RAF Dishforth

Der Militärflugplatz Royal Air Force Station Dishforth (ICAO-Code: EGXD), kurz RAF Dishforth, gelegen in North Yorkshire (England), wurde 1936 als Bomberbasis eröffnet. Im Jahr 1992 wurde die Basis an das britische Army Air Corps übergeben.

RAF Dishforth
Kontrollturm, 2005
RAF Dishforth (North Yorkshire)
RAF Dishforth (North Yorkshire)
RAF Dishforth
Lokalisierung von North Yorkshire in England
Kenndaten
ICAO-Code EGXD
Koordinaten

54° 8′ 14″ N,  25′ 13″ W

Höhe über MSL 36 m  (118 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 7 km östlich von Ripon
Basisdaten
Eröffnung 1936
Betreiber Army Air Corps (British Army)
Fläche 215 ha
Start- und Landebahnen
15/33 1858 m Asphalt
10/28 1362 m Asphalt



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Geschichte

Der Flugplatz wurde im September 1936 fertiggestellt. Ab Januar 1937 rückten die ersten Bomberstaffeln ein, zunächst mit den veralteten Handley Page Heyford, die aber bald durch die schweren Bomber Armstrong Whitworth Whitleys abgelöst wurden. Die Ausstattung des Flugplatzes war besser als üblich, mit gepflasterten Hangars, gemauerten Unterkünften und Messen im Vergleich zu den sonst üblichen Blechhütten.[1]

Im Juni 1942 wurde der Flugplatz an die Royal Canadian Air Force übergeben, die dort Vickers Wellington stationierte und Dishforth von ihr im Januar 1943 als Satelliten-Flugplatz des 1937 eröffneten und 15 Kilometer südöstlich gelegenen Platzes RAF Linton-on-Ouse eingerichtet, der später am 18. Dezember 2020 ganz. geschlossen wurde.

Nach dem Krieg

Nach dem Ende der Feindseligkeiten in Europa wurde Dishforth an das RAF Transport Command übergeben, das den Platz hauptsächlich zu Tainingszwecken nutze.[2] Eingesetzt wurden u. a. Avro Ansons, Handley Page Hastings und Vickers Valettas, ebenso eine kleine Gruppe von Douglas DC-3.

Von 1953 bis 1959 dauerhaft stationiert wurde der schwere Transporter Blackburn Beverley.

Ab 1962 wurde der Flugplatz in den so genannten „care and maintenance“-Status versetzt, aber weiterhin als Hilfslandeplatz für Maschinen aus RAF Leeming und Linton-on-Ouse genutzt.[3] Bei Übungen wurden sogar die schweren Bomber des Typs Avro Vulcan in Dishforth eingesetzt.

Im Jahr 1992 wurde die Basis an das britische Army Air Corps übergeben, dem Pendant der deutschen Heeresflieger, nunmehr unter dem Namen „Dishforth Airfield“ weitergeführt. Das Army Air Corps setzte dort Westland Lynx ebenso ein wie AgustaWestland Apache. Seit Sommer 2016 ist Dishforth Heimat des 6. Regiments des Royal Logistics Corps. Dies Regiment war zuvor der letzte britische Einsatzverband auf dem Flughafen Gütersloh.[4]

Zwischenfälle

  • Am 2. Oktober 1948 kollidierte eine Handley Page Hastings C.1 der Royal Air Force (TG519) bei einem Anflug mit 3 laufenden Motoren auf den Militärflugplatz RAF Dishforth mit Bäumen. Sie setzte vor der Landebahn auf, wodurch das Fahrwerk abgerissen wurde. Das Flugzeug wurde irreparabel beschädigt. Alle Insassen überlebten den Unfall. Dies war der erste Totalverlust einer Handley Page Hastings.[8][9]
  • Am 31. Juli 1950 setzte eine Handley Page Hastings C.1 der Royal Air Force (TG583) bei der Landung auf dem Militärflugplatz RAF Dishforth vor der Landebahn auf und fing Feuer. Alle vier Besatzungsmitglieder, die einzigen Insassen, überlebten den Unfall.[10][11]
  • Am 4. Mai 1951 wurde eine Vickers Valetta C.1 der Royal Air Force (VW828) bei einer Nachtlandung auf der Luftwaffenbasis RAF Dishforth zerstört, als sie vor der Landebahn einen Beleuchtungsmast streifte. Alle Insassen überlebten.[12]
  • Am 27. August 1957 entstand an einer Douglas DC-3/C-47B der britischen Royal Air Force (KN649) ein schwerer Triebwerksbrand, bei dem der Motor schließlich herausbrach und zu Boden fiel. Das Flugzeug stürzte 9 Kilometer südlich des Militärflugplatzes RAF Dishforth ab und ging in Flammen auf. Von den vier Besatzungsmitglieder kamen 3 ums Leben.[17][18]

Literatur

  • Bruce Barrymore Halpenny: Action stations 4: military airfields of Yorkshire. Stephens, Wellingborough 1982, ISBN 0-85059-532-0.
  • Patrick Otter: Yorkshire airfields in the Second World War. Countryside Books, Newbury 1998, ISBN 1-85306-542-0.
Commons: RAF Dishforth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Otter 1998, S. 80.
  2. Halpenny 1982, S. 61.
  3. Halpenny 1982, S. 63–64.
  4. Abschied: Logistiker mit Fahnenband geehrt, Die Glocke, 17. Juni 2016
  5. Flugunfalldaten und -bericht Avro York MW223 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 2. Dezember 2023.
  6. James J. Halley: Broken Wings. Post-War Royal Air Force Accidents. Air-Britain (Historians), Tunbridge Wells, 1999, ISBN 0-85130-290-4, S. 67.
  7. Unfallbericht Avro York MW284, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 2. Dezember 2023.
  8. Flugunfalldaten und -bericht HP Hastings TG519 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 2. Dezember 2023.
  9. James J. Halley: Broken Wings. Post-War Royal Air Force Accidents. Air-Britain (Historians), Tunbridge Wells, 1999, ISBN 0-85130-290-4, S. 80.
  10. Flugunfalldaten und -bericht HP Hastings TG583 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 2. Dezember 2023.
  11. James J. Halley: Broken Wings. Post-War Royal Air Force Accidents. Air-Britain (Historians), Tunbridge Wells, 1999, ISBN 0-85130-290-4, S. 104.
  12. Unfallbericht Valetta VW828, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 2. Dezember 2020.
  13. Flugunfalldaten und -bericht HP Hastings TG584 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 2. Dezember 2023.
  14. James J. Halley: Broken Wings. Post-War Royal Air Force Accidents. Air-Britain (Historians), Tunbridge Wells, 1999, ISBN 0-85130-290-4, S. 174.
  15. Flugunfalldaten und -bericht Valetta VW204 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 2. Dezember 2023.
  16. James J. Halley: Broken Wings. Post-War Royal Air Force Accidents. Air-Britain (Historians), Tunbridge Wells, 1999, ISBN 0-85130-290-4, S. 174.
  17. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 KN649 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 2. Januar 2023.
  18. James J. Halley: Broken Wings. Post-War Royal Air Force Accidents. Air-Britain (Historians), Tunbridge Wells, 1999, ISBN 0-85130-290-4, S. 192.
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