Zoo
Ein zoologischer Garten (altgriechisch ζῷον zōon [], deutsch ‚Lebewesen, Tier‘), kurz Zoo, auch Tiergarten oder Tierpark, ist eine große, meist parkartige Anlage zur Haltung und öffentlichen Zurschaustellung verschiedener Tierarten.[1] Auf Grundlage der geschichtlichen Entwicklung gelten vor allem wissenschaftlich geleitete Parks als Zoo. In der breiten Öffentlichkeit werden aber auch andere Tierhaltungen wie größere Wildgehege und Volierensammlungen als Zoo verstanden. Zoos dienen der Bildung, Forschung, Erholung sowie dem Natur- und Artenschutz, zum Beispiel durch Nachzucht seltener Tiere und deren Auswilderung, sind aber von einer Tierschutz- oder Tierrechtsposition aus umstritten.
Im europäischen Recht ist der Begriff Zoo legaldefiniert in Art. 2 der Richtlinie 1999/22/EG des Rates vom 29. März 1999 über die Haltung von Wildtieren in Zoos, in Deutschland in § 42 Bundesnaturschutzgesetz als „dauerhafte Einrichtung, in der lebende Tiere wild lebender Arten zwecks Zurschaustellung während eines Zeitraumes von mindestens sieben Tagen im Jahr gehalten werden“, ausgenommen sind unter anderem Zirkusse und Tierhandlungen, übernommen.[2]
Geschichte
Die frühesten archäologischen Nachweise für zooähnliche Tierhaltungen wurden in Ägypten gefunden: Etwa 3500 v. Chr. wurden in Hierakonpolis unter anderem Wildkatzen, Nilpferde, Elefanten, Paviane und heute ausgestorbene Tiere wie die Nordafrikanische Kuhantilope und ein Auerochse gehalten. Die Art wie die teils vorhandenen Knochenbrüche verheilt waren, zeigt, dass die Tiere zu Lebzeiten verarztet wurden. Man glaubt, dass es sich um eine Menagerie eines Herrschers handelt und dass die Tiere wahrscheinlich bei seinem Tod geopfert wurden.[3] Weitere überlieferte Anlagen stammen aus China, wo um 2000 v. Chr. am Hof eines Kaisers der Xia-Dynastie Tiere gehalten wurden. Einen weiteren Park ließ Wu-Wang, der Ahnherr der Zhou-Dynastie, um 1150 v. Chr. anlegen.[4] Die auch Park der Intelligenz genannte Anlage bestand noch um die Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. und beherbergte Säugetiere, Vögel, Schildkröten und Fische.[5] Im Alten Orient wurden exotische Tiere schon früh unter Herrschern ausgetauscht oder dienten als Tribut. So waren unter dem Tribut von Sidon und Arwad an den mittelassyrischen Herrscher Tiglat-pileser I. eine Äffin und ein Krokodil, Aššur-bēl-kala erhielt eine Äffin und einen „Flußmann“ (amīl nāri, vielleicht ein Ichneumon oder eine Robbe) als Geschenk des ägyptischen Pharaos.[6] Wildrinder (burḫis und tešēnu) und Kamele handelte er aus den Bergen des Ostens ein.[7]
Bekannt wurde auch die den späteren europäischen Menagerien ähnliche Anlage des Aztekenherrschers Moctezuma II. (1465–1520), von der Meyers Konversations-Lexikon schreibt:
„Die Spanier wurden bei der Eroberung von Mexiko durch den Anblick der kaiserlichen Menagerie, einer langen Reihe von Wasserbehältern, Vogelhäusern und Käfigen mit wilden Tieren, überrascht. Besonders ausgezeichnet waren die Schmuckvögel aus allen Teilen des Aztekenreichs, doch fehlte es auch nicht an Schlangen. Den Raubvögeln dienten 500 Truthähne täglich zur Nahrung. 300 Menschen waren mit der Pflege der Wasservögel, welche auf zehn Teichen gehalten wurden, ebensoviel mit der der Raubtiere beschäftigt.“
In Europa hielten sich Klöster einen kleinen Tierbestand, wie das Kloster St. Gallen im 10. Jahrhundert. In den dortigen Zwingern war allerlei Wild und Geflügel, wie solches teils in den nahen Alpen hauste oder als Geschenk fremder Gäste dem Kloster verehrt worden war, untergebracht.[5]
Darüber hinaus sind im Mittelalter und in der Neuzeit unzählige Tiergehege zu Jagdzwecken unterhalten worden, z. B. der Hirschgraben zu Frankfurt am Main oder der Lainzer Tiergarten in Wien. Neben der Jagd war das Zurschaustellen der wichtigste Zweig bei der Gründung von Menagerien. Menagerien waren zumeist an den Hof eines Adeligen gebunden. Die wohl bedeutendste war die königliche Menagerie im Tower of London, die 1235 unter Heinrich III. von England (1207–1272) ihren Anfang nahm. Im 16. Jahrhundert begann auch die italienische Aristokratie, in den Gärten ihrer Residenzen am Rande der Städte „exotische“ Tiere zu halten. Zu einer regelrechten Blüte kamen die Menagerien, nachdem Ludwig XIV. (1638–1715) den Jagdpavillon im Schlosspark von Versailles 1662 zu einem Komplex aus Gehegen für „exotische“ Tiere hatte ausbauen lassen. Viele absolutistische Herrscher nutzten die Zurschaustellung von exotischen Tieren, Pflanzen und anderen naturalen und geologischen Gegenständen, um ihren Reichtum und ihre Exklusivität hervorzuheben. Die höfischen Menagerien entwickelten sich im Zuge der Frühen Neuzeit zum Statussymbol.[8]
Ausgehend von den Menagerien und verbunden mit wissenschaftlichem Forschungsdrang entwickelte sich im ausgehenden 18. Jahrhundert der Anspruch, lebende Tiere genauer erforschen und beobachten zu können. Da die Haltungsbedingungen in den höfischen Menagerien zum Teil den Lebensgewohnheiten der meist wild gefangenen Tiere widersprachen und diese dahinvegetierten, waren sie für wissenschaftliche Forschungen ungeeignet. Hinzu kam, dass der Zutritt zu diesen Menagerien reglementiert war und sich die Forderung erhob, die Menagerien auch für die Allgemeinheit zu öffnen. Die sich um 1800 nach der sukzessiven Auflösung der fürstlichen Privatmenagerien bildenden wandernden Tiersammlungen verfolgten als kommerzielle Unternehmen zunächst ähnliche Ziele wie die ersten öffentlichen Menagerien, verschrieben sich indes im Verlauf des 19. Jahrhunderts im Gegensatz zu den Intentionen der Zoos der Schaulust des Publikums.
Der älteste noch bestehende Zoo der Welt ist der 1752 durch Franz I. Stephan begründete Tiergarten Schönbrunn in Wien. Er war zunächst eine höfische Menagerie mit privatem Charakter und öffnete erst 1778 seine Tore für die breite Öffentlichkeit. Der Tiergarten Schönbrunn ist zugleich der einzige Zoo, in dem in noch erhaltenen, inzwischen der modernen Zootierhaltung angepassten barocken Menageriegebäuden Tiere gepflegt werden. Seinem Selbstverständnis und der aktuellen internationalen Selbstdefinition der Tiergärten zufolge ist er heute ein wissenschaftlich geführter zoologischer Garten, der seine Hauptaufgabe im Arten- und Naturschutz sowie im gesetzlich vorgegebenen Bildungsauftrag sieht. Die erhaltenen Teile des barocken Ensembles, die seit einigen Jahren mit Elementen der modernen Zooarchitektur ergänzt werden, vermitteln trotzdem immer noch einen guten Eindruck von den Menageriebauten des 18. Jahrhunderts nach dem Vorbild von Versailles.
Als ältester von Beginn an wissenschaftlich geführter Zoo gilt die Ménagerie du Jardin des Plantes in Paris, die 1793 nach der endgültigen Auflösung der Versailler Menagerie entstand. Sie stand von Anfang an jedermann offen und bot namhaften Naturwissenschaftlern jener Zeit – unter ihnen Georges Cuvier, Étienne Geoffroy Saint-Hilaire, Bernard Germain Lacépède und Jean-Baptiste de Lamarck – die Möglichkeit, „exotische“ Tiere zu erforschen.
Die Bezeichnung „zoologischer Garten“ fand erstmals beim Londoner Zoo Verwendung.
Am 30. Mai 1841, einem Pfingstsonntag, eröffnete der Gastwirt Schardel Heinrich Berg gleich hinter seinem Lokal „Zum letzter Heller“ den ersten deutschen „Thiergarten“.[9] Er hatte das Lokal, das im heutigen Hamburger Stadtteil Horn lag, einige Wochen vorher käuflich erworben. Dieser Tierpark umfasste ca. 60 Tierarten, die in einem „Führer durch den Zoologischen oder Thiergarten“ (im Bestand des Museums für Hamburgische Geschichte) beschrieben werden. 1843 wird dieser Tiergarten auch im Hamburger Adressbuch[10] ausführlich vorgestellt. Aber bereits 1845 musste der Tierpark wegen mangelnder Besucherzahlen wieder schließen, da die Hamburger wegen des großen Hamburger Brandes von 1842 mit anderen Dingen als Zoobesuchen beschäftigt waren.
Am 1. August 1844 eröffnete der älteste fortbestehende Zoo in Deutschland, der Zoologische Garten in Berlin, seine Pforten. Seit den 1860er Jahren folgte eine Welle bürgerlicher Zoogründungen in fast allen großen Städten.
Die 1896 von Carl Hagenbeck erfundene gitterlose Tierhaltung wurde in Hagenbecks Tierpark in Hamburg erstmals umgesetzt. Darin versuchte er, nach Möglichkeiten auf Gitter zu verzichten und die Gestaltung der Umgebung der Tiere an ihre Lebensräume anzulehnen. Sie hat sich als Paradigma in der Zoogestaltung im Verlauf des 20. Jahrhunderts etabliert.
Vom ausgehenden 19. bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war es üblich, im Rahmen sogenannter Völkerschauen als „exotisch“ empfundene Menschen zur Schau zu stellen. Dies fand häufig in Zoos statt, da man die Menschen hier in einer Umgebung mit ihnen vertrauter Tierwelt platzieren konnte, um eine vermeintliche „Authentizität“ zu erzeugen. So sollte auch der Herrschaftsanspruch der Kolonialstaaten untermauert werden, die dazu berufen seien, das „Wilde“ zu zähmen.[8] Etwa 300 verschiedene nichteuropäische Menschengruppen wurden in „anthropologisch-zoologischen Ausstellungen“ unter starker, Unterhaltungszwecken geschuldeter Verfremdung ihrer Gebräuche im Sinne von Klischeevorstellungen und völkischem Chauvinismus ausgestellt. 1875 öffnete Carl Hagenbeck eine der ersten Völkerschauen. Weitere kommerziell erfolgreiche Aussteller folgten.[11] Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es vereinzelt Veranstaltungen in Zoos, die mit den heute als rassistisch bewerteten Völkerschauen in Verbindung gebracht wurden. Das „African Village“, eine Idee des Augsburger Zoos im Jahre 2005, wurde in diesem Zusammenhang kontrovers diskutiert.[12]
Eine weitere Zoogründungswelle gab es im Europa der 1930er Jahre. Mit wachsender Mobilität der Bevölkerung entstanden seit den 1960er Jahren auf dem Land viele kleinere Anlagen. Im 21. Jahrhundert wurden nur noch wenige Zoos neu gegründet, wie z. B. der Gaiazoo in den Niederlanden im Jahr 2005.
Im Laufe der Zeit veränderte sich die Haltung von Zootieren grundlegend. Durch ein zunehmend besseres Verständnis von Tierwohl und Naturschutz wurde das Fangen und der Transport von Wildtieren sowie der Handel zunehmend eingeschränkt.[13] Die Richtlinien zur Haltung von Tieren, für die in Deutschland das Landwirtschaftsministerium zuständig ist, wurden mehrfach überarbeitet, wie z. B. das Säugetiergutachten in den Jahren 1996 und 2014.[14]
Mit einem besseren Verständnis für Tierschutz in der Bevölkerung und dem gesteigerten Wissen in Bezug auf Empfindungen und kognitive Fähigkeiten von Tieren, werden Zoos auch zunehmend kritisch hinterfragt.
Hauptaufgaben
Die Schwerpunktaufgaben eines Zoos haben sich im Laufe der Geschichte von der einfachen Ausstellung „exotischer“ Tiere hin zur Erforschung von Tierarten sowie der Erhaltungszucht verschoben. Der Begründer der Tiergartenbiologie, Heini Hediger, definierte schon vor fast 60 Jahren die Hauptaufgaben der Zoos als
- Bildung,
- Erholung,
- Forschung und
- Natur- und Artenschutz.
Erhaltungszucht
Ein Großteil des Artenschutzes durch zoologische Einrichtungen sind die sogenannten ex-situ Projekte, vornehmlich in Form von Erhaltungszucht. Der Europäische Zoo- und Aquarienverband (EAZA) hält und züchtet im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) über 400 Tierarten.[15] Ein vergleichbares Projekt ist der Species Survival Plan® des amerikanischen Zooverbands.[16] Eine internationale bzw. interkontinentale Dachfunktion verschiedener Erhaltungszuchtprogramme führt die World Association of Zoos and Aquariums WAZA aus, der 22 regionale oder nationale Zoo- und Aquarienverbände sowie 213 individuelle Zoos und Aquarien in 46 Ländern als institutionelle Mitglieder angehören.
Die Erhaltungszuchtprogramme sind teils direkt mit Projekten in den Herkunftsländern der Tiere verbunden. So finanzieren die Zoos, die am EEP für Okapis teilnehmen, das Epulu Conservation and Research Center im Okapi-Wildtierreservat in der Demokratischen Republik Kongo.[17]
Durch Erhaltungszucht wurden ca. 50 Tierarten, sowie einige Unterarten, vor dem sicheren Aussterben bewahrt.[18] Dazu zählen Wisente, Przewalskipferde, Mhorrgazellen, Kalifornische Kondore, Davidshirsche (Milus), Oryxantilopen und Spix-Aras. Die Roten Liste der gefährdeten Arten listet im Jahr 2022 40 Tierarten in der Kategorie „In der Wildnis ausgestorben“ (extinct in the wild).[19] Sie existieren somit nur noch in Zoos oder vergleichbaren Einrichtungen.
Kooperation mit Nichtregierungsorganisationen
Neben den individuellen Kooperationen einzelner Zoos, arbeitet der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e. V. mit verschiedenen Organisationen, wie der Stiftung Artenschutz, der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz ZGAP, der Weltnaturschutzunion (IUCN), dem WWF, dem NABU oder der Deutschen Wildtier Stiftung zusammen.[20]
Lokale Projekte
Viele Zoos arbeiten selbstständig mit lokalen Projekten zusammen. So unterstützt der Kölner Zoo ein Elefantenschutzprogramm mit Waisenhaus und Krankenstation in Udawalawe, Sri Lanka, mit finanziellen und technischen Mitteln.[21][22] Die Mitglieder des VdZ investierten 2021 nach eigenen Angaben rund 10 Millionen Euro für Artenschutzprojekte vor Ort. Zusätzlich würde mit Personal, Expertenwissen und Sachspenden unterstützt.[20]
Auswilderung
Die Haltung und Zucht bedrohter Tiere ist meist mit dem Ziel der Auswilderung verbunden. Oft ist das dadurch erschwert, dass die Lebensräume zu stark zerstört sind. Schwerpunkt von Auswilderungsprojekten deutscher Zoos war bisher Europa. Nach eigenen Angaben wilderten VdZ-Zoos im Jahr 2016 350 Tiere aus 28 Arten aus, 2018 und 2019 insgesamt 3072 Individuen und 2021, während der COVID-19-Pandemie, 417 Tiere aus 17 Arten.[20][23]
In Europa ausgewildert wurden und werden unter anderem: Waldrappe im Rahmen eines aufwendigen Projektes zur Auswilderung von Zugvögeln,[24][25] Wisente in Deutschland, Polen und im Kaukasus,[26][27] Alpensteinböcke in Österreich, Europäische Ziesel in Tschechien,[28] Luchse im Harz,[29] Sumpfschildkröten in mehreren Projekten Deutschlandweit,[30][31] sowie Gänsegeier in Bulgarien und Bartgeier in den Alpen.[32][33] Geplant sind unter anderem Projekte für Haie und Rochen in der Nordsee und Luchse im Schwarzwald.[34][35]
Außerhalb von Europa wurden aus VdZ-Zoos unter anderem Spitzmaulnashörner in Südafrika und Ruanda,[36] Spix-Aras und Lear-Aras in Brasilien,[37][38] Balistare in Indonesien,[39] sowie Riesenotter und Jaguare in Argentinien, ausgewildert.[40][41]
Effekt
Zoos sehen sich selbst in einer Schlüsselrolle für den Artenschutz. Eine Studie, die 2020 in einem Journal der Society for Conservation Biology erschien, kam zu dem Ergebnis, dass von 1993 bis 2020 zwischen 28 und 48 Säugetier- und Vogelarten durch Zoos vom Aussterben bewahrt werden konnten.[42]
Die Species Survival Commission (SSC) der Internationale Naturschutzunion (IUCN), die auch die Rote Liste gefährdeter Arten aufstellt, veröffentlichte im Oktober 2023 ein Positionspapier zur Rolle von Zoos, Aquarien und botanischen Gärten für den Arterhalt. Demnach können sie eine wichtige Rolle spielen und tun das auch. Gleichzeitig wird an die besprochenen Einrichtungen appelliert, ihr Potenzial für den Artenschutz auszuschöpfen. Die Mitglieder der IUCN, auch Regierungsbehörden, werden zur Zusammenarbeit mit Zoos, Aquarien und botanischen Gärten ermutigt.[43]
Forschung in Zoos
Tiere in Zoos waren immer wieder Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) und der Europäische Zoo- und Aquarienverband (EAZA) betreiben seit 2022 die „Zoo Science Library“, eine öffentlich zugängliche Auflistung von Veröffentlichungen aus internationalen, peer-reviewed Fachzeitschriften auf, die unter Beteiligung Zoologischer Gärten und Aquarien entstanden sind.[44]
Viele Zoos arbeiten auch langfristig mit wissenschaftlichen Instituten zusammen. So beherbergt der Zoo Leipzig das Wolfgang-Köhler-Primaten-Forschungszentrum des Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie.[45][46]
Studien zum Bildungsbeitrag
Eine von der amerikanischen Association of Zoos and Aquariums (AZA) im Jahr 2007 veröffentlichte Studie, die nahelegt, dass Zoos erhöhte Aufmerksamkeit und Verhaltensänderungen in der Öffentlichkeit bezüglich Arten- und Umweltschutz bewirken,[47] wurde 2010 im Journal Society & Animals auf ihre Stichhaltigkeit geprüft. Die Autoren kamen zu dem Ergebnis, dass die AZA-Studie aufgrund methodischer Mängel nur sehr geringe Aussagekraft besitze und dass es bis zum Jahr 2010 keine Hinweise gebe, dass Zoos und Aquarien das Verhalten und die Einstellungen von Besuchern hinsichtlich Naturschutz positiv beeinflussen.[48] Eine Studie, die 2014 in einem Journal der Society for Conservation Biology veröffentlicht wurde, kam zu dem Ergebnis, dass es bei 41 Prozent der geführten und bei 34 Prozent der ungeführten Besuche in Zoos zu naturschutzbiologischem Lernen bei Kindern kam.[49] Laut einer Studie, die 2017 im Journal der Ecological Society of America erschien, führten Zoobesuche bei den Befragten zu einem besseren Gesamtverständnis der Biodiversität und von Maßnahmen zu ihrem Schutz.[50] Eine Studie aus dem Jahr 2020, welche in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde, zeigt einen starken Zusammenhang zwischen den Besucherzahlen von Zoos und der Anzahl an geförderten Artenschutzprojekten.[51] 2021 fand eine im Journal of Zoological and Botanical Gardens publizierte Studie positive Auswirkungen der Zoobesuche auf die Naturverbundenheit und die Einstellung zum Artenschutz.[52]
Zoos aus museologischer Sicht
Zoos mit ihren Spezialformen, Ozeanarien, Wildparks, Terrarien und Aquarien sind nicht nur aus Sicht des International Council of Museums, sondern auch aus Sicht der Museologie museumsähnliche Einrichtungen. Das bedeutet mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede zwischen den Institutionen. Beispiele für Zoos, die auch umfangreichere Ausstellungselemente beinhalten, sind etwa die Artis in Amsterdam – einer der ältesten Zoos weltweit und von Beginn an zugleich Naturkundemuseum –, der Aquazoo Düsseldorf oder die Masoala-Halle des Zoos Zürich.
Im Unterschied zu Biologie, Tiergartenbiologie und Tierpsychologie beschäftigt sich die Museologie als Gesellschaftswissenschaft mit der Tier-Mensch-Beziehung, wie sie in Zoos der verschiedenen Formen und Entwicklungsarten zum Ausdruck kommt. Dabei ist sie sich einig mit dem Begründer der Tiergartenbiologie, dem Schweizer Heini Hediger, der 1942 die Tier-Mensch-Beziehung, die Nahrung und den Raum als die tiergartenbiologischen Problemkreise von Zooinsassen definierte.[53] Durch die Lebendigkeit des Kulturguts des Zoos interagiert es zwischen Ausstellern und Besuchern: „Der Zoo ist eine Ausstellung an der Schnittstelle zwischen Natur und Kultur, Mensch und Tier, Zivilisation und Wildnis und zugleich ein architektonischer Raum, um diese Schnittstelle zu inszenieren.“[54]
Gestaltung
Die Zooarchitektur hat sich immer wieder verändert und dem wachsenden Verständnis für die Bedürfnisse der gehaltenen Tiere angepasst. Bauten in Zoos wurden abhängig von ihrer Zeit völlig unterschiedlich konzipiert und gestaltet.
Basierend auf der Architektur der höfischen Menagerien waren in den Zoos des 19. und frühen 20. Jahrhunderts die Tiere zum Teil Dekorationsobjekt für ungewöhnliche Bauten wie das Antilopenhaus im Zoologischen Garten Berlin. Viele dieser architektonisch interessanten Bauten aus früher Zoogeschichte sind für heutige Zoos ein Problem, insbesondere wenn sie unter Denkmalschutz stehen und nur geringfügig geändert werden können. Der Widerstreit zwischen Denkmalschutz und Tierschutz schränkt die tiergärtnerischen Nutzungsmöglichkeiten erheblich ein. Ein Beispiel dafür ist der Tiergarten Schönbrunn, der zum Weltkulturerbe gehört und der sich in seinen engen geografischen Grenzen der modernen Zootierhaltung anpassen musste, ohne die äußere Architektur zu verändern.[55]
Auch im Tierpark Berlin, dessen 1963 eröffnetes Raubtierhaus unter Denkmalschutz steht und das seinerzeit das größte Raubtierhaus der Welt war, gab es nur geringe Möglichkeiten zum Ausbau der zum Haus gehörenden Außenanlagen: Die alten Käfigreihen an den Flügeln des Hauses durften zwar vergrößert werden, die exakte Anzahl und Ausrichtung musste aber erhalten bleiben, um den architektonischen Charakter des Hauses zu wahren.
- Wüstenlandschaft im Burgers’ Zoo, Arnhem
- Pandahaus im Zoo von Peking
- Tropenhaus Meranti-Halle im Allwetterzoo Münster
- Nairobi-Dorf im San Diego Zoo Safari Park
- Giraffengehege im Tiergarten Schönbrunn.
- Riesentropenhalle Gondwanaland, Zoo Leipzig
- Tempelanlagen, Zoo Pairi Daiza
Seit Mitte der 1990er Jahre beeinflusst eine aus den USA kommende Erlebnisarchitektur die Gestaltung zoologischer Gärten. Vielfach entstehen sogenannte Immersionsgehege, bei denen der Besucher tatsächlich oder scheinbar den natürlichen Lebensraum der Tiere betritt. Das Tier ist damit kein reines Ausstellungsobjekt mehr, sondern bewohnt (und verteidigt) sein Territorium. Je nach gestaltetem Lebensraum hat das Tier – mitunter zum Bedauern der Besucher – auch die Möglichkeit, sich dem Betrachter zu entziehen. Einer der ersten Zoos in Deutschland, die dieses Konzept erfolgreich umgesetzt haben, ist der Erlebnis-Zoo Hannover.
Eine besondere Art der Zoogestaltung ist der sogenannte Geozoo, in dem Tiere nicht nach systematischen, sondern nach geographischen Gesichtspunkten gehalten und auf gemeinsamen Anlagen vergesellschaftet werden.
Bezeichnungen und Zootypen
Die Bezeichnung Zoo (kurz für zoologischer Garten) ist gesetzlich definiert, ist auch international verständlich und wird heute meist als Hauptbezeichnung angesehen. Sie wird historisch oft mit dem 1826 eröffneten Londoner Zoo in Verbindung gebracht, der sich aber zunächst als „Gardens and Menagerie of the Zoological Society of London“ bezeichnete. Die Abkürzung Zoo ist erstmals um 1847 für den Clifton Zoo belegt.[56][57] Der Begriff des zoologischen Gartens verwies ursprünglich auf die wissenschaftliche Funktion einer solchen Einrichtung, so diente der Londoner Zoo ursprünglich nur der Forschung und wurde erst 19 Jahre nach seiner Eröffnung allen zahlenden Besuchern zugänglich.
Begriffe „Tierpark“ oder „Tiergarten“
Allgemein sprach man im Deutschen früher eher von einem Tiergarten, weshalb heute noch viele Zoos diesen Namen tragen, darunter der Tiergarten Schönbrunn und der Tiergarten Nürnberg. Noch älter ist der Große Tiergarten in Berlin, der aber ein umzäuntes Jagdrevier und kein Zoo im heutigen Sinne war.
Daneben besteht die nicht klar abgegrenzte Bezeichnung Tierpark (Tierpark Dählhölzli, Tierpark Sababurg, Tierpark Neumünster); teils sind Tierparks weitläufiger angelegt und fungieren zugleich als Landschaftsgarten, so etwa der Tierpark Berlin verglichen mit dem Zoologischen Garten Berlin. Auch Tierparks entsprechen der Definition des Begriffs Zoo. Die Deutsche Tierparkgesellschaft hat im Vergleich zum Verband der Zoologischen Gärten viele vergleichsweise kleine Mitglieder, zum Teil überschneiden sich die Mitglieder jedoch auch und es gibt diesbezüglich keine Voraussetzung.[58]
Wildparks
Klarer davon unterschieden ist der Wildpark (Wildpark Lüneburger Heide, Wildpark Schwarze Berge, Wildpark Eekholt), der nur oder überwiegend einheimische Tiere zeigt. Ein Großteil der Wildparks sind Zoos im Sinne der EU-Zoorichtlinie und des Bundesnaturschutzgesetzes.[59] Ausgenommen sind Einrichtungen, die fünf Arten von Schalenwild, das im Bundesjagdgesetz aufgeführt ist, oder Einrichtungen, in denen nicht mehr als 20 Tiere anderer wild lebender Arten gehalten werden. In Deutschland sind Wildgehege und Wildparks im Deutschen Wildgehege-Verband e. V. (DWV) organisiert.
Weitere Begriffe
Einige Begriffe bezeichnen bestimmte Zoos, die sich spezialisiert haben, oder auch nur einen Teil des Zoos. So sind Aquarium und Delfinarium als Bezeichnung für ganze Einrichtung geläufig, können aber auch Teil eines Zoos sein.
Zoos spezialisieren sich teils auf bestimmte Lebensräume, bestimmte Tiergruppen oder eine bestimmte Art der Darstellung der Tiere, wie beispielsweise der Affenzoo Apenheul und der Alpenzoo in Innsbruck. Dabei lassen sich Kategorien feststellen, denen man viele Einrichtungen zuordnen kann, wie Meeres-Themenparks, Schmetterlingszoos, Reptilienzoos, Vogelparks (z. B. Weltvogelpark Walsrode) und Safariparks.
Eine weitere Besonderheit sind Streichelzoos, in denen die Tiere angefasst und meist auch gefüttert werden dürfen. Streichelzooanlagen finden sich auch in vielen größeren Zoos und Wildparks als zusätzliches Angebot für Kinder. In Streichelzoos werden meist domestizierte Tiere wie z. B. Ziegen gehalten.
- Giraffen, West Midland Safari & Leisure Park
- Streichelgehege, Zoo Belin
- Schmetterlingshaus, Wiener Burggarten
- Aquarium, Zoo Breslau
- Schwertwal, SeaWorld San Diego
Privatzoos
Als Privatzoo werden Zoos bezeichnet, die von privatwirtschaftlichen Unternehmen betrieben werden. In Deutschland trifft das nur für wenige Zoos zu, wie zum Beispiel den Tierpark Hagenbeck in Hamburg, der sich im Besitz der Familie Hagenbeck befindet. Die Zoos Arche Noah Grömitz, Zoo Braunschweig und Tierpark Essehof befinden sich im Besitz der Familie Wilhelm.[60][61]
Kontroverse
Die Haltung von Wildtieren in zoologischen Gärten wird von einigen Veterinärmedizinern, Tierschützern und intensiv von Tierrechtlern kritisiert.
Der Veterinärmediziner Jörg Luy vertritt die Position, dass Zoos für viele Tierarten die komplexen Umgebungsbedingungen nicht ausreichend simulieren könnten und somit artgemäße und ethisch vertretbare Haltung faktisch unmöglich sei.[62] Er plädiert für eine differenzierte Betrachtung der Zooeignung von Tierarten und für einen Verzicht auf Zootierhaltung bei Spezies, die dafür nicht geeignet seien, z. B. Löwen.[63] Eine im Jahr 2016 in der Fachzeitschrift Nature erschienene Studie kam bezüglich der Lebenserwartung von Tieren in Zoos hingegen zu dem Ergebnis, dass über 80 Prozent der Arten im Zoo länger leben als in der Wildbahn.[64] Eine im Jahr 2021 veröffentlichte Studie kam zu dem Ergebnis, dass sich die Lebenserwartung von in Zoos gehaltenen Raubtieren in den letzten 70 Jahren über alle untersuchten Familien hinweg deutlich erhöht habe. So habe sich der Anteil der Raubtiere, welche ein bestimmtes artspezifisches Alter erreicht haben, bei der Mehrzahl der Arten fast verdoppelt.[65]
Weiter wird kritisiert, dass noch immer wilde Tiere für zoologische Gärten gefangen und exportiert würden, dass überzählige Jungtiere getötet und manche Tierarten – wie Elefanten – gewaltsam dressiert würden. Diese Kritikpunkte beziehen sich meist auf Zoos im Allgemeinen und berücksichtigen nur zum Teil die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte weg von der Zurschaustellung in engen Käfigen hin zur artgerechten Haltung in großen Tieranlagen mit Versteckmöglichkeiten. Diese Entwicklungen sind aber längst nicht abgeschlossen und stehen in einigen Zoos auch noch am Anfang. Zum Teil lassen sich diese Entwicklungen sogar auf Aktionen und Maßnahmen des Tier- und Umweltschutzes zurückführen. Tierschützer wie Hanno Würbel fordern aber ein generelles Umdenken hin zum Haltungsverzicht einiger Tierarten wie Eisbären und Elefanten, deren Haltung in Zoos dem Leben in freier Wildbahn in keiner Weise ähnlich sei.[66]
Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland bestreitet, dass Zoos dem Artenschutz dienen. Echter Artenschutz bedeute, Tiere in ihrem natürlichen Umfeld zu schützen. Kein Zoo könne den Bedürfnissen eines Wildtiers gerecht werden, denn Tiere könnten ihre natürlichen Verhaltensweisen dort nicht ausleben. Damit sei auch die Bildungsarbeit der Tiergärten verfehlt. Zoos gehe es vorrangig um ihre wirtschaftlichen Interessen.[67] Durch das „Zurschaustellen von Lebewesen“ förderten sie eine „speziesistische Denkweise“ und vermitteln, der Mensch könne beliebig über Tiere verfügen und sie zum eigenen Vergnügen einsperren.[68] Die Tierrechtsorganisation fordert daher nicht nur einen Stopp öffentlicher Subventionen, sondern auch die dauerhafte Schließung von Zoos.[67] Eine „nützliche Funktion“ sieht sie nur, wenn Zoos zu „Auffangstationen für Tiere“ werden, die zum Beispiel aus Zirkusbetrieben oder in Fällen von Vernachlässigung in Privathaushalten beschlagnahmt wurden.[68]
Die antispeziesistisch begründete Ablehnung von Zoos reicht bis in die 1980er Jahre zurück. 1985 argumentierte der Tierethiker Dale Jamieson in seinem Essay Against Zoos für die Abschaffung von Zoos: Demnach erforderten die Moral und „unser“ eigenes Überleben, dass „wir“ lernen, als „eine Art unter vielen“ zu leben. Zoos betonten aber einen pauschalen Unterschied zwischen Menschen und Tieren und förderten dadurch ein falsches und gefährliches Verständnis „unseres“ Platzes in der natürlichen Ordnung. Deshalb wäre es sowohl für Menschen wie Tiere besser, wenn Zoos abgeschafft würden.[69]
Hingegen befürwortet die Naturschutzorganisation WWF die Aufgaben, „die von zahlreichen Zoologischen Gärten und Tiergärten im Bereich Artenschutz, Bildung und Forschung wahrgenommen werden“. Nach Ansicht des WWF können „Nachzuchtprojekte in Zoos sinnvoller Teil eines wissenschaftlichen Schutz-Managements für bedrohte Arten“ sein. In einigen Fällen konnten Spezies wie etwa der Wisent oder das Goldene Löwenäffchen durch Zoos vor dem Aussterben bewahrt werden. Viele Zoos beteiligten sich an Auswilderungsprogrammen für Arten, die in der Wildnis ausgestorben oder extrem selten seien. Zusätzlich könne die Forschung der Zoos dazu beitragen, Verhalten, Biologie oder Krankheiten der bedrohten Arten besser zu verstehen.[70][67]
Berichterstattung
In der öffentlichen Wahrnehmung tauchen meist nur die Zoos aus der jeweiligen Region auf. Dies ist oft mit Werbung (z. B. für Fotoausstellungen, Familientagen und Ähnlichem) verbunden. Des Weiteren wird in lokalen Medien häufig über kürzliche Geburten von Jungtieren in Zoos aus der Region berichtet.
Überregionale Berichterstattung ist eher selten und beschränkt sich zumeist auf züchterische Erfolge. Die weltweite Berichterstattung über den Eisbären Knut aus dem Zoologischen Garten Berlin ist eine Ausnahmeerscheinung. Ein anderer Anlass für überregionale Berichterstattung sind Unglücksfälle, wie sie sich unter anderem 2004 und 2006 im Tierpark Chemnitz oder 2002 und 2005 im Tiergarten Schönbrunn ereigneten.
Einen besonderen Stellenwert in der öffentlichen Wahrnehmung nehmen die Fernsehdokumentationen aus Zoos ein, von denen Elefant, Tiger & Co. die erfolgreichste und langlebigste ist. Die am 1. April 2003 gestartete Serie berichtet über die Tiere im Leipziger Zoo, ähnliche Formate wurden in den letzten Jahren auch für andere deutsche Zoos entwickelt (ARD, ZDF, VOX). Neu war die Einbindung des Tierpflegepersonals in das Konzept, sodass der Zuschauer Anteil am Beruf des Tierpflegers nehmen kann.
Bereits Jahre zuvor waren mit der Radiosendung Im Tierpark belauscht mit Karin Rohn und der Fernsehsendung Tierparkteletreff aus dem Tierpark Berlin (Fernsehen der DDR) sowie Ein Doc für alle Felle (WDR), Lebensraum Tierpark und Zoo und Co (BR) ähnliche Formate populär geworden. Verschiedene Zoos stellte schon Bernhard Grzimek regelmäßig in den frühen Folgen von Ein Platz für Tiere vor, später die Reihen Zoos der Welt, Zoobummel international (mit Heinrich Dathe) und bis heute Zoo-Geschichten und Abenteuer Zoo. Hinzu kommen eine große Zahl für Kinder gedachte Formate wie Arche Noah und Wombaz, die aus unterschiedlichen Zoos berichten.
Verschiedenes
- Die größte zoologische Einrichtung der Welt ist der San Diego Zoo Safari Park. Er erstreckt sich auf einer Fläche von ca. 700 Hektar.
- Mit einem Tierbestand von 19.484 Tieren in 1.474 Arten ist der Zoologische Garten Berlin mit seinem angeschlossenen Zoo-Aquarium der artenreichste Zoo der Welt (Stand: 31. Dezember 2012).[71] Zugleich ist es der älteste seit seiner Gründung noch bestehende Zoo in Deutschland.
- Als größtes Schauaquarium der Welt gilt das Georgia Aquarium in Atlanta. Es besitzt ein Fassungsvermögen von ca. 30.000.000 Litern.
Siehe auch
Literatur
- Utz Anhalt: Tiere und Menschen als Exoten: Die Exotisierung des „Anderen“ in der Gründungs- und Entwicklungsphase der Zoos. VDM, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-639-01800-4 Volltext.
- Eric Baratay, Elisabeth Hardouin-Fugier: Zoo. Von der Menagerie zum Tierpark. Wagenbach, Berlin 2000, ISBN 3-8031-3604-0.
- John Berger: Why look at Animals. In: About Looking. Vintage International Books, New York 1980/1991, ISBN 0-679-73655-7.
- Nastasja Klothmann: Gefühlswelten im Zoo. Eine Emotionsgeschichte 1900–1945. transcript, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8376-3022-0 (zugleich Diss. phil. Hamburg).
- Werner Kourist, Klaus Honnef: 400 Jahre Zoo. Im Spiegel der Sammlung Werner Kourist. Habelt, Bonn 1976, ISBN 3-7927-0311-4 (Ausstellungskatalog).
- Jürg Meier: Handbuch Zoo. Haupt, Bern 2009, ISBN 978-3-258-07448-1.
- Natascha Meuser: Architektur im Zoo, Theorie und Geschichte einer Bautypologie. DOM Publishers, Berlin 2017, ISBN 978-3-938666-01-2 (zugleich Dissertation TU Berlin, 2016).
- Annelore Rieke-Müller, Lothar Dittrich: Der Löwe brüllt nebenan. Die Gründung Zoologischer Gärten im deutschsprachigen Raum 1833–1869. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 1998, ISBN 3-412-00798-6.
- Mieke Roscher: Zoopolis. Eine politische Geschichte zoologischer Gärten. In: Aus Politik und Zeitgeschichte 9 (1. März 2021), S. 4–10.
- Dagmar Schratter (Hrsg.): Von Kaiser bis Känguru. Neues zur Geschichte des ältesten Zoos der Welt. (Tiergarten Schönbrunn – Geschichte, Band 1.) Braumüller, Wien 2005, ISBN 978-3-7003-1497-4.
- Schwerpunktthema: Zoologische Gärten und Naturschutzzentren. In: Museum-Aktuell. Nr. 154, Dezember 2008 / Januar 2009, Chr. Müller, München 2009, ISSN 1433-3848.
- Colin Goldner: Schwarzbuch Zoo. Animot, Lengerich in Westf. 2019, ISBN 978-3-948157-01-2.
Weblinks
Webportale:
- zoo-infos.de – rund 800 Zoos in Deutschland kurz vorgestellt mit allen wichtigen Infos (Non-Profit-Projekt)
- zootierliste.de – eine Datenbank mit fast allen europäischen Zootierhaltungen
- tiergaerten.de – Informationen zu Preisen, Öffnungszeiten, Tierbeständen und weiteren Details zu deutschen Zoos, Fotogalerie
Verbände, Vereine:
- vdz-zoos.org/ – Verband der Zoologischen Gärten
- zootierpflege.de – Berufsverband der Zootierpfleger
- deutsche-tierparkgesellschaft.de – Deutsche Tierpark Gesellschaft e. V.
- Deutscher Wildgehege-Verband DWV
- Stiftung Artenschutz – das Bündnis von Zoos, Naturschutzorganisationen und Sponsoren
Zookritik:
Einzelnachweise
- Zoo. In: Duden – Deutsches Universalwörterbuch, 6. Auflage, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2007. ISBN 978-3-411-05506-7 Onlineversion
- Zoo-Richtlinie. Regierungspräsidium Darmstadt, abgerufen am 16. Oktober 2023.
- Mark Rose: World's First Zoo – Hierakonpolis, Egypt. In: Archaeology Magazine. Archaeological Institute of America, Januar 2010, abgerufen am 12. Oktober 2016 (englisch).
- Heinz Sielmann, Martin Kluger: Mit Heinz Sielmann im Zoo. Klopp, Berlin/München 1991, ISBN 3-7817-1933-2, S. 31.
- Meyers Konversations-Lexikon. Eine Encyklopädie des allgemeinen Wissens. 4., gänzlich umgearbeitete Auflage. Band 16, Leipzig 1889, S. 964 f.
- Betina Faist: Der Fernhandel des assyrischen Reiches zwischen dem 14. und dem 11. Jahrhundert vor Christus. AOAT 265, Münster, Ugarit Verlag 2001, 47
- RIMA 2, A.0.89.7
- Mieke Roscher: Zoopolis. Eine politische Geschichte zoologischer Gärten. In: Aus Politik und Zeitgeschichte 9 (1. März 2021), S. 4–5.
- Anzeige Thiergarten in Horn, bei Hamburg, in den Hamburger Nachrichten, 29. Mai 1841, Seite 8.
- siehe: Hamburger Adressbuch 1843, Seite 424
- A. Dreesbach: Gezähmte Wilde – Die Zurschaustellung „exotischer“ Menschen in Deutschland 1870–1940, Campus, Frankfurt/Main (2005). ISBN 3-593-37732-2 (Rezension bei ak)
- Jörg Schallenberg: Heiße Luft aus Afrika im Augsburger Zoo. In: taz.de, 11. Juni 2005, abgerufen am 26. Oktober 2009
- https://www.wwf.de/themen-projekte/artenschutz/politische-instrumente/cites
- https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/tierschutz/haltung-saeugetiere.html
- EEP pages. In: EAZA. Abgerufen am 1. September 2023.
- Species Survival Plan Programs. In: AZA. Abgerufen am 1. September 2023.
- Okapi-Station im Kongo braucht Unterstützung. Abgerufen am 12. Oktober 2023.
- @NatGeoDeutschland: Artgerecht oder altmodisch: Wie zeitgemäß sind Zoos? 16. April 2022, abgerufen am 1. September 2023.
- Category:EW. In: IUCN Red List. IUCN, abgerufen am 1. September 2023 (englisch).
- VdZ - Verband der Zoologischen Gärten e. V.: Natur- und Artenschutz | Wie Zoos Biodiversität erhalten | vdz-zoos.org. Abgerufen am 1. September 2023.
- Die Elefanten-Wiederauswilderungsstation in Sri Lanka, Aktiengesellschaft Zoologischer Garten Köln, Pressemitteilung - lifePR. Abgerufen am 1. September 2023.
- Tiere. Abgerufen am 1. September 2023.
- VdZ - Verband der Zoologischen Gärten e. V.: 20230303 - Tierarten vor dem Aussterben bewahren. Abgerufen am 14. Oktober 2023.
- Projektinfo. In: Waldrapp. Abgerufen am 14. Oktober 2023 (deutsch).
- Projekt Waldrappteam – Vögel im Flugunterricht. Abgerufen am 14. Oktober 2023 (deutsch).
- Wisente: Rückkehr der bedrohten Riesen. Abgerufen am 14. Oktober 2023 (deutsch).
- @NatGeoDeutschland: Wisente in Deutschland: Die Rückkehr der urigen Riesen. 22. April 2022, abgerufen am 14. Oktober 2023.
- Opel-Zoo züchtet Ziesel: Kronberger Nager in Tschechien ausgewildert. In: FAZ.NET. 7. August 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 14. Oktober 2023]).
- Das Wiederansiedlungsprojekt im Harz | Luchsprojekt Harz. Abgerufen am 14. Oktober 2023 (deutsch).
- Nachrichten aus dem Rathaus: Tiergarten wildert Europäische Sumpfschildkröten aus. Abgerufen am 14. Oktober 2023.
- Tiere: Baby-Schildkröten werden auf Auswilderung vorbereitet. In: Die Zeit. 26. April 2023, abgerufen am 14. Oktober 2023.
- Allwetterzoo: Gänsegeier geht in Auswilderungsstation. 28. September 2022, abgerufen am 14. Oktober 2023 (deutsch).
- Wiederansiedlung der Bartgeier in den Alpen - LBV - Gemeinsam Bayerns Natur schützen. Abgerufen am 14. Oktober 2023.
- @NatGeoDeutschland: Auswilderung deutscher Haie: So sollen die Bestände gerettet werden. 6. Juli 2023, abgerufen am 14. Oktober 2023.
- Auswilderung von Luchsen in Baden-Württemberg beginnt. 3. März 2023, abgerufen am 14. Oktober 2023.
- RedaktionsNetzwerk Deutschland: Nashörner werden ausgewildert - und in Ruanda an Leben in Freiheit herangeführt. 25. Juni 2019, abgerufen am 14. Oktober 2023.
- Reisen in die Welt: Brasilien: Fast ausgestorbene Papageien-Art Spix-Ara soll wieder ausgewildert werden. 7. März 2015, abgerufen am 14. Oktober 2023 (deutsch).
- Loro Parque: Loro Parque en redes. In: Loro Parque. 29. August 2018, abgerufen am 14. Oktober 2023 (deutsch).
- Ist der Balistar heute gerettet? In: Der Falke. März 2020, abgerufen am 21. Oktober 2023.
- Argentinien: Auswilderung - Weltspiegel - ARD | Das Erste. Abgerufen am 14. Oktober 2023.
- Daniel Brodhuhn: Vor 50 Jahren in Südamerika ausgerottet: Riesenotter aus Duisburger Zoo in Argentinien ausgewildert. 17. Januar 2020, abgerufen am 14. Oktober 2023.
- Friederike C. Bolam, Louise Mair, Marco Angelico et al.: How many bird and mammal extinctions has recent conservation action prevented? In: Conservation Letters. Band 14, Nr. 1, Januar 2021, ISSN 1755-263X, doi:10.1111/conl.12762 (wiley.com [abgerufen am 8. September 2023]).
- Position Statement | On the role of botanic gardens, aquariums, and zoos in species conservation. (PDF) Abgerufen am 12. Oktober 2023 (englisch).
- Zoo Science Library. Abgerufen am 1. September 2023.
- Kooperation - Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie. Abgerufen am 1. September 2023.
- Wolfgang-Köhler-Primatenforschungszentrum - Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie. Abgerufen am 1. September 2023.
- J. H. Falk, E. M. Reinhard, C. L. Vernon, K. Bronnenkant, N. L. Deans, J. E. Heimlich: Why zoos and aquariums matter: assessing the impact of a visit to a zoo or aquarium. Association of Zoos & Aquariums, Silver Spring, MD., 2007, abgerufen am 7. September 2023 (englisch).
- Lori Marino, Scott Lilienfeld, Randy Malamud, Nathan Nobis, Ron Broglio: Do Zoos and Aquariums Promote Attitude Change in Visitors? A Critical Evaluation of the American Zoo and Aquarium Study. In: Society & Animals. Band 18, Nr. 2. Brill, 1. Januar 2010, S. 126–138 (wellbeingintlstudiesrepository.org [abgerufen am 8. September 2023]).
- Eric Jensen: Evaluating Children’s Conservation Biology Learning at the Zoo: Conservation Learning at the Zoo. In: Conservation Biology. Band 28, Nr. 4, August 2014, S. 1004–1011, doi:10.1111/cobi.12263 (wiley.com [abgerufen am 8. September 2023]).
- Andrew Moss, Eric Jensen, Markus Gusset: Impact of a global biodiversity education campaign on zoo and aquarium visitors. In: Frontiers in Ecology and the Environment. Band 15, Nr. 5, Juni 2017, S. 243–247, doi:10.1002/fee.1493 (wiley.com [abgerufen am 8. September 2023]).
- Andrew Mooney, Dalia A. Conde, Kevin Healy, Yvonne M. Buckley: A system wide approach to managing zoo collections for visitor attendance and in situ conservation. In: Nature Communications. Band 11, Nr. 1, 4. Februar 2020, ISSN 2041-1723, S. 584, doi:10.1038/s41467-020-14303-2 (nature.com [abgerufen am 8. September 2023]).
- Matthias Winfried Kleespies, Viktoria Feucht, Martin Becker, Paul Wilhelm Dierkes: Environmental Education in Zoos—Exploring the Impact of Guided Zoo Tours on Connection to Nature and Attitudes towards Species Conservation. In: Journal of Zoological and Botanical Gardens. Band 3, Nr. 1, März 2022, ISSN 2673-5636, S. 56–68, doi:10.3390/jzbg3010005 (mdpi.com [abgerufen am 8. September 2023]).
- Stinn, Kornelia: Von der Antike bis heute: ein museologischer Blick auf das ausgestellte lebende Tier. In: Museum Aktuell, Nr. 154, Dez. 08/Jan. 2009, S. 21.
- Utz Anhalt: Zoos – Das Exotische vor der Haustür. In: Museum Aktuell. Nr. 154, Dez. 2008/Jan. 2009, S. 10.
- vgl.: Christof Rührmair: Wildnis im Weltkulturerbe. In: Die Zeit Nr. 18 26. April 2007 62. Jahrgang, S. 36–37.
- Blunt, Wilfrid: The Ark in the Park: The Zoo in the Nineteenth Century. Hamish Hamilton, London 1976. ISBN 0-241-89331-3.
- Reichenbach, Herman (2002). Lost Menageries: Why and How Zoos Disappear (Part 1). In: International Zoo News Vol. 49/3 (No. 316) April/May 2002 (Memento vom 1. Mai 2008 im Internet Archive), S. 151–163.
- wiggerink: Mitglieder in der DTG. In: Deutsche Tierpark Gesellschaft. Abgerufen am 14. Oktober 2023 (deutsch).
- RICHTLINIE 1999/22/EG DES RATES vom 29. März 1999 über die Haltung von Wildtieren in Zoos. Abgerufen am 14. Oktober 2023.
- Lübecker Nachrichten: Familienunternehmen Zoo. 19. August 2016, abgerufen am 21. Oktober 2023.
- Geschichte – Zoo Braunschweig. Abgerufen am 21. Oktober 2023.
- Martin Rütter, Die «Pferdeprofis» und Co. In: NDR-Interview, zitiert in Quotenmeter. 15. April 2015, abgerufen am 26. November 2015.
- Raubtiere brauchen Fleisch. In: Der Spiegel. 28. Juli 2014, abgerufen am 26. November 2015.
- Morgane Tidière, Jean-Michel Gaillard, Vérane Berger et al.: Comparative analyses of longevity and senescence reveal variable survival benefits of living in zoos across mammals. In: Scientific Reports. Band 6, Nr. 1, 7. November 2016, ISSN 2045-2322, S. 36361, doi:10.1038/srep36361 (nature.com [abgerufen am 8. September 2023]).
- Marco Roller, Dennis W. H. Müller, Mads F. Bertelsen et al.: The historical development of juvenile mortality and adult longevity in zoo‐kept carnivores. In: Zoo Biology. Band 40, Nr. 6, November 2021, ISSN 0733-3188, S. 588–595, doi:10.1002/zoo.21639, PMID 34240465, PMC 9290987 (freier Volltext) – (wiley.com [abgerufen am 8. September 2023]).
- vgl.: Leidet der Eisbär? (Memento vom 30. Juli 2016 im Internet Archive) In: Die Zeit Nr. 18, 26. April 2007, 62. Jahrgang, S. 38–39. (Streitgespräch zwischen Gunther Nogge und Hanno Würbel)
- Jens Voss: Diskussion um Deutschlands Zoos: Wie wichtig sind Tiergärten für den Artenschutz? In: National Geographic. The Walt Disney Company (Germany) GmbH, 14. August 2020, abgerufen am 8. September 2023.
- PETA-Team: Zoos: Gefängnisse für Tiere | Infos über Artenschutz, Tierleid und Co. In: peta.de, 3. April 2023.
- Dale Jamieson, Peter Singer (Hrsg.): Against Zoos. In: In defence of animals. Blackwell, Oxford 1985, ISBN 0-631-13897-8, S. 117 Volltext
- WWF: Hintergrundinformation: Zoos und Artenschutz (April 2014)
- Tierstatistik 2012. Zoo Berlin, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. September 2013; abgerufen am 20. November 2010. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.