Pulvermühle (Neustadt an der Aisch)
Pulvermühle ist ein Gemeindeteil der Kreisstadt Neustadt an der Aisch im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[1]
Pulvermühle Kreisstadt Neustadt an der Aisch | |
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Koordinaten: | 49° 35′ N, 10° 35′ O |
Höhe: | 296 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 91413 |
Vorwahl: | 09161 |
Geografie
Die einstige Einöde lag am Schweinachbach, einem rechten Zufluss der Aisch (49° 34′ 39,1″ N, 10° 34′ 50″ O ). Mittlerweile ist die Pulvermühle in der Karl-Eibl-Straße (Bundesstraße 470) aufgegangen und umfasst das gesamte Industriegebiet mit Bahnhof.[2]
Geschichte
Der Ort (benannt nach einer 1708 zum unmittelbaren Herrschaftsbesitz gehörenden Pulvermühle[3]) wurde um 1735 als „Pulvermühl“ erstmals namentlich erwähnt.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die 1698 durch den birkenfeldischen Klosterverwalter Johann Freuding errichtete Pulvermühle[5] zur Realgemeinde Birkenfeld. Die Mühle hatte das brandenburg-bayreuthische Klosteramt Birkenfeld als Grundherrn.[6] Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Bayreuth erhielt die Pulvermühle die Hausnummer 39 des Ortes Birkenfeld.
Im Geographischen statistisch-topographischen Lexikon von Franken (1801) wird der Ort folgendermaßen beschrieben:
„Pulvermühle, (die) liegt zwischen Neustadt und Birkenfeld am Schweinebach, war vielleicht vor Zeiten eine Pulvermühle, ist jetzt blos einer Wassermühle, hat aber doch ein Roßgetrieb damit verbunden.“[7]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Dachsbach und Kammeramt Neustadt. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Pulvermühle dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Schauerheim und der 1813 gegründeten Ruralgemeinde Birkenfeld zugeordnet.[8]
Ein seit 1888 bestehendes Sägewerk auf der Pulvermühle wurde 1902 zur Gebr. Selz’sche Holzverarbeitungsfabrik.[9]
Am 1. Januar 1972 wurde Pulvermühle im Zuge der Gebietsreform nach Neustadt an der Aisch eingemeindet.
Baudenkmäler
- Bahnhof, Empfangsgebäude
- Allee zwischen Stadt und Bahnhof
Religion
Der Ort ist evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Katharina (Schauerheim) gepfarrt.[6] Die Katholiken sind nach St. Johannis Enthauptung (Neustadt an der Aisch) gepfarrt.[19]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Pulvermühle. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 404 (Digitalisat).
- Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2 (Erstausgabe: 1950).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 83 (Digitalisat). Ebd. S. 183 (Digitalisat).
Weblinks
- Pulvermühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 12. Februar 2023.
- Pulvermühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
- Pulvermühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- Gemeinde Neustadt an der Aisch, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 26. Juli 2023.
- Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. Juli 2023.
- M. Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 156.
- Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 78.
- M. Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 339.
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 83.
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Band 4, Sp. 404.
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 183.
- M. Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 502.
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1961 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 73 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 196 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1055, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1220, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1155 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1227 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1265 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1095 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 803 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 176 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 341 (Digitalisat).