Ponte Brolla
Ponte Brolla ist eine Ortschaft im Kanton Tessin in der Schweiz, die politisch halb der Gemeinde Terre di Pedemonte (nördlich der Strassenbrücke) und halb der Gemeinde Locarno (südlich der Strassenbrücke) angehört.
Ponte Brolla | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Tessin (TI) | |
Bezirk: | Bezirk Locarno | |
Kreis: | Kreis Melezza Kreis Locarno | |
Gemeinde: | Terre di Pedemonte Locarno | |
Postleitzahl: | 6652 Tegna | |
frühere BFS-Nr.: | 5130 | |
Koordinaten: | 701508 / 115788 | |
Höhe: | 254 m ü. M. | |
Blickrichtung Solduno (Locarno) | ||
Karte | ||
Geographie
Sie liegt nordwestlich von Locarno an der Stelle, wo sich das Centovalli und das Valle Maggia verzweigen. Bei Ponte Brolla verlässt die Maggia das Maggiatal durch eine enge Schlucht mit bizarren Felsformationen und vereinigt sich mit der Melezza. Über die Schlucht spannt sich eine 33 m hohe einbogige gemauerte Steinbrücke, die dem Ort den Namen gegeben hat. Bis diese 1965 stillgelegt wurde, zweigte in Ponte Brolla die Locarno-Ponte Brolla-Bignasco-Bahn von der Centovallibahn ab.
Sehenswürdigkeiten
Auf dem Hügel nordwestlich von Ponte Brolla befinden sich die Ruinen von Wehrbauten aus vorgeschichtlicher, spätrömischer und möglicherweise mittelalterlicher Zeit. Sie werden heute als „Castelliere“ (früher Castello) bezeichnet. Der Hügel bietet eine grosse Weitsicht ins Maggiatal, Centovalli und zum Langensee. Aus diesem Grunde wurde im Felsinnern auch im Zweiten Weltkrieg eine weitere Festung eingebaut, die auf Anfrage bei den Zuständigen ebenfalls besichtigt werden kann.
Nördlich der Strassenbrücke befindet sich zudem eine heute als Wanderweg umgegenutzte ehemalige Stahlbrücke in pittoresker Umgebung der Locarno-Ponte Brolla-Bignasco-Bahn über die Maggia.
Sport
Nördlich des Ortes liegt ein bei Kletterern beliebter Felshang.
Die Maggia-Schlucht ist eine beeindruckende Felsschlucht nördlich von Ponte Brolla. Sie ist etwa einen halben Kilometer lang und 25 Meter tief und erstreckt sich zwischen der Bahn- und Autobrücke und der alten Stahlbrücke. Die Felsen der Schlucht sind Austragungsort von Europa- und Weltmeisterschaften im Klippenspringen, mit Sprunghöhen bis 20 Meter.
Unteralb von Ponte Brolla befindet sich einer der bekanntesten Tauchplätze in der Maggia.[1] Sowohl Geräte- als auch Apnoetaucher tauchen gerne in das aus dem Fels gewaschene Becken, wo sich eine einmalige Unterwasserlandschaft befindet. Der Ein- und Ausstieg für diesen Tauchplatz befindet sich Pozzo di Tegna, gegenüber von Ponte Brolla. Ganz ungefährlich ist diese Tauchplatz aber nicht, weil ein Überlauf des Kraftwerk Ponte Brolla direkt darüber liegt.[1]
Bilder
- Centovallibahn in Ponte Brolla
- Ponte Brolla. Historisches Bild von Leo Wehrli (1940)
- Europameisterschaft Klippenspringen
Persönlichkeiten
- Erich Lenkeit (* 1926), Künstler und Karikaturist[2]
Literatur
- Rodolfo Huber: Tegna. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 19. Januar 2017.
- Simona Martinoli u. a.: Tegna. In: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007.
- Elfi Rüsch: Ponte Brolla. In: I monumenti d’arte e di storia del Canton Ticino. Distretto di Locarno IV: La Verzasca, il Pedemonte, le Centovalli e l’Onsernone. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 123). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte SKG. Bern 2013, ISBN 978-3-03797-084-3, S. 127–131.
- Martino Signorelli: Ponte Brolla. In: Storia della Valmaggia. Tipografia Stazione SA, Locasrno 1972, S. 86, 147, 173, 203, 232, 253, 289, 428, 429.
- Celestino Trezzini: Ponte Brolla. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 8, Macheret – Z., Attinger, Neuenburg 1934, S. 464 (Digitalisat)
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Terre di Pedemonte
- Amt für Statistik des Kantons Tessin: Terre di Pedemonte (italienisch)
- Terre di Pedemonte-Tegna: Kulturgüterinventar des Kantons Tessin
- Ponte Brolla auf felsklettern.ch
- Ponte Brolla auf sac-cas.ch
- Ponte Brolla auf der Plattform ETHorama
- Ponte Brolla auf elexikon.ch
Einzelnachweise
- Amhof: Pozzo di Tegna – Maggia – Ponte Brolla - Tauchplatz. Swiss Divers, abgerufen am 7. Mai 2021.
- Erich Lenkeit auf ticinarte.ch