Gnadendorf
Gnadendorf ist eine Gemeinde mit 1177 Einwohnern[1] (Stand 1. Jänner 2023) in 578 Haushalten[2] im Bezirk Mistelbach in Niederösterreich.
Gnadendorf | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Mistelbach | |
Kfz-Kennzeichen: | MI | |
Fläche: | 48,26 km² | |
Koordinaten: | 48° 37′ N, 16° 24′ O | |
Höhe: | 272 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.177 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 24 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2152 | |
Vorwahl: | 02525 | |
Gemeindekennziffer: | 3 16 13 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gnadendorf 15 | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Manfred Schulz (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) |
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Lage von Gnadendorf im Bezirk Mistelbach | ||
Pfarrkirche Gnadendorf | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Gnadendorf liegt im Tal der Zaya am Nordrand der Leiser Berge im Weinviertel in Niederösterreich, rund 15 km westlich von Mistelbach. Die Fläche der Gemeinde umfasst 48,25 Quadratkilometer. 32,95 Prozent der Fläche sind bewaldet. Im Gemeindegebiet liegt der Gipfel des 491 m hohen Buschbergs, der höchsten Erhebung des Weinviertels, der durch die darauf errichtete Radarstation weithin leicht erkennbar ist.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende sieben Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[3]):
- Eichenbrunn (282) samt Weyhmühle
- Gnadendorf (258) samt Neustift
- Oedenkirchenwald (2)
- Pyhra (228) samt Buschbergsiedlung und Regenbogensiedlung
- Röhrabrunn (126)
- Wenzersdorf (83)
- Zwentendorf (198)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Eichenbrunn, Gnadendorf, Oedenkirchenwald, Pyhra, Röhrabrunn, Wenzersdorf und Zwentendorf.
Nachbargemeinden
Stronsdorf | Gaubitsch | Fallbach |
Asparn an der Zaya | ||
Ernstbrunn | Niederleis |
Geschichte
Die erste Nennung des Ortes erfolgte im Jahr 1113 als „Gnannendorf“. Der Ort hatte unter den Grenzkämpfen mit Ungarn und Böhmen stark zu leiden. Die Besitzer des Ortes wechselten häufig. 1543 findet sich Christoph Kuenritz als Besitzer, seine Enkel verkaufen Hagenberg samt Gnadendorf 1650 an die Brüder Leo und Sigmund Friedrich von Sinzendorf, deren Nachkommen bis 1822 nachgewiesen sind. Ihre Nachfolger waren 1828 die Reuss-Köstritz. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Gnadendorf ein Arzt, ein Tierarzt, ein Bäcker, ein Binder, ein Fleischer, ein Friseur, zwei Gastwirte, zwei Gemischtwarenhändler, eine Hebamme, ein Sattler, ein Schmied, ein Schneider und zwei Schneiderinnen, zwei Schuster, zwei Tischler, zwei Wagner und einige Landwirte ansässig. Zudem gab es beim Ort eine Ziegelei.[4] Das Hochaltarbild in der Maria Himmelfahrt wurde 1945 beim Einmarsch der Roten Armee durch einen Artillerietreffer stark beschädigt.
2000 wurde in Gnadendorf das Grab eines etwa 14- bis 18-jährigen frühungarischen Reiterkriegers entdeckt und ausgegraben. Zwei Radiokohlenstoffdatierungen datieren die Bestattung um das Jahr 1000.
Einwohnerentwicklung
Von 1900 bis 2000 sank die Bevölkerungszahl um fast 1000 Personen, seitdem hat sie sich stabilisiert.[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schlossruine Wenzersdorf[6]
- Katholische Pfarrkirche Eichenbrunn hl. Koloman
- Katholische Pfarrkirche Gnadendorf hl. Johannes der Täufer
- Katholische Pfarrkirche Pyhra in Gnadendorf hl. Leib Christi
- Katholische Pfarrkirche Wenzersdorf Mariä Verkündigung
- Marien-Kapelle im Bildeichenwald
- Grainkapelle zwischen Röhrabrunn und Eichenbrunn
- Kapelle Unsere liebe Frau in Röhrabrunn
- Kapelle zum guten Hirten und Kellergasse in Zwentendorf
- Forsthaus in Ödenkirchwald
- Kellergasse im Hintaus in Eichenbrunn
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 42, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 114. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 509. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 44,34 Prozent.
Öffentliche Einrichtungen
In Gnadendorf befindet sich eine Volksschule.[7] Der Kindergarten liegt in Wenzersdorf.[8]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 ÖVP und 2 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 ÖVP und 2 SPÖ.[9]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 2 SPÖ und 1 FPÖ.[10]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 3 SPÖ.[11]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 3 SPÖ.[12]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 3 SPÖ.[13]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 4 GNADE–Die Gnadendorfer Demokraten und 1 SPÖ.[14]
Bürgermeister
- bis 2014 Franz Schmidt (ÖVP)
- seit 2014 Manfred Schulz (ÖVP)
Wappen
Das Gemeindewappen wurde 1998 verliehen.[15]
Das Wappen der Gemeinde erinnert unter anderem an die bayerisch-österreichischen Herren von Sinzendorf mit dem Elementen ihres Stammwappens.
Persönlichkeiten
- Karl Haupt (1876–1934), Komponist, Musiker[16]
Literatur
- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 2. Band: Fatzihof bis Herrnlois. Mechitaristen, Wien 1834, S. 109 (Gnadendorf – Internet Archive).
- Falko Daim (Hrsg.): Heldengrab im Niemandsland. Ein frühungarischer Reiter aus Niederösterreich (= Mosaiksteine. Band 2). Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, Mainz 2006, ISBN 978-3-7954-1964-6.
- Falko Daim, Ernst Lauermann (Hrsg.): Das frühungarische Reitergrab von Gnadendorf (Niederösterreich) In: Reihe: RGZM, LEIZA - Monographien, Band 64, 2007.
Weblinks
- http://www.gnadendorf.at/
- Gnadendorf in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 31613 – Gnadendorf. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Topothek Gnadendorf Bildmaterial zur Gemeinde Gnadendorf, verortet, beschlagwortet und datiert
Einzelnachweise
- Offener Haushalt | Finanzdaten aus dem öffentlichen Sektor in Österreich. Abgerufen am 17. Januar 2021.
- Gemeinde Gnadendorf: Gnadendorf. Abgerufen am 11. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).
- Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
- Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 255
- Ein Blick auf die Gemeinde Gnadendorf. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. September 2020.
- Schlossruine Wenzersdorf. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
- Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Gnadendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 18. März 2020.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Gnadendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 18. März 2020.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Gnadendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 18. März 2020.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Gnadendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 18. März 2020.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Gnadendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 18. März 2020.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Gnadendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 18. März 2020.
- Gnadendorf und Droß erhalten Gemeindewappen. APA, abgerufen am 12. Oktober 2021.
- Karl Haupt im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien