Röthis

Röthis ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Feldkirch mit 2200 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).

Röthis
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Röthis
Röthis (Österreich)
Röthis (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Vorarlberg
Politischer Bezirk: Feldkirch
Kfz-Kennzeichen: FK
Fläche: 2,73 km²
Koordinaten: 47° 18′ N,  40′ O
Höhe: 508 m ü. A.
Einwohner: 2.200 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 807 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6832
Vorwahl: 05522
Gemeindekennziffer: 8 04 16
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Schlößlestraße 31
6832 Röthis
Website: www.roethis.at
Politik
Bürgermeister: Thomas Bachmann
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020)
(18 Mitglieder)

12 Gemeindeliste Röthis
6 Wir in Röthis

Lage von Röthis im Bezirk Feldkirch
Lage der Gemeinde Röthis im Bezirk Feldkirch (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Röthis im Bezirk Feldkirch (anklickbare Karte)
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW
Gemeindeamt Röthis

Namensschreibung

In einem bischöflichen Urbar in Chur wird um 1380 erstmals der Name „Roetis“ genannt. 1441 wird in einer Urkunde Rötis geschrieben, in der Mitte des 15. Jahrhunderts „Roetys“, 1495 „Reottis“, danach 1497, 1504, 1541 und 1544 wieder „Rötis“, 1493, 1516, 1635 und 1709 „Röttis“. Erst gegen Ende des 18. Und im 19. Jahrhundert wird die Schreibweise „Röthis“ üblich.[1]

Geographie

Der Ort Röthis liegt im Vorarlberger Vorderland, im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, auf 508 Metern Höhe. Die Gemeindegrenze im Westen bildet die Frutz auf 440 Meter über dem Meer. An der Frödisch, dem Grenzbach im Südösten, steigt das Land auf 700 Meter an. Die Fläche beträgt knapp drei Quadratkilometer. Davon werden zwanzig Prozent landwirtschaftlich genutzt, ein Drittel ist bewaldet.[2]

Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Röthis.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde Röthis hat eine gemeinsame Gemeindegrenze mit sieben anderen Vorarlberger Gemeinden, die sich alle ebenso wie Röthis im Bezirk Feldkirch befinden.

Koblach Klaus Weiler Viktorsberg
Rankweil Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Sulz Zwischenwasser

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Röthis stammt aus dem Jahr 842.[3] In einer Urkunde vom 23. September 882 wird der Ort Röthis als „Villa Rautena bei der Kirche des hl. Martin“ bezeichnet. In einer Schenkungsurkunde von Karl dem Dicken an das Kloster St. Gallen, werden die Güter und Menschen zur „villa Raitinis“ in Churwalgau im Lande Rätien (Churwalchen) verschenkt. 890 verschenkt die Witwe Himiltrud dem Kloster St. Gallen mit einer Urkunde, ausgestellt zu „Rautines“ alles, was sie von ihrem Mann Plasius als Morgengabe in den Orten Sulles (Sulz) und Klaus erhalten hat.[4] In einem Einkünfterodel des Klosters St. Gallen aus dem 11. Jahrhundert wird Röthis wiederum als „Rautena“ und als „Rautinas“ bezeichnet.

Das Röthner Schlösschen wurde um 1600 erbaut und ist damit einer der ältesten Ansitze Vorarlbergs. Ursprünglich gehörte es der Familie Litscher, kam im 17. Jahrhundert in das Eigentum der Familie Frey von Schönstein. Von 1777 bis 1836 wurde es von der Familie Clessin bewohnt, dann wechselten die Besitzer häufig. Im Jahr 1981 kaufte die Gemeinde Röthis das Anwesen und nutzt es als Gemeindeamt.[5]

Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Röthis seit der Gründung 1861. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.

Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerungsentwicklung Röthis war über gut 200 Jahre sehr gleichbleibend:

  • Mitte 17. Jh. etwa 520 Personen;
  • Etwa um 1750 etwa 541 Personen mit 71 Häusern;
  • Etwa um 1800 ca. 513 Personen (nach Ausgliederung von Viktorsberg und anderen Weilern) in 84 Häusern;
  • 1834 rund 500 Personen in 90 Häusern;
  • 1841 waren es 509 Personen;
  • 1847 waren 533 Personen in 90 Häusern; am
  • 31. Oktober 1857 waren es 574 Personen in 107 Häusern;
  • 31. Dezember 1869 waren es 538 Personen in 114 Häusern;
  • 31. Dezember 1880 waren es 541 Personen in 120 Häusern;
  • 31. Dezember 1890 waren es 538 Personen in 123 Häusern;.[6]

Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 12,6 Prozent.

Seit 1981 war die Wanderungsbilanz negativ, konnte aber durch die Geburtenbilanz ausgeglichen werden. Nur zwischen 2001 und 2011 war auch die Geburtenbilanz leicht negativ.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Musik

  • Musikverein Harmonie Röthis
  • Jungmusik Röthis

Wirtschaft und Infrastruktur

In der Gemeinde gab es im Jahr 2010 zwölf land- und forstwirtschaftliche Betriebe, sechs davon Haupterwerbsbetriebe.[8] Im sekundären Wirtschaftssektor arbeiteten 639 Personen in 46 Betrieben, zwei Drittel im Bau und fast 200 im Handel. Außergewöhnlich ist, dass 24 Personen im Bergbau tätig waren. Im tertiären Wirtschaftssektor boten 105 Betriebe 604 Menschen eine Arbeit, die meisten in sozialen und öffentlichen Diensten, sowie im Handel und in der Gastronomie. (Stand 2011).[9][10]

Verkehr

Westlich von Röthis liegt die Haltestelle Sulz-Röthis an der Bahnstrecke Lindau–Bludenz, die von der S-Bahn Vorarlberg bedient wird.

Bildung

Im Ort gibt es (Stand 2018) einen Kindergarten und eine Volksschule. Die Mittelschule Sulz-Röthis befindet sich im Nachbarort Sulz.[11]

Politik

Gemeinderat

Die Gemeindevertretung von Röthis besteht aus 18 Mitgliedern.

In den Jahren 2005 bis 2015 stand nur eine einzige Fraktion auf dem Wahlzettel. Die Wahlbeteiligung sank von 87 Prozent im Jahr 2000 auf 48 Prozent im Jahr 2015 und stieg 2020 auf 58 Prozent an.

Partei 2020[12] 2015[13] 2010[14] 2005[15] 2000[16]
Prozent Mandate % Mandate % Mandate % Mandate % Mandate
Gemeindeliste Röthis 65,74 12 100 18 100 18 100 18 91,23 17
Wir in Röthis 34,26 6
Die Freiheitlichen (FPÖ) und Parteifreien Röthis 8.77 1

Bürgermeister

Bürgermeister der Gemeinde ist seit dem 1. Oktober 2023 Thomas Bachmann.[17]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Karl Heinz Burmeister (Hrsg.): Röthis. Geschichte und Gegenwart. Röthis: Gemeinde Röthis, 1982, 502 S., ISBN 3-85430-017-4
Commons: Röthis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Georg Keckeis: Topographisch-historische Beschreibung der Ortschaften Rötis und Viktorsberg, neu herausgegeben von der Gemeinde Röthis, 1991, S. 38.
  2. Ein Blick auf die Gemeinde Röthis, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 22. Juni 2021.
  3. Geschichte. Gemeinde Röthis, abgerufen am 22. Juni 2021.
  4. Georg Keckeis: Topographisch-historische Beschreibung der Ortschaften Rötis und Viktorsberg, neu herausgegeben von der Gemeinde Röthis, 1991, S. 37.
  5. Röthner Schlössle. Gemeinde Röthis, abgerufen am 22. Juni 2021.
  6. Nach Georg Keckeis in: Topographisch-historische Beschreibung der Ortschaften Rötis und Viktorsberg, neu herausgegeben von der Gemeinde Röthis, 1991, S. 43.
  7. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Röthis, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 30. März 2019.
  8. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Röthis, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Abgerufen am 30. März 2019.
  9. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Röthis, Arbeitsstätten. Abgerufen am 30. März 2019.
  10. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Röthis, Beschäftigte. Abgerufen am 30. März 2019.
  11. Gemeinde Röthis, Soziales, Bildung. Abgerufen am 30. März 2019.
  12. Gemeindevertretung 2020. Land Vorarlberg, abgerufen am 22. Juni 2021.
  13. Gemeindevertretung 2015. Land Vorarlberg, abgerufen am 22. Juni 2021.
  14. Gemeindevertretung 2010. Land Vorarlberg, abgerufen am 22. Juni 2021.
  15. Gemeindevertretung 2005. Land Vorarlberg, abgerufen am 22. Juni 2021.
  16. Gemeindevertretung 2000. Land Vorarlberg, abgerufen am 22. Juni 2021.
  17. Zehn Jahre in und für Röthis. In: Vorarlberg Online (VOL.at). Abgerufen am 2. Oktober 2023.
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