Zyste (Medizin)

Eine Zyste oder Cyste (altgriechisch κύστις kýstis, deutsch Blase) ist ein von einem epithelialen Häutchen ausgekleideter Hohlraum im Gewebe des Körpers. Ist diese geschlossene Gewebetasche nicht von einem epithelialen Häutchen, sondern nur von einer bindegewebigen Membran umhüllt, spricht man von einer Pseudozyste.

Der Hohlraum einer Zyste kann mit Luft (Lungenzysten), Gewebeflüssigkeit (Hygrom), Harn (Nierenzysten), Blut, Sperma (Spermatozele), Eiter (Empyem), Schleim (bei Mukoviszidose), Talg (Atherom), Eiter/Talg (Pustel) oder Parasiten (Parasitenzysten) gefüllt sein.

Entstehung

Zysten können angeboren oder erworben sein. Liegt der Zyste eine Abflussbeeinträchtigung zugrunde, spricht man von einer Retentionszyste.

Angeborene Zysten entstehen durch embryonale Fehldifferenzierung, wie Zystenniere, Zystenlunge. In diesen Fällen weist das jeweilige Organ stets eine Vielzahl von Zysten (Polyzysten) auf.

Erworbene Zysten entstehen durch Verletzungen, Infektionen oder Parasitenbefall. In diesen Fällen weist das jeweilige Organ meist nur eine oder wenige Zysten auf.

Entfernung

Die chirurgische Entfernung einer Zyste bezeichnet man als Zystektomie, wobei dieser Begriff in der Medizin auch für die Entfernung der Harnblase gebraucht wird, auch wenn diese ein Organ und keine Zyste im obengenannten Sinne ist.

Liste von Zysten

Siehe auch

Commons: Zysten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Zyste – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Bernhard Uhl: OP-Manual Gynäkologie und Geburtshilfe. Georg Thieme Verlag KG, 2013, doi:10.1055/b-0034-30494 (thieme-connect.de [abgerufen am 3. April 2024]).
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