Qishan (Kaohsiung)

Qishan oder Cishan (chinesisch 旗山區, Pinyin Qíshān Qū, Tongyong Pinyin Císhan Cyu), früher auch Chishan, ist ein Stadtbezirk von Kaohsiung in der Republik China (Taiwan).

Qishan
旗山區

Lage des Bezirks Qishan in Kaohsiung
Staat: Taiwan Republik China (Taiwan)
Koordinaten: 22° 52′ N, 120° 28′ O
Fläche: 94,6122 km²
 
Einwohner: 36.391 (Aug 2019)
Bevölkerungsdichte: 385 Einwohner je km²
Zeitzone: UTC+8 (Chungyuan-Zeit)
Telefonvorwahl: (+886) (0)7
Postleitzahl: 842
ISO 3166-2: TW-KHH
 
Gemeindeart: Stadtbezirk von Kaohsiung
Gliederung: 21 Stadtteile (里)
Webpräsenz:
Qishan (Taiwan)
Qishan (Taiwan)
Qishan

Ortsbeschreibung

Qishan hat eine langgezogene, angenähert spitz keilförmige Form, wobei die Spitze nach Nordnordost zeigt. Die Längsausdehnung beträgt 25 Kilometer und die maximale Querausdehnung 7,5 Kilometer. Die benachbarten Bezirke in Kaohsiung sind Dashu im Süden, Yanchao und Tianliao im Südwesten, Neimen im Nordwesten, Shanlin im Nordosten, und Meinong im Osten. Im Südosten grenzt Qishan an Ligang im Landkreis Pingtung. In nahezu seiner gesamten Länge wird Qishan vom kleinen Flüsschen oder Bach Nanzixian (楠梓仙溪, Nánzǐxiān Xī, auch Quishan 旗山溪, Qíshān Xī) durchströmt, der im südöstlichen Abschnitt die Grenze zum Nachbarbezirk Ligang bildet und dort in den Fluss Gaoping mündet.

Geschichte

Ein älterer Name von Qishan ist Fanshu (蕃薯寮, Fānshǔ liáo  „Süßkartoffel-Hütte“). Nach einer Überlieferung ging der Name auf einen alten Mann zurück, der hier Süßkartoffelpaste verkaufte. Ab 1920 war Shanlin ein ‚Dorf‘ (, Zhuāng) in der Präfektur Takao und erhielt den Namen Qishan, nach der höchsten Erhebung, dem 318 m hohen Qiweishan (旗尾山, Welt-Icon). Nach der Übernahme der Insel Taiwan durch die Republik China 1945 entstand aus der Präfektur der Landkreis Kaohsiung und Qishan wurde im April 1946 als ‚Stadtgemeinde‘ (, Zhèn) reorganisiert. Am 25. Dezember 2010 wurde der Landkreis in die Stadt Kaohsiung eingegliedert und Qishan wurde zu einem Stadtbezirk (, ) von Kaohsiung.[1][2]

Bevölkerung

Ende 2017 gehörten 61 Personen den indigenen Völkern Taiwans an (ca. 0,4 %).[3] Der Anteil von Hakka lag bei etwa 60 %.[4]

Gliederung Qishans

Verwaltungsgliederung

Qishan ist in 21 Stadtteile (里, Li) weiter untergliedert:[5]

1 Dalin (大林里)
2 Zhongzheng (中正里)
3 Yuanfu (圓富里)
4 Dongping (東平里)
5 Yonghe (永和里)
6 Ruiji (瑞吉里)
7 Zhufeng (竹峰里)
8 Meizhou (湄洲里)
9 Taiping (太平里)
10 Dade (大德里)
11 Sanxie (三協里)
12 Dongchang (東昌里)
13 Guangfu (廣福里)
14 Kunzhou (鯤洲里)
15 Shangzhou (上洲里)
16 Dashan (大山里)
17 Zhongzhou (中洲里)
18 Nanzhou (南洲里)
19 Xinguang (新光里)
20 Nansheng (南勝里)
21 Zhongliao (中寮里)

Wirtschaft

Landwirtschaftliche Produkte sind (mit Erntezeiten): Bananen (April – Juni), Papaya (April – Juni), Litschi (Juni), Longan (Juli), Kokosnuss (Juli – September) und Ingwer (Dezember – Februar).[6]

Verkehr

Weitgehend entlang der Längsachse Qishans verläuft in nordnordöstliche Richtung die Provinzstraße 29. Sie wird im mittleren Abschnitt von den Provinzstraßen 21 (West-Ost-Richtung) und 3 (Nordwest-Südost-Richtung) gekreuzt. Im südlichen Abschnitt verläuft in zwei Teilabschnitten die Autobahn 10 und im Südwesten die Autobahn 3 über das Gebiet von Qishan.

Sehenswürdigkeiten, Tourismus

Die „alte Straße“ im Ortsteil Zhongshan wurde in den 1920er Jahren zur japanischen Kolonialzeit in einer Art historisierend-neobarocken Stil erbaut.[7][8] Der Tianhou-Tempel (天后宮, Tiānhòu gōng, Welt-Icon) im Ortsteil Meizhou geht auf die Herrschaftszeit Jiaqings im 19. Jahrhundert zurück. Hier wird hauptsächlich die Meeresgöttin Mazu verehrt.[9] Die alte Zuckerfabrik (旗山糖廠, Qíshān tángchǎng, Welt-Icon) war von 1909 bis 2002 in Betrieb und das Gelände wurde danach zum Teil in einen Freizeitpark umgewandelt.[10]

Commons: Qishan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 歷史沿革 („Historische Entwicklung“). Webseite von Qishan, 16. September 2019, abgerufen am 18. September 2019 (chinesisch (traditionell)).
  2. About Cishan. Webseite von Qishan, 26. Juli 2019, abgerufen am 18. September 2019 (englisch).
  3. 原住民戶數及人數 Households and Persons of Indigenous People. (xls) Taiwanisches Innenministerium, abgerufen am 4. August 2018 (chinesisch, englisch).
  4. 楊文山 (Yang Wenshan): 全國客家人口基礎資料調查研究 („Grunddatenerhebung zur nationalen Hakka-Bevölkerung“). 2004, ISBN 957-01-9320-4, Anhang: 鄉鎮市區臺灣客家人口數及比例 („Anzahl und Anteil der taiwanischen Hakka-Bevölkerung in Gemeinden und Städten“) (chinesisch (traditionell), online). online (Memento des Originals vom 4. Juli 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ebooks.lib.ntu.edu.tw
  5. 行政區域 („Verwaltungsbereich“). Webseite von Qishan, 26. Juli 2019, abgerufen am 18. September 2019 (englisch).
  6. Travel Information. Webseite von Qishan, 20. September 2019, abgerufen am 20. September 2019 (englisch).
  7. Cishan (Qishan) Old Street Commercial District. Tourismtikamt der Stadt Kaohsiung (khh.travel), 23. September 2019, abgerufen am 23. September 2019 (englisch).
  8. Jhongshan Old Street. Webseite der Stadt Kaohsiung, 26. Juli 2019, abgerufen am 23. September 2019 (englisch).
  9. Cishan Tianhou Temple. Webseite der Stadt Kaohsiung, 26. Juli 2019, abgerufen am 23. September 2019 (englisch).
  10. 旗山糖廠冰品部 („Eisabteilung der Zuckerfabrik Qishan“). Taisugar, abgerufen am 23. September 2019 (chinesisch (traditionell)).
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