Radu Constantin Miron
Radu Constantin Miron (* 1956 in Bonn) ist ein deutscher griechisch-orthodoxer Erzpriester und seit 2019 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland.
Leben
Radu Constantin Miron ist Sohn eines rumänischen Vaters und einer russischen Mutter.[1] Nach Schulbesuch in Freiburg im Breisgau bis zum Abitur 1974 studierte er orthodoxe Theologie in Thessaloniki und legte 1978 die Prüfungen zum Diplom-Theologen ab. Anschließend folgte ein Studium der Byzantinistik, Romanistik und Theologie in Bonn und Köln. Zusätzlich erwarb er 2010 in Thessaloniki den Master of Theology.
Von 1983 bis 2016 war Miron Pfarrer der griechisch-orthodoxen Kirchengemeinde „Hl. Johannes der Täufer“ in Brühl (Rheinland), Wesseling und Euskirchen. Die Gottesdienste fanden in Brühl anfangs zeitweise in einem angemieteten ehemaligen Supermarkt statt, 2005 konnte eine neu erbaute Kirche geweiht werden. Im Oktober 1985 wurde er von Metropolit Agoustinos zum Erzpriester der Metropolie von Deutschland ernannt, 2004 zum Erzpriester des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel.[2] Von 1998 bis 2003 war Radu Constantin Miron gleichzeitig Pfarrer der rumänischsprachigen Gemeinde „Hl. Nikolaus“ in Düsseldorf und Umgebung sowie der Kirchengemeinde „Hl. Apostelgleiche Nino“ in Eupen. 2016 bis 2022 war er Pfarrer der griechisch-orthodoxen Kirchengemeinde „Entschlafen der Gottesmutter“ in Köln[3] sowie Bischöflicher Vikar der Griechisch-Orthodoxen Metropolie für Nordrhein-Westfalen.
Neben seinen Pfarrämtern ist Radu Constantin Miron seit 1990 als Lehrer für Orthodoxe Religionslehre am Leibniz-Montessori-Gymnasium in Düsseldorf und seit 2000 als Gefängnisseelsorger an der JVA Düsseldorf tätig, seit 2009 hat er einen Lehrauftrag an der Universität Bonn für den Studiengang Master of Ecumenical Studies. In der Stadt Brühl engagierte er sich im Integrationsausschuss.
Ökumene
Erzpriester Miron ist seit 1983 in der ökumenischen Bewegung engagiert und arbeitete langjährig in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Köln und Umgebung mit; von 1998 bis 2001 war er der erste orthodoxe Vorsitzende der Landes-ACK in Nordrhein-Westfalen. Er ist Ökumenereferent der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland, Beauftragter für innerchristliche Zusammenarbeit der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland und orthodoxes Mitglied im Gemeinsamen Präsidium des 2. Ökumenischen Kirchentags in München (2010) wie für den 3. Ökumenischen Kirchentag 2021.
Im April 2019 wurde er von den Delegierten der 17 Mitgliedskirchen zum Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland gewählt,[4] wo er die Metropolie schon seit 1983 mit kurzen Unterbrechungen vertreten hatte, zuletzt als Vorstandsmitglied.[5]
Privates
Radu Constantin Miron ist verheiratet und Vater von fünf erwachsenen Kindern.
Auszeichnungen
- 2015: Ehrenring der Stadt Brühl
Weblinks
- Christoph Brüwer: Interview mit griechisch-orthodoxem Erzpriester Miron: ACK-Vorsitzender zum Ukraine-Krieg: Front verläuft durch unsere Kirche. In: katholisch.de. 23. April 2022 .
- Werke von und über Radu Constantin Miron im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Katharina Geiger: ACK-Vorsitzender Miron: Das macht unsere ökumenische Arbeit aus. In: katholisch.de. 29. März 2023, abgerufen am 3. März 2024 (Interview).
- Griechisch-orthodoxe Kirchengemeinde Brühl (Hrsg.): Griechisch-orthodoxe Kirchengemeinde „Hl. Johannes der Täufer“ Brühl – Euskirchen – Wesseling 1983–2008. (pdf; 3,7 MB) Brühl, 2008, S. 4–8, abgerufen am 3. März 2024.
- Dankesworte von Erzpriester Constantin Miron bei der Verabschiedung. In: orthodoxie.net. 2. Dezember 2022, abgerufen am 3. März 2024.
- Erzpriester Radu Constantin Miron ist neuer ACK-Vorsitzender. In: oekumene-ack.de. 4. April 2019, abgerufen am 3. März 2024.
- Norbert Zonker: Ökumeniker mit spitzer Zunge: Erzpriester Miron ist neuer Vorsitzender der ACK. In: domradio.de. 4. April 2019, abgerufen am 3. März 2024.