Quellenreuth
Quellenreuth ist ein Gemeindeteil von Schwarzenbach an der Saale im oberfränkischen Landkreis Hof.
Quellenreuth | |
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Koordinaten: | 50° 14′ N, 11° 59′ O |
Höhe: | 550 m ü. NHN |
Einwohner: | 30 (1987) |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 95126 |
Vorwahl: | 09284 |
Ortsansicht von Quellenreuth |
Geografie
Der Weiler liegt etwa 3,5 km nordöstlich von Schwarzenbach an der Bundesstraße 289, wo die Kreisstraße HO 12 nach Haideck abzweigt.
Geschichte
1353 besaß die Familie von Kotzau im Dorf einen Rittersitz und es ist die Abgabe des „Pfaffenscheffels“ an die Pfarrei St. Lorenz in Hof belegt. 1390 war die Familie von Hirschberg im Ort ansässig. Seit Ende des 18. Jahrhunderts war der Ort im Besitz des Rittergutes Förbau. Damals lebten im Ort 89 Einwohner. Nach Ernst[1] lebten in dem Schuldorf 1868 14 Familien bzw. 64 Einwohner. 1992 waren es 35 Einwohner, 2013 28. Vor seiner Eingemeindung nach Schwarzenbach war Quellenreuth mit Schwingen eine Gemeinde im ehemaligen Landkreis Rehau.
Baudenkmäler
Baudenkmäler im Ort sind ein Pechstein, ein mittelalterliches Steinkreuz und eine Doppelhofanlage aus Wohnstallhäusern.
Der Pechstein befindet sich am Waldrand südöstlich des Dorfes auf der anderen Seite der Bundesstraße und besteht aus Granit mittlerer Körnung vom Kornberg. Die Pechpfanne ist schalenförmig und mündet in ein Abflussrohr aus Messing. Die vorderseitige Inschrift bezieht sich auf Johann Gräßel im Jahr 1826 („J 1826 G“).[2]
An der Abzweigung von der Kreisstraße HO 12 in den Ort befindet sich ein Steinkreuz.[3] Die Seitenarme des Kreuzes sind stark abgewittert und kaum noch als solche zu erkennen. Das Kreuz stand früher zehn Meter weiter südlich und wurde 1964 im Zuge des Straßenausbaus versetzt. Der Sage nach liegt dort ein Offizier oder Beamter begraben. Es zeige sich immer wieder ein Reiter ohne Kopf.[4]
Im Waldgebiet südlich von Quellenreuth bzw. Stollen gibt es am Waldrand eine rätselhafte Steinreihe.[5] Vermessungsarbeiten von Reinhard Simon ergaben eine Gesamtlänge von etwa 70 Metern. 41 Steine sind oberirdisch sichtbar, es ist nicht auszuschließen, dass sich noch weitere Steine im Boden befinden oder bei der Flurbereinigung entfernt wurden. Einige haben eine Kantenlänge von über zwei Metern.
Literatur
- Michael Brix, Karl-Ludwig Lippert: Ehemaliger Landkreis Rehau und Stadt Selb. In: Die Kunstdenkmäler von Bayern, Kurzinventare, XXXIV. Band. Deutscher Kunstverlag. München 1974. S. 59.
- Hans Bucka, Oskar Heland: Grenzsteine – Flur- und Kleindenkmäler im Landkreis Hof. Hoermann, Hof 1991, ISBN 3-88267-040-1, S. 93f.
- Wilhelm Malter: Oberfranken-Ost. Heroldsberg 1984, S. 411
- Hans Höllerich: Pechsteine und vorindustrielle Pechgewinnung. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. 67. Band. Bayreuth 1987. S. 163–185.
- Reinhard Höllerich: Ehemaliger Landkreis Rehau und ehemals Kreisfreie Stadt Selb. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Band 3, München 1977. S. 56.
- Friedrich von Schönburg-Waldenburg, Rudolf Timper: Geschichte von Schwarzenbach an der Saale. Schwarzenbach an der Saale 1908. S. 128.
Weblinks
- Eintrag auf der Internetpräsenz der Kulturlandschaftsbeauftragten des Landkreises Hof (PDF)
Einzelnachweise
- J. Erh. Ernst: Geschichte und Beschreibung des Bezirks und der Stadt Münchberg (...). Bayreuth 1868. S. 166.
- Höllerich, S. 176.
- Hans Bucka, Oskar Heland: Die Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Hof und in der Stadt Hof. Hof 1986. S. 35.
- http://compuwolf.eu/stquellenr1.htm
- Archivierte Kopie (Memento des vom 14. Juni 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.