Polkenberg
Polkenberg ist ein Ortsteil der Stadt Leisnig im Landkreis Mittelsachsen.
Polkenberg Stadt Leisnig | |
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Koordinaten: | 51° 11′ N, 12° 55′ O |
Eingemeindung: | 1. Januar 1999 |
Eingemeindet nach: | Bockelwitz |
Postleitzahl: | 04703 |
Vorwahl: | 034321 |
Lage von Polkenberg im Gebiet der Stadt Leisnig | |
Geschichte
1046 wird der Burgward Bolechina genannt.[1] Seine Lage wird auf dem Kapellenberg südlich von Korpitzsch vermutet.
1215 gehörte die capella in polech zur Parochie Leisnig und gelangte damit an das Kloster Buch.[2]
1231 wurden von Ks. Friedrich II. dem Kloster Buch Güter bestätigt, u. a. in Bylsin[3], gelegen bei Polkenberg (prope Polex), die Heinrich von Kohren von den Reichsministerialen von Polkenberg gekauft und dem Kloster übertragen hatte.[4] 1233 wurden die Brüder de Polec als tutores bei der Gründung von Kloster Geringswalde genannt.[5] 1236 war Heinricus de Poleke Zeuge für die Herren von Gnandstein.[6] 1245 erfolgte eine weitere Güterbestätigung für das Kloster Buch durch Ks. Friedrich II., darunter die Dörfer Langenau, Gersdorf und Kieselbach, erworben von Heinricus de Poleche.[7] Heinrich von Polkenberg ist weiter bis 1254 als Zeuge nachweisbar, Friedrich von Polkenberg bis 1276 (Besitzer des castrum, also der Burg in Frankenhausen).[5]
1378 hatte die Mühle in Paleg jährlich 10 Groschen an das castrum Leisnig zu liefern.[8]
Polkenberg entwickelte sich zum amtssässigen Rittergut.[9][10][11][12] 1548 nennt das Amtserbbuch von Leisnig zu Polkenberg „2 besessene Mann, die sind alle dem Balthasar von Arras lehen- und zinsbar“ mit 1 Hufe.[13] Das Obergericht gehörte ins Amt Leisnig, das Erbgericht an die Grundherrschaft. Bis 1747 war Hans Dietrich von Bock im Besitz des Rittergutes, auf den die Häuslersiedlung Bocksdorf zurückgeht,[14] die namengebend für die Gemeinde und 1921 in Polkenberg umbenannt wurde.
Der Ort war stets nach Altleisnig gepfarrt.
1921 wurde die Landgemeinde Bocksdorf in Polkenberg umbenannt. Am 1. Juli 1950 wurden Görnitz und Korpitzsch eingemeindet, 1973 Polditz. 1999 wurde er nach Bockelwitz eingemeindet, 2012 ging er mit diesem nach Leisnig.
1990 hatte der Ort 1155 Einwohner.[15]
Einzelnachweise
- Monumenta Germaniae Historica, Diplomata, Urkunden Heinrichs III. Nr. 162 (dmgh.de).
- Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 193. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 4.
- Das könnte Großpelsen gewesen sein.
- Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 4231. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 22.
- Susanne Baudisch: Lokaler Adel in Nordwestsachsen. Geschichte und Politik in Sachsen. Band 10. Böhlau, Köln / Weimar / Wien 1999, ISBN 3-412-02599-2, S. 200.
- Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 337. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 31.
- Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 417. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 34.
- Vorgänger des Amtes Leisnig, siehe Hans Beschorner (Hrsg.): Registrum dominorum marchionum Missnensem (1378). Eintrag LXXIa/35. Leipzig/Berlin 1933, S. 309.
- Jens Kunze: Das Amt Leisnig im 15. Jahrhundert. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86583-027-2, S. 367.
- Susanne Baudisch: Burgen und Herrensitze in Nordwestsachsen. Teil 1, Burgen und Herrensitze. Druck- und Verlagshaus Katzbach, Regis-Breitingen 1996, ISBN 3-930044-05-6, S. 40–42.
- Johann Kamprad: Leisnigker Chronika von 1753. Abschrift im Auftrag des Leisniger Geschichts- und Heimatvereins. Leisnig 2013, ISBN 978-3-00-043035-0, S. 302.
- Gustav Poenicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen, Teil: 1. Leipziger Kreis. nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise … Mit historisch-statistisch bearb. Text. S. 19 im Anhang (digital.slub-dresden.de – um 1860).
- Polkenberg im Repertorium Saxonicum des ISGV, Amtserbbuch Leisnig
- Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen Bocksdorf
- Polkenberg im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen