Rahm (Dortmund)

Rahm ist ein Stadtteil im Dortmunder Westen.

Rahm
Stadt Dortmund
Koordinaten: 51° 31′ N,  23′ O
Höhe: 83 m ü. NHN
Fläche: 1,86 km²
Einwohner: 1131 (31. Dez. 2018)
Bevölkerungsdichte: 608 Einwohner/km²
Eingemeindung: 10. Juni 1914
Postleitzahlen: 44369, 44379
Vorwahl: 0231
Unterbezirk: 832
Karte
Karte
Lage des statistischen Bezirks Jungferntal-Rahm in Dortmund
Evangelische Kirche in Dortmund-Rahm
Evangelische Kirche in Dortmund-Rahm

Geschichte

In einer im Jahr 1249 durch die Äbtissin Berta von Arnsberg ausgestellten Urkunde wurde der Ort Rahm mit Everhardus de Rodehem erstmals erwähnt. Es folgen urkundlich 1258 Franco dictus Pincerna de Rodhem, 1268 Hildebrandus de Rodehem, 1303 Gotscalcus de Rodehem und 1368 ein Ernest van Rodehem. Mit ihm scheint das niederadelige Ministerialengeschlecht erloschen zu sein. Im Jahr 1566 wurde ein Hofbesitzer Herman tho Raem urkundlich erwähnt. 1705 erscheint erstmals der heutige Ortsname Rahm.

Rahm gehörte im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit mit eigener Bauerschaft (Radem) im Oberamt Bochum zur Grafschaft Mark. Laut dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 hatten die vier Steuerpflichtigen Hofbesitzer in der Bauerschaft zwischen 14 oirt und 4 Goldgulden an Abgabe zu leisten.[1] Im Jahr 1705 waren in der Baurschafft Rahm 12 Steuerpflichtige mit Abgaben an die Rentei Bochum im Kataster verzeichnet. Darunter 4 Hofbesitzer auch mit Abgaben an Haus Marten und 3 Hofbesitzer an Haus Wischlingen.[2]

Die Deutung des Ortsnamens kann mit Siedlung auf/bei einer Rodung umschrieben werden.[3]

Das Wachstum des bis dahin ausschließlich landwirtschaftlich geprägten Ortes begann im Jahre 1796 mit der Gründung der Bergmannbrauerei.

Die in den Jahren 1854–1856 durchgeführten erfolgreichen Probebohrungen führten im Jahr 1856 zum Zusammenschluss mehrerer Rahmer Bergwerke. Mit der Eröffnung der Emschertalbahn durch die Köln-Mindener Eisenbahn im Jahre 1878 hielt das Industriezeitalter endgültig auch in Rahm Einzug.

Im 19. Jahrhundert war Rahm eine Landgemeinde im Landkreis Dortmund und Amt Lütgendortmund. Ab 1886 kam die Gemeinde zum Amt Dorstfeld und hatte 1895 (plus 2 Wohnplätze) eine Fläche von 1,90 km². Es gab 41 Wohngebäude mit 90 Haushaltungen und 517 Einwohner.[4]

Am 10. Juni 1914 wurde Rahm nach Dortmund eingemeindet.[5]

Geografie

Der Ort liegt auf einer Höhe von 83 m ü. NHN.

Bevölkerung

Der Stadtteil Rahm gehört zum statistischen Bezirk Jungferntal-Rahm.

Zum 31. Dezember 2018 lebten 1131 Einwohner in Rahm.[6]

Bevölkerungsstruktur im statistischen Unterbezirk Rahm (2018):

  • Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen: 14,3 % [Dortmunder Durchschnitt: 16,2 % (2018)][7]
  • Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen: 24,0 % [Dortmunder Durchschnitt: 20,2 % (2018)][8]
  • Ausländeranteil: 9,3 % [Dortmunder Durchschnitt: 18,2 % (2018)][9]
  • Arbeitslosenquote: 7,7 % [Dortmunder Durchschnitt: 9,8 % (2018)][10]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr2003200820132018
Einwohner1098106710391131

Verkehr

Haltepunkt Dortmund-Rahm der Emschertalbahn

In Dortmund-Rahm befindet sich der Haltepunkt Dortmund-Rahm an der Bahnstrecke Dortmund–Herne der Emschertalbahn (RB 43). Sie verkehrt einmal in der Stunde zwischen Dortmund und Dorsten.

Linie Verlauf Takt
RB 43 Emschertal-Bahn:
Dorsten Feldhausen Gladbeck-Zweckel Gladbeck Ost Gelsenkirchen-Buer Süd Gelsenkirchen Zoo Wanne-Eickel Hbf Herne Herne-Börnig Castrop-Rauxel Süd Castrop-Rauxel-Merklinde Dortmund-Bövinghausen Dortmund-Lütgendortmund Nord Dortmund-Marten Dortmund-Rahm Dortmund-Huckarde Nord Dortmund Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min

Über die Anschlussstelle Dortmund-Hafen der Bundesautobahn 45 ist Dortmund-Rahm an das Bundesfernstraßennetz angeschlossen.

Commons: Dortmund-Rahm – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Aloys Meister: Die Grafschaft Mark, Festschrift zum Gedächtnis der 300-jährigen Vereinigung mit Brandenburg-Preußen. 2. Band, Dortmund 1909, S. 8 – Auszug aus dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 (Bauerschaft Rahm)
  2. Westfälisches Schatzungs- und Steuerregister, Band 6, Münster 1980. Darin: Kataster der Kontribuablen Güter in der Grafschaft Mark 1705, Bearb. von Willy Timm, S. 144
  3. Michael Flöer: Die Ortsnamen der Stadt Dortmund und der Stadt Hagen, in: Westfälisches Ortsnamenbuch, Band 16, Bielefeld 2021, S. 204
  4. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen. Berlin 1897, S. 84/85, Online-Ausgabe Münster, Universitäts- und Landesbibliothek
  5. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 274.
  6. Einwohnerzahl am 31.12.2018 (Statistikatlas 2019) (PDF; 9,1 MB)
  7. Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen Statistikatlas 2019 (PDF; 9,1 MB)
  8. Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen Statistikatlas 2019 (PDF; 9,1 MB)
  9. Bevölkerungsanteil mit ausschließlich nicht-deutscher Staatsangehörigkeit (PDF; 9,1 MB)
  10. Arbeitslosenanteil nach statistischen Bezirken (PDF; 9,1 MB)
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