Rab

Rab (lateinisch Arba, italienisch Arbe, deutsch Arbey) ist eine kroatische Insel in der nördlichen Adria. Sie gehört zur Gespanschaft Primorje-Gorski kotar in der Kvarner-Bucht.

Rab
Blick vom Velebit auf die Insel Rab
Blick vom Velebit auf die Insel Rab
Gewässer Adriatisches Meer, Kvarner
Geographische Lage 44° 45′ N, 14° 46′ O
Rab (Primorje-Gorski kotar)
Rab (Primorje-Gorski kotar)
Länge 22 km
Fläche 91 km²
Höchste Erhebung Kamenjak
408 m
Einwohner 9500 (2005)
104 Einw./km²
Hauptort Rab (Stadt)

Der Name kommt wahrscheinlich von dem illyrischen Wort Arb mit der Bedeutung „dunkel“ oder „grün bewaldet“.

Geografie

Die Insel ist 22 Kilometer lang, hat eine Fläche von 91 Quadratkilometern und etwa 9500 Einwohner. Rab ist eine der Kvarner-Inseln in der Kvarner-Bucht. Nachbarinseln sind Krk, Pag, Cres und Dolin (unbewohnt).

Auf Rab herrscht ein Mittelmeerklima mit milden Wintern und mäßig warmen Sommermonaten. In den Wintermonaten sinkt die Temperatur selten unter Null. Die Gipfel des Velebit auf dem Festland sind dagegen im Winter oft mit Schnee bedeckt.

Der Boden ist überwiegend verkarstet. Über die ganze Insel erstrecken sich drei Bergrücken, der größte davon ist der Kamenjak. Er trennt die Halbinsel Lopar im Norden mit der gleichnamigen Ortschaft Lopar vom restlichen Teil der Insel. Auf der Halbinsel Kalifront im Westen mit einer immergrünen Flora befindet sich im südlichen Abschnitt der dichte Wald Dundo,[1] einer der letzten Eichenwälder des Mittelmeerraums. Die Inseloberfläche ist zu etwa 49 Prozent von Wäldern bedeckt. Somit gehört die Insel Rab zu den waldreichsten Inseln Kroatiens.

Rab hat mehr als 300 Quellen, von denen einige auch zur Trinkwasserversorgung genutzt werden.

Geschichte

Venezianischer Palast, Anfang 20. Jahrhundert

Auf der Insel gab es bereits in der Steinzeit und der späteren Bronzezeit eine menschliche Besiedlung. In letzterer waren es Menschen, die den Illyrern zugerechnet werden, die Liburner. Diese kamen zunächst mit Griechen in Kontakt. Seit dem 3. Jahrhundert v. u. Z. wurde die Region Teil des Römischen Reiches. Im 2. Jahrhundert v. u. Z. befand sich auf der Insel Rab ein römischer Seefahrtsstützpunkt. Zur Zeit von Kaiser Augustus erhielt die Stadt Rab eine Stadtmauer und den Titel Municipium. Die früheste Erwähnung der Insel verweist auf das oppidum Arbe und stammt von Plinius im 1. Jahrhundert u. Z. Funde römischer Münzen und baulicher Fragmente in einigen Bauten belegen die umfassende Kultur während der Römerzeit.[2]

Der Schutzpatron der Stadt und der Insel Rab ist der Heilige Christophorus, dessen Schädel als heilige Reliquie auf der Insel Rab aufbewahrt wird. Ihm zu Ehren finden alljährlich am Tag des Hl. Christophorus (27. Juli) die Ritterspiele, die Rabska Fjera, auf der Insel statt.[3]

Marino, Steinmetz der Insel Rab, gründete der Legende nach im Jahre 301 San Marino, eine der ältesten Republiken in Europa.

1936 badete in einer Bucht mit ausdrücklicher Genehmigung der lokalen Behörden der damalige britische König und spätere Herzog von Windsor, Eduard VIII., mit seiner Geliebten und späteren Gemahlin Wallis Simpson nackt im Meer.

Während der Zeit des italienischen Faschismus wurde von Italien auf der Insel das Konzentrationslager Kampor betrieben.

Nach dem Zerfall Jugoslawiens wurde die Insel Bestandteil des unabhängigen Kroatien.

Gemeinden und Ortschaften auf Rab

Rab ist auch der Name der schon seit vorchristlicher Zeit bestehenden Hafenstadt an der Südwestküste der Insel. Die Stadt hat 7957 Einwohner und liegt auf der schmalen Halbinsel zwischen der Bucht Sv. Eufemija und dem Hafen von Rab. Administrativ zur Gemeinde Rab gehören die Ortschaften Barbat, Banjol, Kampor, Mundanije, Palit und Supetarska Draga. Der nördlichste Ort Lopar bildet eine eigene Gemeinde.

Verkehr

Die Insel Rab ist mit zwei Fährlinien erreichbar, die auch Autos transportieren: vom Küstenort Stinica (bis zum 3. Juli 2012 Jablanac) mit der Fähre der Gesellschaft Rapska-Plovidba nach Mišnjak, oder vom Hafen Valbiska auf der Insel Krk nach Lopar. Die Anreise mit dem Schiff von Rijeka oder Novalja von der südlicheren Insel Pag mit dem Katamaran ist nur ohne PKW möglich.

Commons: Rab – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Rab – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Dmitar Čulić: Istrien und Quarner. (Übersetzung: Elisabeth Prager) Verlag Jugoslavija, Beograd 1963, S. 236.
  2. Dmitar Čulić: Istrien und Quarner. (Übersetzung: Elisabeth Prager) Verlag Jugoslavija, Beograd 1963, S. 237.
  3. Offizielle Website zu den Ritterspielen (Memento des Originals vom 1. August 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fjera.hr. Abgerufen am 23. November 2009.
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