Joktan

Joktan (hebräisch יָקְטָן) ist im Alten Testament ein Sohn Ebers und Nachkomme Noachs.

Biblischer Bericht

Joktan wird nur in der Völkertafel Gen 10,25–29  und im Stammbaum 1 Chr 1,19–23  erwähnt. Er ist der Sohn Ebers, Enkel Schelachs und Nachkomme Sems, des Sohnes Noachs. Sein Bruder heißt Peleg. Joktan ist der Urururgroßonkel Abrahams. Seine 13 Söhne sind Almodad, Schelef, Hazarmawet, Jerach, Hadoram, Usal, Dikla, Obal, Abimaël, Scheba, Ofir, Hawila und Jobab. Sie siedelten von Mescha über Sefar bis zum Ostgebirge. Der Abschnitt Gen 10,25–29 , in dem Joktan und seine Söhne erwähnt werden, gehört nicht der Priesterschrift an. Hingegen wird sein Bruder Peleg sowohl in priesterschriftlichen als auch in nichtpriesterschriftlichen Texten erwähnt. Die Söhne Joktans bezeichnen südarabische Bevölkerungsgruppen.

Qahtan in der arabischen Überlieferung

Unter dem Namen Qahtan (arabisch قحطان, DMG Qaḥṭān) bzw. Yoqtan gilt der biblische Patriarch Joktan als Stammvater der Südaraber, z. B. der Königin Bilqis von Saba und vieler anderer. Qahtan selbst soll, jemenitischen Überlieferungen zufolge, der Sohn des Propheten Hud gewesen sein.

Durch Verschmelzung seiner Nachkommen mit den nordarabischen Nachkommen von Abrahams Sohn Ismael bzw. Ismaels Sohn Adnan entstand das Volk der Araber, so die arabische Überlieferung. Ismael selbst war mit einer Nachkommin Dschorhams, eines Sohnes Qahtans, verheiratet.

Hebräische Tradition

Hebräischen Auffassungen zufolge gilt Joktan auch als der Stammvater der Joktaniter, die zusammen mit den Nahoritern, Amalekitern, Ammonitern, Moabitern, Midianitern, Israeliten und Edomitern zu den Hebräern gerechnet werden. Die nordarabischen Edomiter sind die Nachkommen Esaus mit Ismaels Tochter Mahalat, so die Bibel.

Es wird die Auffassung vertreten, dass Joktan identisch ist mit dem an anderer Stelle in der Bibel erwähnten Jokschan.

Literatur

  • Markus Witte: Völkertafel. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff.
  • Winfried Thiel: Joktan, Stammvater südarabischer Völkerschaften. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 3, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-035-2, Sp. 625.
  • Manfred Kropp (Hrsg.): Die Geschichte der „reinen Araber“ vom Stamme Qaḥṭān. Aus dem Kitāb našwat aṭ-ṭarab fī taʾrīḫ ǧāhiliyyat al-ʿArab des Ibn Saʿīd al-Maġribī. 2. verbesserte Auflage. Lang, Frankfurt am Main u. a. 1983, ISBN 3-8204-7633-4 (Heidelberger Studien zur Geschichte und Kultur des modernen Vorderen Orients 4).
  • Arabs. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 2: Andros – Austria. London 1910, S. 283–287 (englisch, Volltext [Wikisource]).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.