Präz
Präz (rätoromanisch Preaz) war eine politische Gemeinde im damaligen Kreis Thusis im Bezirk Hinterrhein des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Präz | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Graubünden (GR) | |
Region: | Viamala | |
Politische Gemeinde: | Cazis | |
Postleitzahl: | 7424 | |
frühere BFS-Nr.: | 3665 | |
Koordinaten: | 749901 / 177666 | |
Höhe: | 1200 m ü. M. | |
Fläche: | 11,40 km² | |
Einwohner: | 159 (31. Dezember 2009) | |
Einwohnerdichte: | 14 Einw. pro km² | |
Präz | ||
Karte | ||
Auf den 1. Januar 2010 fusionierten die Gemeinden Cazis, Portein, Präz, Sarn und Tartar zur neuen Gemeinde Cazis.
Wappen
Beschreibung: In Silber ein aufrechter roter Löwe. Der Löwe als überliefertes Wappentier am Heinzenberg in den Farben der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg, die eine rote Kirchenfahne im silbernen Schild führten.
Geographie
Der Ort liegt am östlichen Abhang des Heinzenbergs westlich des Hinterrheins. Er besteht aus dem Haufendorf Präz, dem 800 m südlich davon liegenden Dalin (1236 m ü. M.), Raschlegnas (800 m nordöstlich des Dorfs; 947 m) sowie Maiensässen und Einzelgehöften. Vom gesamten ehem. Gemeindegebiet von 1133 ha sind 543 ha von Wald und Gehölz bedeckt. Fast ebenso viel – 513 ha – können landwirtschaftlich genutzt werden, der grössere Teil davon als Maiensässen. Das restliche frühere Gemeindeareal besteht aus 45 ha unproduktiver Fläche – meist Gebirge – und 32 ha Siedlungsfläche. Unterhalb des Dorfes liegen die Ruinen der Burg Heinzenberg.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||
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Jahr | 1803 | 1850 | 1900 | 1950 | 1980 | 1990 | 2000[1] | 2005 | 2009 |
Einwohner | 286 | 303 | 201 | 231 | 152 | 145 | 178 | 170 | 159 |
Sprachen
Ursprüngliche Sprache der Bevölkerung war Sutselvisch, eine bündnerromanische Mundart. Bis um 1850 sprachen alle Bewohner diese Sprache. Danach erfolgte das Vordringen der deutschen Sprache. 1880 gaben 90 %, 1910 69 % Romanisch als ihre Muttersprache an. Bis zum Zweiten Weltkrieg konnte das Romanische eine knappe Mehrheit behaupten (1941 59 %); 1970 gab es noch 42 % Romanischsprachige, und seit 1970 hat sich der Sprachwechsel weiter beschleunigt. Seit 1990 ist das Romanische nur noch von geringer Bedeutung und wird noch von 8 % gesprochen. Behördensprache ist Deutsch. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle:
Sprachen in Präz | ||||||
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 105 | 69,08 % | 132 | 91,03 % | 170 | 95,51 % |
Rätoromanisch | 46 | 30,26 % | 10 | 6,90 % | 5 | 2,81 % |
Einwohner | 152 | 100 % | 145 | 100 % | 178 | 100 % |
Herkunft und Nationalität
Von den Ende 2005 170 Bewohnern waren 157 Schweizer Staatsangehörige.
Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
- Gian Luca Barandun (1994–2018), Skirennfahrer
Literatur
- Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich 2003, ISBN 3-7253-0741-5
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940. DNB 760079625.
- Jürg Simonett: Präz. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 15. Dezember 2016.
Weblinks
- Offizielle Website der Jungmannschaft Präz
- Frühere Website der Gemeinde Präz (Archiv)
- Präz Tourismus (Fotos) auf viamala.ch
- Präz auf eLexikon
- Bundesamt für Kultur: Präz (Cazis) im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz
Einzelnachweise
- Jürg Simonett: Präz. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 15. Dezember 2016.