QF 6 inch /40 naval gun

Die QF 6 inch 40 calibre naval gun war ein Schiffsgeschütz, das in der Royal Navy und der Kaiserlich japanischen Marine während des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts verwendet wurde. Die Geschütze der Royal Navy des Vereinigten Königreiches wurden als QF 6 inch Mk I, II, III naval guns und die Geschütze der Kaiserlich Japanischen Marine wurden als Typ 41 6-inch (152 mm)/40-caliber naval gun bezeichnet. Verwendet wurden diese Geschütze auf Einheitslinienschiffen und Panzerkreuzern.

QF 6 inch /40 naval gun


Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung UK: QF 6 inch Mk I, II, III, Japan: Typ 41 6-inch (152 mm)/40-caliber naval gun
Herstellerbezeichnung QF 6 inch /40 naval gun
Entwickler/Hersteller Elswick Ordnance Company Royal Arsenal
Entwicklungsjahr 1891
Produktionsstart 1892
Modellvarianten Mark I, II, III und Typ 41
Waffenkategorie Kanone
Technische Daten
Gesamtlänge 6,10 m (240 in)
Kaliber 152,4 mm (6 in)
Kaliberlänge 40
Gewicht in
Feuerstellung
6600 kg
Kadenz 5–7 Schuss/min
Höhenrichtbereich −5 / +20 Winkelgrad
Ausstattung
Verschlusstyp Schraubenverschluss
Ladeprinzip Einzellader
Antrieb Manuell
Reichweite 9140 m bis 13700 m

Design

QF Technologie

MK III Geschütz in Fort Nelson.

Diese Geschütze wurden entwickelt, um die neuartige QF-Technologie (QF= Quick Firing) optimal ausnutzen zu können. Neu daran war, dass die Schiffsgeschütze erstmals Patronenmunition verwendeten. Die Munition bestand aus der Granate und der separaten Kartusche in Form einer Messinghülse. Da die Messinghülse den Verschluss nach hinten zusätzlich abdichtete, konnten mit dieser neuartigen Waffentechnologie auch leichtere Verschlüsse entworfen werden, als die beim alten Breech-Loading-Verfahren mittels Beutel-Treibladungen möglich war. Geschütze der Serie Mark I waren klassische Ringkanonen, während der vom Royal Arsenal gebaute Typ der Serie Mark II ein für damalige Verhältnisse revolutionäres Schnellfeuergeschütz war, bei dem auch die Technologie der Drahtkanone eingesetzt wurde. Der Verschluss basierte auf bereits verwendeten Schraubenverschlüssen älterer Modelle, wurde aber dahingehend abgeändert, dass der Verschluss sich nach vorne verjüngend ausgelegt wurde, was ein schnelleres Öffnen des Verschlusses und somit eine schnellere Nachladezeit ermöglichte.

Geschützausbildung auf HMCS Niobe

Vereinigtes Königreich

Royal Navy

Die Royal Navy verwendete diese Geschütze als Mittelartillerie in ihren Einheitlinienschiffen und teilweise auch als Hauptartillerie bei einigen Panzerkreuzern. Im Einzelnen wurden die Geschütze auf den folgenden Einheiten verwendet:

Zweiter Burenkrieg

Während des Zweiten Burenkrieges wurden einige dieser Geschütze mit einer improvisierten sogenannten Scott-Lafette versehen, um sie als Feldgeschütze verwenden zu können. Benannt wurde die Lafette nach ihrem Erfinder Admiral Sir Percy Scott. Eine auf dieser Lafette basierende Weiterentwicklung wurde während des Ersten Weltkrieges bei den BL 6 inch Mk VII naval guns verwendet, welche aufgrund des Mangels an schwerer Artillerie ebenfalls zu Feldkanonen umgebaut wurden.

Flugabwehrgeschütz

Flugabwehrgeschütz, Chatham Dockyard

Mindestens ein Geschütz wurde in ein Flugabwehrgeschütz umgebaut und im Chatham Dockyard eingesetzt.

Küstenartillerie

Ab 1894 wurden QF 6 inch 40 calibre naval guns des Typs Mark I für die Küstenartillerie eingesetzt, dazu wurden der veraltete Drei-Wege-Verschluss durch den Schraubenverschluss der Serie Mark II ersetzt. Im Vereinigten Königreich waren bis April 1918 noch 19 dieser Geschütze vorhanden.

Erster Weltkrieg

Bedingt durch den Mangel an schwerer Artillerie wurden die mittlerweile veralteten Geschütze, die von der Royal Navy aus ausgemusterten Kriegsschiffen in Depots eingelagert wurden, aufwändig umgebaut. Durch diese Umbauten entstand ein völlig neues Geschütz. Bedient wurden diese Geschütze durch die Royal Garrison Artillery, eine Batterie bestand aus vier Haubitzen.

Kaiserlich Japanische Marine

Die nur minimal modifizierten Geschütze des Typs 41 wurden von der Kaiserlich Japanischen Marine auf ihren Einheitslinienschiffen und Panzerkreuzern sowie ihren Geschützten Kreuzern als Haupt- oder Mittelartillerie geführt. Die Bezeichnung der Geschütze als Typ 41 bezieht sich auf das 41. Regierungsjahr des Meiji Tennō am 25. Dezember 1908. Bedingt durch die Einführung des Metrischen Einheitensystems in der Kaiserlich Japanischen Marine wurde der Zusatz 152 mm zur Bezeichnung der Geschütze hinzugefügt. Die Typ 41 6-inch (152 mm)/40-caliber naval guns wurden bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in der Japanischen Marine verwendet.

Erhaltene Exemplare

Literatur

  • Text Book of Gunnery. H. M. Stationery Office, London 1902 (cgsc.contentdm.oclc.org).
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  • Darrell Hall: The Naval Guns in Natal 1899–1902. In: The South African Military History Society Military History Journal. Band 4, Nr. 3, Juni 1978 (samilitaryhistory.org).
  • Peter Hodges: The Big Gun: Battleship Main Armament 1860–1945. Naval Institute Press, Annapolis, Md. 1981, ISBN 0-87021-917-0.
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  • Oscar Parkes: British battleships, „Warrior“ 1860 to „Vanguard“ 1950 : a history of design, construction, and armament. Naval Institute Press, Annapolis, Md. 1990, ISBN 1-55750-075-4.
  • Percy Moreton Scott: Fifty Years in the Royal Navy. Murray, London 1919.
  • Tony DiGiulian: British 6"/45 (15.2 cm) BL Mark VII 6"/45 (15.2 cm) BL Mark VIII 6"/45 (15.2 cm) BL Mark XXIV (navweaps.com).
  • Martin Farndale, B. P. Hughes: History of the Royal Regiment of Artillery. Royal Artillery Institution, London 1986, ISBN 1-870114-00-0.
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