Quintus Servilius Caepio (Prokonsul 90 v. Chr.)
Quintus Servilius Caepio († 90 v. Chr.) war ein Politiker der späten römischen Republik.
Der Sohn des gleichnamigen Konsuls von 106 v. Chr. war, wohl im Jahr 100 v. Chr., Quästor und wandte sich gegen das vom Volkstribun Lucius Appuleius Saturninus eingebrachte Getreidegesetz.[1] Er wurde deswegen im folgenden Jahr angeklagt, aber freigesprochen.[2]
Caepio war verheiratet mit Livia, der Schwester des Marcus Livius Drusus, dessen Frau wiederum Caepios Schwester war. Dieser Ehe entstammten die Tochter Servilia Caepionis, Mutter des Marcus Iunius Brutus und Geliebte Gaius Iulius Caesars, und der Sohn Quintus Servilius Caepio. Caepio ließ sich jedoch von Livia scheiden und war erbitterter Gegner ihres Bruders, als dieser als Volkstribun 91 v. Chr. politische Reformen vorzunehmen versuchte. Plinius der Ältere sagt, dass ein goldener Ring die Schwäger in einen Konflikt brachte.[3] Vermutlich war Caepio in diesem Jahr Prätor.[4]
Im Bundesgenossenkrieg diente er 90 v. Chr. als Legat unter dem Konsul Publius Rutilius Lupus.[5] Als dieser gefallen war, übernahm Caepio mit prokonsularischem Imperium einen Teil von dessen Armee,[5] geriet aber wie schon Rutilius in einen Hinterhalt und kam ums Leben.[6]
Cicero hat hohe Achtung vor ihm.[7]
Stammbaum
Literatur
- T.R.S. Broughton: The magistrates of the Roman Republic. Bd. 1, New York 1951, S. 576.
- T.R.S. Broughton: The magistrates of the Roman Republic. Bd. 2, New York 1952, S. 20, 24 (Anm. 5), 28, 30.
Anmerkungen
- Cicero, Brutus 46, 169.
- Auct., Ad Herenn. I 21; II 17; IV 35; Sallust, Hist. I 62 M.
- Plinius, Naturalis historia XXXIII 1 § 6.
- T.R.S. Broughton: The magistrates of the Roman Republic. Bd. 2, New York 1952, S. 20, 24 (Anm. 5).
- Livius, Per. LXXIII; Appian, BC I 44.
- Inscriptiones Latinae selectae 29; Livius, Per. LXXIII; Eutropius, V 3.2; Orosius, V 18.14. Vgl. Florus, II 6.11
- Cicero, Fin. III 2.8.