Quintus Pompeius Falco
Quintus Pompeius Falco († nach 140 n. Chr.) war ein Politiker und Feldherr der römischen Kaiserzeit.
Falco stammte wahrscheinlich aus Sizilien, wo seine Familie Land besaß. Seine Eltern hießen Sextus Pompeius Rufus und Clodia Falconilla; sein vollständiger Name Quintus Roscius Coelius Murena Silius Decianus Vibullius Pius Iulius Eurycles Herculanus Pompeius Falco wird in einer Inschrift[1] genannt. In einer weiteren Inschrift[2] wurde sein Name mit Quintus Roscius Murena Coelius Pompeius Falco angegeben.[3]
Falco begann seine Laufbahn mit dem Amt des Xvir stlitibus iudicandis. Danach leistete er seinen Militärdienst als Tribunus militum in der Legio X Gemina.[3] Wohl 97 erregte Falco als Volkstribun die Aufmerksamkeit des jüngeren Plinius,[4] von dem mehrere Briefe an ihn erhalten sind. Um 101/102 befehligte er als Legat Kaiser Trajans im ersten Dakerkrieg die legio V Macedonica. Von 103 bis 104/105 war er Statthalter (Legatus Augusti pro praetore) der Provinz Lycia et Pamphylia;[5] danach wurde er Statthalter in Iudaea, wo er auch die legio X Fretensis kommandierte. Durch ein Militärdiplom[6] ist belegt, dass er 108 zusammen mit Marcus Titius Lustricus Bruttianus Suffektkonsul war. Ein weiteres Militärdiplom[6] belegt, dass er 116 Statthalter der Provinz Moesia inferior war; er ist in der Provinz auch noch 117 nachgewiesen.[7] Danach war er unter Trajans Nachfolger Hadrian bis 122 Statthalter von Britannia. Möglicherweise begann er mit dem Bau des Hadrianswalls. Anschließend verwaltete er bis 124 als Prokonsul die reiche Provinz Asia.[8]
Später zog sich Falco ins Privatleben zurück und widmete sich unter anderem dem Gartenbau. Um 140 zeigte er dem späteren Kaiser Mark Aurel bei einem Besuch seine Obstbäume. Mit seiner Ehefrau Sosia Pollia, der Tochter des zweifachen Konsuls Quintus Sosius Senecio, hatte er einen Sohn, Quintus Pompeius Sosius Priscus, der im Jahr 149 das Konsulat bekleidete.
Falco war seit dem Jahr 109 Mitglied des Priesterkollegiums der quindecimviri sacris faciundis.
Siehe auch
Literatur
- Werner Eck: Pompeius [II 8]. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 10, Metzler, Stuttgart 2001, ISBN 3-476-01480-0, Sp. 111–112 (mit weiteren Literaturangaben).
- John Hazel: Who’s Who in the Roman World. 2. Auflage. Routledge, London 2002, ISBN 0-415-29162-3, S. 107.
Anmerkungen
- Inschrift aus Tarracina (CIL 10, 6321).
- Inschrift aus Ephesus (ZPE-113-125).
- Werner Eck: Senatorische Familien der Kaiserzeit in der Provinz Sizilien In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik, Band 113 (1996), S. 109–128, hier S. 125–126 (Online).
- Plinius, Briefe 1, 23.
- Werner Eck: Jahres- und Provinzialfasten der senatorischen Statthalter von 69/70 bis 138/139 In: Chiron, Band 13 (1983), S. 147–238, hier S. 222 (Online).
- Militärdiplome der Jahre 108 (AE 2004, 1898) und 116 (AE 2006, 1863).
- Werner Eck, Andreas Pangerl: Neue Diplome für die Auxiliartruppen in den mösischen Provinzen von Vespasian bis Hadrian In: Dacia 50 (2006), S. 93–104, hier S. 100 (Online).
- CIL 10, 6321, CIL 3, 12117, CIL 6, 3844.