Quid pro quo

Quid pro quo (lateinisch für „dies für das“) ist ein Rechtsgrundsatz und ökonomisches Prinzip, nach dem eine Person, die etwas gibt, dafür eine angemessene Gegenleistung erhalten soll. Vergleichbar ist es mit den ebenfalls lateinischen Sprichwörtern manus manum lavat („Eine Hand wäscht die andere“) und do ut des („Ich gebe, damit du gibst“).

Verschiedene Verwendungen

Quid pro quo wird in der Soziologie und der Spieltheorie als Erklärungsansatz herangezogen, um kooperatives Verhalten bei Egoisten zu erklären (vgl. Homo oeconomicus).

Quidproquo (quid pro quo?, wörtlich „Was für wen?“) bedeutet auch das versehentliche Vertauschen zweier Dinge[1][2] und Quiproquo („Wer für wen?“) die Verwechslung zweier Personen.

Quid pro quo wurde ebenfalls in der Pharmazie[3] als Terminus verwendet, um die Möglichkeit des Apothekers zum Ausdruck zu bringen, gewisse Komponenten einer Zubereitung durch andere zu ersetzen, zu substituieren. Eine solche Substitution war bereits im Mittelalter bekannt und im medizinischen Schrifttum – etwa im Lorscher Arzneibuch[4] und im Circa instans – wurden entsprechende Ersatzmittel auch publiziert.[5][6][7]

Trivia

  • Quid pro quo wurde ein am 24. Juni 2016 erschienenes Album der Mittelalter-Rock-Band In Extremo betitelt.
  • Quid pro quo ist in dem Film Das Schweigen der Lämmer (1991) die Bedingung, die Hannibal Lecter in den Gesprächen mit der angehenden FBI-Agentin Clarice Starling stellt, um ihr bei der Aufklärung einer Mordserie zu helfen.

Siehe auch

Literatur

  • Robert Axelrod: Die Evolution der Kooperation. Übersetzung aus dem Amerikanischen u. Nachwort von Werner Raub, Thomas Voss. Oldenbourg, München 2009, ISBN 978-3-486-59172-9.
    • Originaltitel: The Evolution of Cooperation. Basic Books, New York 1984, ISBN 0-465-02122-0.
Wiktionary: quid pro quo – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Bilder-Conversations-Lexikon für das deutsche Volk. Ein Handbuch zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse und zur Unterhaltung. F. A. Brockhaus, Leipzig 1837 (zeno.org [abgerufen am 27. November 2019] Lexikoneintrag „Quid pro quo“).
  2. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/ Wien 1909 (zeno.org [abgerufen am 27. November 2019] Lexikoneintrag „Quid pro quo“).
  3. John M. Riddle: Quid pro quo. Studies in the history of drugs. Brookfield 1992 (= Collected studies series, 3367).
  4. Gundolf Keil: Einleitung. In: Gundolf Keil (Hrsg.): Das Lorscher Arzneibuch. (Handschrift Msc. Med. 1 der Staatsbibliothek Bamberg); Band 2: Übersetzung von Ulrich Stoll und Gundolf Keil unter Mitwirkung von Altabt Albert Ohlmeyer. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1989, S. 7–14, hier: S. 10.
  5. Paul-Hermann Berges: „Quid pro quo“. Zur Geschichte der Arzneimittelsubstitution. Mathematisch-naturwissenschaftliche Dissertation, Marburg an der Lahn 1975.
  6. Paul-Hermann Berges: Arzneimittelverfälschung. In: Lexikon des Mittelalters, I, 1096 f.
  7. Konrad Goehl: Beobachtungen und Ergänzungen zum „Circa instans“. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 34, 2015 (2016), S. 69–77, hier: S. 71.
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