrative në Qarkun e Prizrenit - në vitin 1919. Archiviert vom am 24. Juli 2008; abgerufen am 11. Oktober 2019 (albanisch).
- Mark Krasnići: Orahovac: Antropogeorafska monografija varošice. In: Glasnik Muzeja Kosova i Metohije II. Priština 1957. 121.
- Глиша Елезовић: "Један оглед нашега говора из Ораховца у Подрими код Призрена". In: Јужнословенски филолог XVIII. Београд 1949-1950. 133.
- Митра Рељић: Српски језик као Равачки међу ораховачким Албанцима данас. In: Славистика XII. Београд 2008. 318.