Powerage
Powerage ist das vierte weltweit veröffentlichte Album der australischen Hard-Rock-Band AC/DC, das 1978 veröffentlicht wurde. Die Aufnahmen fanden im Februar und März 1978 in den Albert Studios in Sydney statt.
Hintergrund
Der Bassist Mark Evans stieg kurz vor den Aufnahmen aus und wurde durch Cliff Williams ersetzt. Produziert wurde das Album, wie auch alle Alben zuvor, von Harry Vanda und George Young. Die Aufnahmen fanden im Februar und März 1978 in den Albert-Studios in Sydney statt.
Im Sound sind die Wurzeln des Blues wieder durchweg erkennbar. Eine weitere Neuerung war, dass Angus Young bei sechs der zehn Stücke sämtliche Gitarrenparts auf seiner Rhythmusspur einspielte und nicht, wie vorher üblich, seine Soli nachträglich hinzumischte.
Powerage enthält ebenso wie die Alben Blow Up Your Video und Power Up kein spezifisches Titelstück.
Auf der Tournee zum Album entstand das Live-Album If You Want Blood You’ve Got It, das ebenfalls 1978 veröffentlicht wurde.
Unterschiede in verschiedenen Pressungen
Bei den veröffentlichten Versionen muss zunächst zwischen der LP-Pressung und der späteren CD-Version unterschieden werden. Es differieren die Stücke:
- Rock ‘n’ Roll Damnation, bei dem der Schluss unterschiedlich ist. Die LP-Fassung wird ausgeblendet, während auf der CD-Abmischung das Lied ein eigenes Ende besitzt. Bei der Erstauflage der deutschen LP Pressung war das Lied gar nicht dabei.
- Down Payment Blues ist identisch außer dem „klassischen Blues-Teil“, der bei der CD-Abmischung noch am Schluss des Liedes angespielt wird. Dies erklärt den Unterschied von zehn Sekunden in der Liedlänge.
- Up to My Neck in You unterscheidet sich vor allem im Schluss, aber auch bei Schlagzeug und Bass.
- What's Next to the Moon, bei dem die Gitarrensoli im Mittelteil und am Schluss unterschiedlich sind.
- Cold Hearted Man, das auf der CD nicht enthalten ist.
- Kicked in the Teeth, welches auf der LP ein anderes Intro besitzt.
Die Lieder Gimme a Bullet und Gone Shootin sind offenbar in beiden Versionen gleich, aber auf dem LP-Cover ist eine falsche Laufzeit angegeben: So werden bei Gimme a Bullet 21 und bei Gone Shootin’ die doppelte Sekundenanzahl unterschlagen.
Weiterhin kann zwischen der australischen, englischen und der weltweiten Veröffentlichung unterschieden werden. Auf der australischen und europäischen (außer der englischen) Pressung ist zusätzlich das Lied Cold Hearted Man enthalten, das aber auf der weltweiten Veröffentlichung ersatzlos gestrichen wurde. Mittlerweile ist Cold Hearted Man auch auf der deutschen LP nicht mehr enthalten.
Titelliste
LP-Version
Seite 1
- Rock ‘n’ Roll Damnation – 3:05
- Gimme a Bullet – 3:21
- Down Payment Blues – 5:50
- Gone Shootin’ – 5:01
- Riff Raff – 5:14
Seite 2
- Sin City – 4:40
- Up to My Neck in You – 4:58
- What's Next to the Moon – 3:15
- Cold Hearted Man – 3:15
- Kicked in the Teeth – 3:45
CD-Version
- Rock 'n' Roll Damnation – 3:35
- Down Payment Blues – 6:00
- Gimme a Bullet – 3:21
- Riff Raff – 5:14
- Sin City – 4:40
- What's Next to the Moon – 3:28
- Gone Shootin’ – 5:04
- Up to My Neck in You – 4:10
- Kicked in the Teeth – 3:52
Alle Kompositionen stammen von Angus Young, Malcolm Young und Bon Scott.
Chartposition
- Platz 26 UK (20. Mai 1978)
- Platz 133 USA (23. September 1978)
Rezeption
Das Album ist laut übereinstimmenden Aussagen das Lieblingsalbum der Bandmitglieder. Am 23. September 1978 platzierte es sich auf Platz 133 in den amerikanischen Billboard-Charts und erhielt für über eine Million verkaufter Exemplare eine Platinschallplatte verliehen. In Großbritannien erreichte es bereits nach Veröffentlichung Platz 26 und wurde mit Silber ausgezeichnet. In Australien platzierte sich das Album auf Platz 22, die schwächste Chartplatzierung, die die Gruppe in ihrer Heimat mit einem Album je erreicht hat. In Frankreich platzierte es sich auf Platz 10, in Schweden auf Platz 19.
Das Magazin Rock Hard listete in seiner Bestenliste, bestehend aus 500 Rock- und Metalalben, Powerage als vorletztes AC/DC-Album auf Platz 325. Götz Kühnemund vergab alle zehn möglichen Punkte in seiner Rezension und urteilte: „Das heimliche Lieblingsalbum der Band stellte sogar noch eine Steigerung zu Let There Be Rock dar und präsentierte die Jungs in einem leicht aufgemotzten Soundgewand. Sieht man mal von Sin City ab, das sich bis heute im AC/DC-Live-Set gehalten hat, sind zwar sämtliche Powerage-Songs im gigantischen Repertoire der Band untergegangen, qualitativ aber dennoch über jeden Zweifel erhaben. Ein Album, das man vom ersten bis zum letzten Ton genießt und das über die Jahre immer unwiderstehlicher wird!“