Pskowskoje (Kaliningrad, Osjorsk, Bagrationowo)

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Siedlung
Pskowskoje
(Königlich) Pogrimmen (Grimmen [Ostpr.])

Псковское
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Königlich Progrimmen (bis 1928),
Pogrimmen (1928–1938),
Grimmen (Ostpr.) (1938–1946)
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 802 016
Geographische Lage
Koordinaten 54° 24′ N, 22° 7′ O
Pskowskoje (Kaliningrad, Osjorsk, Bagrationowo) (Europäisches Russland)
Pskowskoje (Kaliningrad, Osjorsk, Bagrationowo) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Pskowskoje (Kaliningrad, Osjorsk, Bagrationowo) (Oblast Kaliningrad)
Pskowskoje (Kaliningrad, Osjorsk, Bagrationowo) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Pskowskoje (russisch Псковское, deutsch Königlich Pogrimmen, 1928–1938 Pogrimmen, 1938–1945 Grimmen [Ostpr.]) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad im Rajon Osjorsk. Der Ort ist offenbar verlassen oder an einen Nachbarort angeschlossen.[1]

Der Ort ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen zwei Kilometer südöstlich gelegenen Ort Pskowskoje (dt. Friedrichsberg).

Geographische Lage

Pskowskoje liegt an dem kleinen Fluss Wika (Wiek) und ist über eine Stichstraße zu erreichen, Zu erreichen ist Ossipenko über eine Stichstraße, die in Porchowskoje (Kermuschienen, 1938–1945 Fritzenau) – an der Kommunalstraße 27K-177 zwischen Osjorsk und Gawrilowo ihren Ausgang nimmt und über Krasny Bor (Kellmienen, 1938–1945 Kellmen) und Ossipenko ((Adlig) Pogrimmen/Grimmen) nach Pskowskoje führt.

Ein Bahnanschluss besteht nicht mehr, seit die Bahnstrecke Insterburg–Lyck mit der Bahnstation in Wikischken (1938–1945 Wiecken) nach 1945 in ihrem sowjetischen Abschnitt nicht mehr aktiviert wurde.

Geschichte

Die Landgemeinde Königlich Pogrimmen gehörte seit 1874 zum neu gebildeten Amtsbezirk Wilhelmsberg im Kreis Darkehmen.[2] Im Jahr 1910 zählte sie 115 Einwohner.[3] Im Jahr 1928 wurde der benachbarte Gutsbezirk Adlig Pogrimmen (russisch heute Ossipenko) mit Königlich Pogrimmen zur neuen Landgemeinde Pogrimmen zusammengeschlossen. Diese zählte 1933 insgesamt 260, 1939 dann 262 Einwohner.[4] Zuvor erhielt Pogrimmen am 3. Juni 1938 – mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938 – den politisch-ideologisch so gewollten neuen Namen „Grimmen (Ostpr.)“.

Im Januar 1945 wurde (Po)grimmen von der Roten Armee besetzt. Die neue Polnische Provisorische Regierung ging zunächst davon aus, dass der Ort mit dem gesamten Kreis Darkehmen (Angerapp) unter ihre Verwaltung fallen würde. Im Potsdamer Abkommen (Artikel VI) von August 1945 wurde die neue sowjetisch-polnische Grenze aber unabhängig von den alten Kreisgrenzen anvisiert, wodurch der Ort unter sowjetische Verwaltung kam. Die polnische Umbenennung des Ortes in Gromy im Juli 1947[5] wurde (vermutlich) nicht mehr wirksam. Im November 1947 erhielten die ehemaligen Orte Adlig Pogrimmen und Königlich Pogrimmen (als Pogrimmen) wieder eigenständig die russischen Namen Ossipenko bzw. Pskowskoje.[6] Gleichzeitig wurde Pskowskoje dem Dorfsowjet Bagrationowski selski Sowet im Rajon Osjorsk zugeordnet. Im Jahr 2002 wurden dort vier Einwohner gezählt.[7] Von 2008 bis 2014 gehörte Pskowskoje zur Landgemeinde Gawrilowskoje selskoje posselenije. Im Jahr 2010 wurden dort sieben Einwohner gezählt.[8] Von 2015 bis 2020 gehörte der Ort zum Stadtkreis Osjorsk.

Kirche

Adlig und Königlich Pogrimmen, danach auch Pogrimmen bzw. Grimmen, waren bis 1945 mit ihrer überwiegend evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel Wilhelmsberg[9] (seit 1946 russisch: Jablonowka) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Johannes Schenk.

Während der Zeit der Sowjetunion unterlag alle kirchliche Arbeit einem staatlichen Verbot. So entstanden in den 1990ern erst wieder evangelische Gemeinden in der Oblast Kaliningrad. Die Pskowskoje am nächsten gelegene Gemeinde ist die in Kadymka (Eszerningken/Escherningken, 1938–1946 Eschingen), die sich in die neugebildete Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) eingliederte[10] und zur Kirchenregion (Pfarrsprengel) der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen) gehört.

Einzelnachweise

  1. In der Volkszählung von 2021 wird er nicht mehr aufgeführt.
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Wilhelmsberg
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  4. Michael Rademacher: Landkreis Darkehmen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. Durch die Rozporządzenie Ministrów: Administracji Publicznej i Ziem Odzyskanych z dnia 1 lipca 1947 r. o przywróceniu i ustaleniu urzędowych nazw miejscowości (Verordnung des Ministeriums für die öffentliche Verwaltung und die wiedergewonnenen Gebiete vom 1. Juli 1947 über die Wiederherstellung und Bestimmung der offiziellen Ortsnamen)
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Gemäß der allrussischen Volkszählung von 2002.
  8. Gemäß der allrussischen Volkszählung von 2010.
  9. Jürgen Schlusnus, Kirchspiel Wilhelmsberg@1@2Vorlage:Toter Link/www.darkehmen.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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