Ragnitz

Ragnitz ist eine Gemeinde mit 1560 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Leibnitz im österreichischen Bundesland Steiermark.

Ragnitz
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Ragnitz
Ragnitz (Österreich)
Ragnitz (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Leibnitz
Kfz-Kennzeichen: LB
Fläche: 20,77 km²
Koordinaten: 46° 50′ N, 15° 36′ O
Höhe: 281 m ü. A.
Einwohner: 1.560 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 75 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8413
Vorwahl: 03183
Gemeindekennziffer: 6 10 27
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Gundersdorf 17
8413 Ragnitz
Website: www.ragnitz.gv.at
Politik
Bürgermeister: Manfred Sunko (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Ragnitz im Bezirk Leibnitz
Lage der Gemeinde Ragnitz im Bezirk Leibnitz (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Ragnitz im Bezirk Leibnitz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW
Kapelle in Ragnitz

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde hat eine Fläche von rund zwanzig Quadratkilometer und liegt im Tal der Stiefing. Der Ort liegt auf 280 Meter über dem Meer,[1] nach Osten steigt das Land bewaldet auf 400 Meter an.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet am Unterlauf der Stiefing umfasst folgende neun Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

  • Badendorf (224)
  • Edelsee (57)
  • Gundersdorf (140)
  • Haslach an der Stiefing (233)
  • Laubegg (229)
  • Oberragnitz (71)
  • Oedt (181)
  • Ragnitz (361)
  • Rohr (64)

Die Gemeinde besteht aus drei Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2020[3]):

  • Badendorf (646,46 ha)
  • Haslach (781,15 ha)
  • Ragnitz (649,14 ha)

Nachbargemeinden

Sankt Georgen an der Stiefing
Lebring-Sankt Margarethen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Schwarzautal
Gralla Gabersdorf

Geschichte

Das früheste Schriftzeugnis ist von 1126 und lautet „Rakkaniz“. Der Name geht auf slowenisch raknica (Siedlung bei den Flusskrebsen) zurück.[4]

Die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850. Nach der Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 war sie Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.

Bevölkerungsentwicklung

Gab es von 1991 bis 2000 eine starke Abwanderung, so sind seither sowohl die Geburtenbilanz als auch die Wanderungsbilanz positiv.[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Laubegg
Schloss Frauheim

Bauwerke

Sport

Fußball

Nach der Zusammenlegung der drei damals selbstständigen Kleingemeinden Ragnitz, Haslach und Badendorf im Jahre 1969 erfolgte rund fünf Jahre später, im Jahre 1974, die Gründung des unter dem Dachverband Österreichische Turn- und Sportunion stehenden USV Ragnitz.[6] Die Vereinsführung des am 31. Juli 1974 offiziell zugelassenen Vereins mit dem Namen SV Union Ragnitz bestand aus Ludwig Kowald (Obmann), Erich Jöbstl senior (Obmannstellvertreter), Franz Hohl (Sektionsleiter), Kurt Pfeiffer (Schriftführer) und Hermann Hirschmann (Kassier).[6] Der erste Fußballplatz des Vereins wurde bereits im Jahr davor durch die Gemeinde Ragnitz von der Familie Maurer, die in Gundersdorf neben der Landwirtschaft auch noch ein Gasthaus betrieb, eine hinter deren Gasthaus gelegene und rund 1,4 Hektar große gepachtet.[6] Das Grundstück wurde später von der Gemeinde gekauft und wiederum dem Sportverein verpachtet.[6] In weiterer Folge entstanden hier ein rund 100 × 60 m großes Spielfeld, eine Tennisanlage mit zwei Spielplätzen sowie ein rund 23 × 7,2 m großes Sportgebäude.[6] Mit einem dreitägigen Fest wurde vom 15. bis zum 17. August 1975 die fertiggestellte Sportanlage in Gundersdorf feierlich eröffnet.[6] Zum Zeitpunkt der Vereinsgründung waren einige Teile der Infrastruktur wie etwa die Umzäunung, das Flutlicht, die Lautsprecheranlage oder eine asphaltierte Zufahrt noch gar nicht vorhanden und entstanden erst bis zum Sommer 1975.[6]

Im Jahre 2009 wurde in Ragnitz der Bau des Julius-Meinl-Stadions begonnen und auch fertiggestellt. Die Baukosten beliefen sich auf eine knappe Million Euro, wobei die Finanzierung durch Julius Meinl V., seit dem Jahr 2009 Ehrenbürger der Gemeinde, sehr erleichtert wurde.[7] Der Rasen wurde generalüberholt, um das Stadion Oberliga-entsprechend herzurichten. Das Stadion besteht aus einer für 500 Zuschauer zugelassene Tribüne. Die Familie Meinl tritt spätestens seit Julius Meinl III. fördernd in der Gemeinde Ragnitz in Erscheinung.[7]

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[8][9][10]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[11] 20112001 2021[11]20112001
Land- und Forstwirtschaft 1) 39 69101 504763
Produktion 21 2011 211202196
Dienstleistung 82 6825 321179110

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

Verkehr

Die wichtigste Straßenverbindung ist die Kirchbacher Straße B73, die nach Westen zur Pyhrn Autobahn A9 führt.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2020 setzt sich dieser wie folgt zusammen:[12]

Die letzten Gemeinderatswahlen brachten folgende Ergebnisse:
Partei 2020[12] 2015 2010 2005 2000
Stim­men %Man­date St. %M.St. %M. St. %M.St. %M.
ÖVP 6127111 6186310 6856911 550589 477529
SPÖ 0630701 0890901 125132 172183 0820901
FPÖ 1892203 2732804 184192 219233 1541702
Demokratische Liste Ragnitz nicht kandidiert209233
Wahl­berechtigte 1.2801.260 1.2621.2261.111
Wahl­beteiligung 69 %80 % 80 %78 %83 %

Bürgermeister

  • 1886–1904 Josef Kowald, Bauer
  • 1904–1922 Josef Kowald, Bauer
  • 1822–1951 Johann Kowald, Bauer
  • 1951–1971 Ludwig Kowald, Bauer
  • 1971–1988 Ludwig Kowald, Landwirt und Lehrer (ÖVP)
  • 1989–2022 Rudolf Rauch, Landwirt (ÖVP)
  • seit 2022 Manfred Sunko (ÖVP)[13]

Wappen

Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. Jänner 1992.

Wappenbeschreibung:

„In Blau ein goldener Balken, darin ein vorwärts gerichteter roter Krebs, im oberen Feld von drei hochrechteckigen, durchbrochenen, an den Ecken mit Kleeblättern besteckten goldenen Schloßblättern, im unteren Feld von drei (2:1) goldenen Seeblättern begleitet.“[14]

Ehrenbürger der Gemeinde

  • Erich Jöbstl sen.
  • Elfriede „Frieda“ Paier[15]
  • Reginald Schuh
  • Friedrich Frühwald[15]
  • Friedrich Maurer
  • Konrad Schweigler
  • 2009: Julius Meinl V.[15][7]
  • Friedrich Hammer
  • 2011 Helmut Lückl, (42 Jahre Amtsleiter der Gemeinde)[15]
  • 2022 Rudolf Rauch (22 Jahre Bürgermeister der Gemeinde)[15]
Commons: Ragnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeinde Ragnitz : Gemeinde. Abgerufen am 8. Dezember 2020.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Regionalinformation, bev.gv.at (1.273 KB); abgerufen am 10. Jänner 2021.
  4. Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band 99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S. 35 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9 MB]).
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Ragnitz, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 8. Dezember 2020.
  6. GESCHICHTE des VEREINES, abgerufen am 2. Februar 2024
  7. Am Apparat – Telefonkolumne, abgerufen am 2. Februar 2024
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Ragnitz, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. November 2023.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Ragnitz, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. November 2023.
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Ragnitz, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. November 2023.
  11. STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 19. November 2023.
  12. Wahlen. Das Land Steiermark, abgerufen am 8. Dezember 2020.
  13. Robert Lenhard: Nach Wahlpanne: Gemeinde Ragnitz hat nun wieder einen Bürgermeister. Kleine Zeitung, 24. Mai 2022.
  14. Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 42/43, 1992/93, S. 54
  15. Ehrenzeichenträger der Gemeinde Ragnitz – Ehrenbürger, abgerufen am 2. Februar 2024
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