Oligohydramnion-Sequenz

Als Oligohydramnion-Sequenz oder Potter-Sequenz wird eine Reihe von Auswirkungen beschrieben, die durch eine ungenügende Produktion von Fruchtwasser (mit der Ausbildung eines Oligohydramnions) während der Schwangerschaft eingeleitet werden.

Klassifikation nach ICD-10
Q60 Nierenagenesie und sonstige Reduktionsdefekte der Niere
Q60.6 Potter-Syndrom
O41.0 Oligohydramnion
P01.2 Schädigung des Feten und Neugeborenen durch Oligohydramnion
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Ursprünglich bei beidseitigem Fehlen der Nieren (bilaterale Nierenagenesie) durch Edith Potter, eine amerikanische Pathologin, in einer Serie von 5.000 Autopsien bei siebzehn männlichen und drei weiblichen Feten bzw. Neugeborenen beschrieben, wurde der Symptomkomplex zunächst als Potter-Syndrom oder renofaziale Dysplasie bezeichnet. Es ist gekennzeichnet durch:

Alle diese Besonderheiten sind durch die beengenden Raumverhältnisse durch den Fruchtwassermangel in der Gebärmutter und die damit unüblichen Wachstumsbedingungen für das ungeborene Kind bedingt.

Da sich die Ätiologie bei selber pathogenetischer Endstrecke nicht auf das Fehlen der Nieren beschränkt, wird heute meist von einer Oligohydramnion-Sequenz gesprochen.

Im Rahmen von Syndromen kann eine Kombination mit weiteren Fehlbildungen auftreten, beispielsweise beim Thomas-Syndrom.

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