Postamt Steglitz 1
Das Postamt Steglitz 1 (benannt nach der Anweisung des Kaiserlichen Generalpostamtes aus dem Jahr 1873 zu den Berliner Postbezirken)[1] ist ein denkmalgeschütztes ehemaliges Postgebäude im Berliner Ortsteil Steglitz an der dortigen Bergstraße 1. Es wurde von dem Architekten und Postbaurat Wilhelm Walter in den Jahren 1907 bis 1909 errichtet.
Postamt Steglitz 1 | |
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Ehemaliges Postamt Steglitz 1 | |
Daten | |
Ort | Berlin-Steglitz, Bergstraße 1, Heesestraße 13/14, Robert-Lück-Straße |
Architekt | Wilhelm Walter |
Baustil | Neorenaissance und Neobarock |
Baujahr | 1907–1909 |
Koordinaten | 52° 27′ 27,9″ N, 13° 19′ 35,3″ O |
Besonderheiten | |
Baudenkmal Postamt Steglitz 1 |
Geschichte
Steglitz profitierte von seiner Lage an der alten Reichsstraße 1, die einem mittelalterlichen Handelsweg folgte und als wichtigste Straßenverbindung Deutschlands galt. Bis 1864 erhielten die Einwohner von Steglitz ihre Briefschaften durch einen Briefträger von Berlin, der auch die Orte Tempelhof, Mariendorf, Lankwitz, Schmargendorf und Wilmersdorf täglich zu bestellen hatte. Infolge der Vergrößerung des Ortes und des Zuwachses an Einwohnern hatte auch der Postverkehr zugenommen, so dass noch im selben Jahr das erste Postamt in einem Bauernhaus unweit der Albrecht- Ecke Heesestraße eingerichtet wurde. Mit dem Bau des neuen Bahnhofs erhielt der Ort 1876 ein neues und größeres Postamt an der Albrechtstraße 5, also unmittelbar am Bahnhof. Das Bahnhofspostamt bestand bis 1886, das Gebäude selbst verschwand mit dem Bau der Stadtautobahn 1965/66.
1866 bezog das Postamt einen zweigeschossigen Neubau an der Albrechtstraße 14A, das bereits 1910 dem Einwohnerzuwachs und damit gestiegenem Postverkehr nicht mehr genügte.
Die Reichspost erwarb das Grundstück für 200.000 Mark, um ein Post-Dienstgebäude für den Berliner Vorort Steglitz zu errichten. Das in einem aus Mischformen von Neorenaissance und Neobarock geplante Gebäude entstand nach Plänen des Postbaurats Wilhelm Walter[2] von 1907 bis 1909 als viergeschossige Anlage mit zwei Eckflügeln und einem 32 m hohen Turm. Die aufwendig verzierte Fassade entsprach der Arbeit des bekannten Architekten.
Bereits 1929 erfolgte eine bauliche Erweiterung durch einen Anbau für eine Vermittlungsstelle im Hof, die Umsetzung erfolgte durch Planungen des Postbaurat und Architekten Robert Gaedicke (1879–?)[3]. 1936 hielt der technische Fortschritt auch Einzug ins Postamt, zu den Olympischen Spielen wurde ein Fernsehraum für 50 Personen eingerichtet um Sportveranstaltungen zu verfolgen und den Stand der deutschen Technik zu zeigen. Im Zweiten Weltkrieg wurde auch das Steglitzer Postamt erheblich zerstört. Schon ab Mai 1945 wurde ein Notbetrieb wieder aufgenommen und Schritt für Schritt wurden die Kriegsschäden wieder beseitigt. Die vollständige Wiedereröffnung fand erst 1952 statt und der Postdienst hat fast 50 Jahre überdauert.
Ab 2001 wurde der Postbetrieb aus Kostengründen eingestellt und es fand eine umfangreiche Umwidmung statt. Heute befindet sich in dem Komplex ein Reha-Zentrum.[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- Steffen Buhr: Berliner Postämter
- Ulrich Bücholdt: Historisches Architektenregister Wilhelm Walter
- Ulrich Bücholdt: Historisches Architektenregister Robert Gaedicke
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