Pudosch

Pudosch (russisch Пудож, karelisch Puudoži, finnisch Puutoinen oder Puudosi) ist eine Stadt in der Republik Karelien (Russland) mit 9698 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Stadt
Pudosch
Пудож (russisch)
Puudoži (karelisch)
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Nordwestrussland
Republik Karelien
Rajon Pudosch
Gegründet 1382
Stadt seit 1785
Fläche 8 km²
Bevölkerung 9698 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 1212 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 55 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7)81452
Postleitzahl 186150
Kfz-Kennzeichen 10
OKATO 86 242 501
Website http://www.pudozh.info/
Geographische Lage
Koordinaten 61° 48′ N, 36° 32′ O
Pudosch (Europäisches Russland)
Pudosch (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Pudosch (Republik Karelien)
Pudosch (Republik Karelien)
Lage in der Republik Karelien
Liste der Städte in Russland
Straße in Pudosch

Geografie

Die Stadt liegt etwa 115 Kilometer östlich der Republikhauptstadt Petrosawodsk am rechten Ufer der Wodla, etwa 30 Kilometer oberhalb ihrer Mündung in den Onegasee.

Pudosch ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.

Geschichte

Der Ort entstand 1382 als Siedlung Pudoga, später auch Pudoshski pogost (Pudoscher Kirchhof) genannt. Der Name ist von karelischen Wort für Flussarm abgeleitet.

Am 16. Mai 1785 erhielt der Ort das Stadtrecht unter dem heutigen Namen, später als Verwaltungszentrum eines Kreises des Gouvernements Olonez.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts entstanden in der Gegend mehrere Glaswerke, gegen Ende des 19. Jahrhunderts Sägewerke. Seit dem 19. Jahrhundert werden die grauen und rosagrauen Granite von Kaschina Gora für die Verkleidung Sankt Petersburger und Moskauer Bauwerke verwendet.

In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 447 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
189701.455
192602.194
193904.405
195907.044
197007.970
197908.692
198910.982
200210.632
201009.698

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Im Stadtzentrum ist eine Reihe von Wohngebäuden aus dem 19. Jahrhundert erhalten. Die Stadt besitzt ein Historisches und Heimatmuseum.

Bei der Mündung der Wodla in den Onegasee wurden etwa 800 jungstein- und bronzezeitliche Felszeichnungen, die sogenannten Onega-Petroglyphen, entdeckt. Seit Juli 2021 sind die Petroglyphen des Onegasees und des Weißen Meeres eine UNESCO-Welterbestätte.[3]

Nördlich der Stadt erstreckt sich seit 1991 der 468.915 Hektar große Wodlosero-Nationalpark, der seit 2001 den Status eines UNESCO-Biosphärenreservates besitzt. Eines der Besucherzentren sowie die Verwaltung des Pudoscher Sektors des Parks befindet sich im Dorf Kugnawolok des Rajons Pudosch.

Wirtschaft

In Pudosch sind Betriebe der Holz-, holzverarbeitenden und Lebensmittelindustrie ansässig.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Pawel Wiltschewski (1874–1958), General[4]
  • Igor Andropow (1941–2006), Diplomat[5]
  • Wladimir Pettai (1973–2011), Fußballschiedsrichter
Commons: Pudosch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.
  3. https://whc.unesco.org/en/list/1654/
  4. Вильчевский Павел Эмильевич, grwar.ru (russisch)
  5. Андропов Игорь Юрьевич, labyrinth.ru (russisch)
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