SES Americom

SES Americom (ehemals RCA Americom und GE Americom) war ein US-amerikanischer Satellitenbetreiber, welcher im September 2009 mit SES New Skies zu SES World Skies zusammengeschlossen wurde.

SES Americom
Rechtsform Tochtergesellschaft
Gründung 1975 als RCA Americom
Auflösung 2009
Auflösungsgrund Fusion mit SES New Skies
Sitz Princeton, New Jersey,
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Leitung zuletzt Robert Bednarek (CEO)
Mitarbeiterzahl 414 (2007)
Umsatz 261,7 Mio. Euro (Q1-Q3 2008)
Branche Satellitenkommunikation

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1975 als RCA American Communications gegründet, um die von RCA Astro Electronics gebauten Kommunikationssatelliten zu betreiben. Der erste Satellit, Satcom 1, wurde am 13. Dezember 1975 gestartet und war bis Juni 1984 in Betrieb.[1] Er war einer der ersten geostationären Kommunikationssatelliten und trug maßgeblich zur Übertragung von frühen US-Kabelfernsehkanälen wie Superstation TBS und dem CBN bei, da diese ihre Fernsehprogramme über den Satelliten an die lokalen Kabelkopfstellen übertrugen. Des Weiteren wurde er für die Übertragung von Rundfunkkanälen der ABC und NBC verwendet, welche ihr Programm mit Hilfe des Satelliten an die regionalen Affiliate-Stationen übertrugen. Satcom 1 wurde aufgrund seiner Übertragungskapazität viel genutzt, da er mit 24 Transpondern die doppelte Kapazität im Vergleich zu konkurrierenden Satelliten, wie Westar 1, hatte. Somit waren seine Übertragungskosten deutlich niedriger als die der anderen Satelliten. Zwischen 1976 und 1992 wurden 14 weitere Satelliten gestartet.

Im Jahr 1986 wurde RCA Americom vom Elektronikkonzern General Electric übernommen und in GE Americom umbenannt. Ab 1996 erhielten zukünftige Satelliten die neue Bezeichnung GE. Der am 8. September 1996 gestartete GE-1 war der erste Satellit nach der neuen Namensgebung.

Im November 2001 verkaufte der General-Electric-Konzern sein Tochterunternehmen GE Americom für 5 Mrd. USD an die Société Européenne des Satellites (SES).[2] Fortan wurde das Unternehmen als SES Americom bezeichnet und war neben der ebenfalls neu gegründeten SES Astra ein Tochterunternehmen des Großkonzerns SES Global. Alle Satelliten mit GE-Bezeichnung erzielten die neue AMC-Bezeichnung, so wurde beispielsweise GE-1 in AMC-1 umbenannt.[3] Zunächst war Dean Olmstead Vorsitzender der SES Americom,[4] bis er das Unternehmen 2004 verließ und Edward Horowitz neuer CEO wurde.

Zuletzt leitete Robert Bednarek die SES Americom, bis im September 2009 die SES-Global-Tochtern SES Americom und SES New Skies zu SES World Skies zusammenschlossen wurden.[5]

Im September 2011 wurden SES World Skies und SES Astra schließlich erneut zusammengeschlossen und SES S.A. genannt.

Satellitenflotte

Vor dem Zusammenschluss zu SES World Skies im Jahr 2009 war SES Americom Betreiber von 16 Satelliten:

Stand der Liste: 29. Dezember 2022

SatellitAndere BezeichnungenPosition[6]SatellitenbusTransponderStartdatum (UTC)TrägerraketeAnmerkungen
AMC-1GE-1131° WestA2100A (Lockheed Martin)24 C-Band, 24 Ku-Band8. September 1996Atlas IIA
AMC-2GE-285° WestA2100A (Lockheed Martin)24 C-Band, 24 Ku-Band30. Januar 1997Ariane 44L
AMC-3GE-3, Eagle 172° WestA2100A (Lockheed Martin)24 C-Band, 24 Ku-Band4. September 1997Atlas IIAS
AMC-4GE-4135° WestA2100AX (Lockheed Martin)24 C-Band, 24+4 Ku-Band13. November 1999Ariane 44LPin Betrieb
AMC-5GE-5, Nahuel 1B79° WestSpacebus 2000 (Aérospatiale)16 Ku-Band28. Oktober 1998Ariane 44L
AMC-6GE-6, Rainbow 2139° WestA2100AX (Lockheed Martin)24 C-Band, 24+4 Ku-Band22. Oktober 2000Proton-K/Blok-DM2in Betrieb
AMC-7GE-7151,5° OstA2100A (Lockheed Martin)24 C-Band14. September 2000Ariane 5G
AMC-8GE-8, Aurora 3135° WestA2100A (Lockheed Martin)24 C-Band19. Dezember 2000Ariane 5G
AMC-9GE-1283° WestSpacebus 3000B3 (Alcatel Space)24 C-Band, 24 Ku-Band7. Juni 2003Proton-K/Bris-MAusfall im Juni 2017
AMC-10GE-10135° WestA2100A (Lockheed Martin)24 C-Band5. Februar 2004Atlas IIAS
AMC-11GE-11131° WestA2100A (Lockheed Martin)24 C-Band19. Mai 2004Atlas IIASin Betrieb
AMC-12NSS-10, Astra 4A, Star One C1237,5° WestSpacebus 4000C3 (Alcatel Space)72 C-Band3. Februar 2005Proton-K/Bris-M
AMC-1461,5° WestA2100AXS (Lockheed Martin)32 Ku-Band14. März 2008Proton-M/Bris-MFehlstart; zu niedrige Umlaufbahn erreicht
AMC-15105° WestA2100AXS (Lockheed Martin)24 Ku-Band, 12 Ka-Band15. Oktober 2004Proton-M/Bris-Min Betrieb
AMC-1685° WestA2100AXS (Lockheed Martin)24 Ku-Band, 12 Ka-Band17. Dezember 2004Atlas V (521)
AMC-18105° WestA2100A (Lockheed Martin)24 C-Band8. Dezember 2006Ariane 5 ECAin Betrieb
AMC-21125° WestSTAR-2 (Orbital Sciences Corporation)24 Ku-Band14. August 2008Ariane 5 ECAin Betrieb
Satcom C379° WestAS-3000 (Martin Marietta)24+4 C-Band10. September 1992Ariane 44LP

Einzelnachweise

  1. Gunter Krebs: Satcom 1, 2, 3, 3R, 4. In: Gunter's Space Page. Abgerufen am 29. Dezember 2022 (englisch).
  2. SES Global schließt Übernahme von GE Americom ab. In: Horizont. 12. November 2001, abgerufen am 29. Dezember 2022.
  3. Gunter Krebs: GE 7, 8 / AMC 7, 8, 10, 11, 18 (Aurora 3). In: Gunter's Space Page. Abgerufen am 29. Dezember 2022 (englisch).
  4. Phillip L. Spector: Dean Olmstead: The Passing of a Pioneer. 20. Oktober 2010, abgerufen am 29. Dezember 2022 (amerikanisches Englisch).
  5. Udo Metterlein: 120 statt 50 Bilder pro Sekunde sind das Ziel der Satelliten-Übertragung. In: Ultra HDTV. 17. Mai 2017, abgerufen am 29. Dezember 2022 (deutsch).
  6. Geostationary satellites. In: N2YO. Abgerufen am 29. Dezember 2022.
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