Qark Gjirokastra

Der Qark Gjirokastra (albanisch Qarku i Gjirokastrës; griechisch Περιφέρεια Αργυροκάστρου Periféreia Argyrokástrou) ist einer der zwölf Qarks in Albanien. Er liegt im südalbanischen Hinterland und hat eine Fläche von 2884 Quadratkilometern. Die Hauptstadt ist das zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärte Gjirokastra.

Qark: Gjirokastra
Sitz: Gjirokastra
Ehemalige Kreise:Gjirokastra, Përmet und Tepelena
Fläche: 2884 km²
Einwohner: 72.176  Stand: 2011
Bevölkerungs-
dichte:
25 Einwohner/km²
Vorsitzender:
Qark-Rat:44 Mitglieder
Abgeordnete im Parlament:5
ISO-3166-2-Code: AL-05
Altstadt von Gjirokastra (UNESCO-Weltkulturerbe)
Vjosa-Schlucht bei Këlcyra
Fresken in der Klosterkirche von Çatistra, Pogon
Lengarica-Canyon bei Përmet

Geographie

Der Qark Gjirokastra umfasst das Berggebiet im Süden Albaniens hinter dem Küstengebirge. Gjirokastra ist das historische, wirtschaftliche und administrative Zentrum. Weitere wichtige Orte sind Tepelena und Përmet. Im Südosten grenzt der Qark an Griechenland. Der ganze Qark gehört zum gebirgigen Einzugsgebiet der Vjosa; der südwestliche Teil ist vom Tal des Nebenflusses Drino geprägt. Zwischen Drino und Vjosa liegt die Nemërçka (2485 m ü. A.), der höchste Berg Südalbaniens nebst dem auf der Grenze zu Griechenland im Qark Korça gelegenen Grammos. Im Osten des Gebiets liegt der Nationalpark Hotova-Dangell, der eine große Fläche an Kiefernwälder schützt. Die Flussläufe von Vjosa, Shushica, Bënça, Drino und Kardhiq-Bach bilden den Nationalpark Vjosa.

Im Westen des Qarks liegt der Qark Vlora. Die Grenze wird unter anderem vom Mali i Gjerë (1800 m ü. A.) und vom Kurvelesh gebildet. Im Norden gibt es ein kurzes Stück Grenze zum Qark Fier, ein längeres zum Qark Berat. Im Osten grenzt er an den Qark Korça.

Bis 2015 war der Qark in die Kreise Gjirokastra, Përmet und Tepelena und 22 Gemeinden gegliedert.

Bevölkerung

Die Volkszählung 2011 weist für den Qark eine Bevölkerung von 72.176 Einwohnern aus.[1] Der Qark Gjirokastra hat somi in den zehn Jahren seit der letzten Volkszählung einen Drittel der Einwohner verloren und ist jetzt der bevölkerungsärmste Albaniens.[2]

Im Grenzgebiet zu Griechenland existiert eine große griechischsprachige Minderheit.

Insgesamt sind 38,54 Prozent der Einwohner Moslems, hinzu kommen Bektaschiten mit einem Anteil von 8,48 Prozent. Knapp 17,43 Prozent sind orthodoxe, 2,07 Prozent katholische, 0,08 Prozent evangelische und 0,07 Prozent andere Christen. 8,38 Prozent sind Gläubige ohne Religion und 6,3 Prozent Atheisten. 15,16 Prozent weigerten sich, eine Angabe zu ihrer Religion zu machen.[1]

Politik und Verwaltung

Der Qark-Rat (alb. Këshilli i Qarkut), die Legislative des Qarks mit einigen Kompetenzen gegenüber der Zentralregierung in Tirana, zählt 44 Mitglieder.

Der Qark Gjirokastra stellt für die 2009 und 2013 beginnenden Legislaturperioden des albanischen Parlaments fünf Abgeordnete von insgesamt 140.

Neue Gemeinden seit Sommer 2015
GemeindeEinwohner (2011)[1]Alte GemeindenKreis
Dropull03.503Dropull i poshtëm, Dropull i sipërm, PogonGjirokastra
Gjirokastra28.673Antigoneja, Cepo, Gjirokastra, Lazarat, Lunxhëri, Odria, PicarGjirokastra
Këlcyra06.113Ballaban, Dishnica, Këlcyra, SukaPërmet
Libohova03.667Libohova, Qënder, ZagoriaGjirokastra
Memaliaj10.657Buz, Fshat Memaliaj, Krahës, Luftinja, Memaliaj, QesaratTepelena
Përmet10.614Çarçova, Frashër, Përmet, Petran, Qendër PiskovaPërmet
Tepelena08.949Kurvelesh, Lopës, Qendër, TepelenaTepelena
Ehemalige Kreise
KreisHauptstadtFlächeEinwohner
(2011)[1]
Einwohner
(2001)[3]
Anzahl
Gemeinden
Gjirokastra Gjirokastra 1.137 km² 35.843 55.991 13
Përmet Përmet 929 km² 16.727 25.837 9
Tepelena Tepelena 817 km² 19.606 32.465 10

Literatur

  • Christoph Baumann: Die albanische „Transformationsregion“ Gjirokastra – Strukturwandel im 20. Jahrhundert, räumliche Trends und Handlungsmuster im ruralen Raum. Hrsg.: Institut für Geographie an der Universität Bamberg (= Bamberger Geographische Schriften. Heft 23). 2008, ISSN 0344-6557 (Dissertation 2006).
Commons: Qark Gjirokastra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ines Nurja: Censusi i popullsisë dhe banesave / Population and Housing Census – Gjirokastër 2011. Rezultatet Kryesore/Main Results. Hrsg.: INSTAT. Pjesa/Part 1. Adel Print, Tirana 2013 (instat.gov.al [PDF; abgerufen am 14. April 2019]).
  2. INSTAT (Hrsg.): Population and Housing Census in Albania 2011: Preliminary Results. Tirana Dezember 2011 (Online-Version [PDF; 5,8 MB; abgerufen am 3. Januar 2020]).
  3. Albania Districts. In: Statoids. Abgerufen am 30. Oktober 2011 (englisch).

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