Podtynie

Podtynie (deutsch Poditau; 1937–1945: Neißgrund) ist ein Dorf im Powiat Kłodzki in der Wojewodschaft Niederschlesien in Polen. Es liegt sechs Kilometer nördlich von Kłodzko (Glatz), zu dessen eigenständiger Landgemeinde es gehört.

Podtynie
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Podtynie (Polen)
Podtynie (Polen)
Podtynie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Kłodzko
Gmina: Kłodzko
Geographische Lage: 50° 30′ N, 16° 43′ O
Höhe: 350 m n.p.m.
Einwohner: 140
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DKL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Gesamtansicht mit Brücke
Historische Hofreite mit ruinösem Schloss Poditau

Geographie

Podtynie liegt im Warthagebirge (polnisch Góry Bardzkie) am linken Ufer der Glatzer Neiße (Nysa Kłodzka). Nachbarorte sind Morzyszów (Morischau) im Norden, Bardo Śląskie (Wartha) im Nordosten, Boguszyn (Friedrichswartha) im Südosten, Ławica (Labitsch) im Südwesten, Młynów (Mühldorf) im Westen und Wojbórz (Gabersdorf) im Nordwesten. Der 459 m hohe Strażnik (Wachberg) liegt nordöstlich.

Geschichte

Poditau ist mit einem Bernhard von „Podytyn“, der vermutlich dem Adelsgeschlecht Pannwitz entstammte, für 1342 erstmals belegt. Weitere Schreibweisen waren „Podetyn“ (1344), „Podintyn“ (1377), „Podetin“ (1382), „Poditaw“ (1419), „Podietin“ (1477) und Poditau (1747).[1] Es gehörte von Anfang an zum böhmischen Glatzer Land, mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit teilte.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgültig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 fiel Poditau zusammen mit der Grafschaft Glatz an Preußen. 1788 gelangte es an einen Herrn Gläser auf Scheibe. Damals befand sich im Ort ein Vorwerk sowie 21 Gärtner und Häusler, die Einwohnerzahl betrug 110.[2] Nach der Neugliederung Preußens gehörte Poditau ab 1815 zur Provinz Schlesien und wurde 1816 dem Landkreis Glatz eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. Ab 1874 gehörte Poditau zusammen mit den Landgemeinden Friedrichswartha, Hassitz, Labitsch und Morischau zum Amtsbezirk Labitsch (Neißenfells) bzw. Hassitz[3]. 1937 wurde es in Neißgrund umbenannt. 1939 wurden 181 Einwohner gezählt.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Poditau/Neißgrund 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Podtynie umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. 1975–1998 gehörte Podtynie zur Woiwodschaft Wałbrzych (Waldenburg).

Persönlichkeiten

  • Rudolf Krause (* 1939), Pädagoge und Politiker, erster Innenminister Sachsens nach der Wiedervereinigung

Literatur

  • Peter Güttler: Das Glatzer Land. Aktion West-Ost e.V., Düsseldorf 1995, ISBN 3-928508-03-2, S. 77.
Commons: Podtynie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Marek Šebela, Jiři Fišer: České Názvy hraničních Vrchů, Sídel a vodních toků v Kladsku. In: Kladský sborník 5, 2003, S. 376
  2. Geschichte (polnisch), Abruf 6. Oktober 2021
  3. Amtsbezirk Labitsch
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