Rüdiger Göb

Rüdiger Göb (* 16. August 1928 in Berlin; † 21. Januar 2015)[1][2] war ein deutscher Jurist, Ministerialdirektor im Bundesinnenministerium und Beigeordneter der Stadt Köln.[3]

Leben

1954 promovierte Göb an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln mit der Arbeit „Der Einfluß des Bonner Grundgesetzes auf die Ausgestaltung der inneren Gemeindeverfassung“ zum Dr. jur. In den Jahren 1960 bis 1965 fungierte er als Hauptgeschäftsführer des Deutschen Gemeindetages, anschließend bekleidete er bis 1969 die Stelle eines Abteilungsleiters (Ministerialdirektors) im Bundesinnenministerium, bevor er 1970/71 Bundesgeschäftsführer der CDU wurde.[4] Der in Rheinbach lebende Vater von vier Kindern lehrte an der Universität zu Köln als Honorarprofessor.[5][4] 1989 wurde Rüdiger Göb das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen.[6] Als Autor, Schriftleiter und Herausgeber wirkte er zudem an zahlreichen Publikationen mit.

Beigeordneter der Stadt Köln

Rüdiger Göb war als Beigeordneter für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Köln vom 1. Dezember 1975 bis zum 31. Oktober 1987 für die Neuausrichtung der Kölner Stadtentwicklung verantwortlich. In dieser Zeit legte er ein langfristig ausgelegtes Gesamtkonzept vor, das erstmals Ausbau- und Erneuerungspläne mit den Anforderungen seitens Stadtgestaltung, Sanierung des überkommenen Wohnungsbestandes und der Planung der Grün-, Freiraum- und Verkehrsflächen vereinte. In einem Nachruf wurde ihm „bundesweit Pionierarbeit“ bescheinigt.[3] In Göb erhielt das Kölner Planungsressort gleichzeitig mit der umfänglichen Stadterweiterung im Rahmen des Köln-Gesetzes 1975 erstmals eine eigenständige Vertretung durch einen Beigeordneten. Die unter ihm, als „Erneuerungsbeigeordneten“, in die Wege geleiteten Planungen wirkten sich bis in die Landes- und Bundespolitik aus.[7] Während seiner Amtszeit wurden beispielsweise die Neubeplanung des ehemaligen Güterbahnhofes Gereon (Mediapark) begonnen, oder auch des Sassenhof (Hotel Maritim) an der Deutzer Brücke, sowie Stadterneuerungsplanungen für die Stadtteile Ehrenfeld, Kalk, Mülheim und Sülz initiiert.[3]

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige der Familie abgerufen am 5. Februar 2015
  2. Traueranzeige der Stadt Köln abgerufen am 7. Februar 2015
  3. Pressemitteilung der Stadt Köln zum Tod von Rüdiger Göb vom 30. Januar 2015 abgerufen am 4. Februar 2015.
  4. Wer ist Wer? Das Deutsche Who’s Who. Regionalausgabe Nordrhein-Westfalen. Regionalband aus der XXXVI. Ausgabe, Schmidt-Römhild, Lübeck 1997, ISBN 3-7950-2023-9, S. 180.
  5. Rüdiger Göb. In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2003. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart, 19. Ausgabe, Band I A–J, K. G. Saur Verlag, München 2003, ISBN 3-598-23607-7, S. 974.
  6. Bundesanzeiger, Jg. 41, Nummer 92 vom 19. Mai 1989, S. 2453.
  7. Klaus Uhlig: Das weitergestaltete Köln. Zwei Jahrzehnte Stadtentwicklung und Planung 1870 bis 1990. In: Heribert Hall (Bearb.): Köln–seine Bauten 1928–1988. Hrsg. AIV Köln in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Köln, J. P. Bachem Verlag, Köln 1991, ISBN 3-7616-1074-2, S. 136–150, hier S. 138 f.
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