Piz d’Agnel
Der Piz d’Agnel rätoromanisch im Idiom Puter agnè, pl. agnels für ‚Lamm‘[2]) ist ein Berg nordöstlich von Bivio und westlich von St. Moritz im Kanton Graubünden in der Schweiz mit einer Höhe von 3204 m ü. M. Er wird vor allem im Winter oft vom Julierpass oder von der Jenatschhütte aus bestiegen. Der Hauptgipfel ist eine schlanke, nach Osten steil abfallende Felspyramide mit einem breiten Nordwestkamm. Im Osten reihen sich drei weitere, auf der Landeskarte nicht kotierte Gipfel an. Der Südgrat verläuft bis zum Piz Campagnung. Auch dort befinden sich zwei nicht kotierte Gipfel.
(zuPiz d’Agnel | ||
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Piz d’Agnel, aufgenommen von der Val d’Agnel | ||
Höhe | 3204,4 m ü. M. | |
Lage | Kanton Graubünden, Schweiz | |
Gebirge | Albula-Alpen | |
Dominanz | 0,83 km → Tschima da Flix | |
Schartenhöhe | 140 m ↓ Fuorcla da Flix | |
Koordinaten | 773705 / 153633 | |
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Erstbesteigung | Johann Eschmann, August 1835, oder Jakob Sulzberger, 1828[1] | |
Normalweg | Über den Nordwesthang | |
Steinmann auf dem Piz d’Agnel, im Hintergrund Piz Julier, die Berninagruppe und Monte Disgrazia. | ||
Piz d’Agnel, aufgenommen von Tschima da Flix |
Lage und Umgebung
Der Piz d’Agnel gehört zum Err-Gebiet, einer Untergruppe der Albula-Alpen. Über den Gipfel verläuft die Gemeindegrenze zwischen Surses und Bever. Der Piz d’Agnel wird im Westen durch die Val Savriez, im Südwesten durch die Val da Natons, im Südosten durch die Val d’Agnel und im Nordosten durch die Val da Bever eingefasst.
Zu den Nachbargipfeln gehören die Tschima da Flix und der Piz Picuogl im Norden, der Piz Surgonda im Osten sowie Piz Bardella, Piz Campagnung und Piz Neir im Süden.
Auf der Nordostflanke besitzt der Piz d’Agnel einen Gletscher, den Vadret d’Agnel.
Talorte sind Bivio, Marmorera und Sur. Häufige Ausgangspunkte sind der Julierpass und die Jenatschhütte.
Routen zum Gipfel
Über den Nordwesthang
- Ausgangspunkt: Tigias (1975 m), Jenatschhütte (2652 m) oder Julierpassstrasse (2200 m)
- Via: Fuorcla da Flix (3065 m)
- Von Tigias südlich von Ava dallas Tigias, an den zwei Tümpeln (2547 m und 2540 m) vorbei zum Sattel im Westgrat des Piz d’Agnel (P. 2741), dann zuerst über den Kamm, später gegen Nordosten zur Fuorcla da Flix
- Von der Jenatschhütte zuerst auf dem Weg zur Fuorcla d’Agnel bis auf das Vorfeld des Vadret d’Agnel. Dann durch das Moränentälchen und über Firn zur Fuorcla da Flix
- Von der Julierpassstrasse durch die Val d’Agnel zur Fuorcla d’Agnel, dann mit wenig Höhenverlust über den Nordhang des Piz d’Agnel-Ostgrates in das Moränentälchen queren und nun zur Fuorcla da Flix
- 3½ Stunden von Tigias
- 2 Stunden von der Jenatschhütte
- 3½ Stunden von der Julierpassstrasse
- Bemerkung: Erstbesteigung durch Ludwig Theobald im August 1861
Über den Ostgrat
- Ausgangspunkt: Jenatschhütte (2652 m) oder Julierpassstrasse (2200 m)
- Via: Fuorcla d’Agnel
- Schwierigkeit: ZS
- Zeitaufwand: 4½ Stunden von der Jenatschhütte oder 6 Stunden von der Julierpassstrasse (3½ Stunden von der Fuorcla d’Agnel)
- Bemerkung: Kein solider Fels
Über den Südgrat
- Ausgangspunkt: Piz Campagnung (2826 m)
- Via: P. 3001
- Schwierigkeit: ZS
- Zeitaufwand: 2½ Stunden vom Piz Campagnung
- Bemerkung: Routen und Dauer zum Piz Campagnung siehe im Artikel Piz Campagnung.
Winterrouten
Von der Jenatschhütte
- Ausgangspunkt: Jenatschhütte (2652 m)
- Via: Bei sicheren Verhältnissen via Sommerweg, sonst kurze Abfahrt zum P. 2487 und jenseits hinauf zur Fuorcla da Flix (3065 m), dann über den Westhang oder ohne Ski über den Nordwestgrat zum Gipfel (die nach Norden ausladenden Wächten beachten).
- Expositionen: NW
- Schwierigkeit: WS+
- Zeitaufwand: 2 Stunden
Von der Julierpassstrasse
- Ausgangspunkt: Julierpassstrasse (2200 m)
- Via: Val d’Agnel, Fuorcla d’Agnel (2983 m), Vadret d’Agnel, Fuorcla da Flix (3065 m), dann über den Westhang oder ohne Ski über den Nordwestgrat zum Gipfel (die nach Norden ausladenden Wächten beachten).
- Expositionen: N, S
- Schwierigkeit: WS+
- Zeitaufwand: 3½ Stunden
Abfahrt nach Bivio oder Marmorera
Panorama
Galerie
- (vlnr.) Piz d’Err, Piz Calderas, Tschima da Flix, Piz d’Agnel (knapp über dem Grat) und Piz Neir, aufgenommen zwischen Riom und Parsonz.
- Blick nach Süden durch die Val d’Agnel zur Julierpassstrasse.
- Blick nach Norden zur Tschima da Flix (links) und Piz Picuogl (rechts).
Literatur
- Manfred Hunziker: Clubführer, Bündner Alpen. Vom Septimer zum Flüela. 3. Auflage. Vi. Verlag des SAC, 2000, ISBN 3-85902-187-7, S. 164–168.
- Vital Eggenberger: Skitouren Graubünden Süd. Verlag des SAC, 2010, ISBN 978-3-85902-301-7, S. 222–224.
- Landeskarte der Schweiz, Blatt 1256 Bivio, 1:25'000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2011.
Weblinks
Einzelnachweise
- Manfred Hunziker: Clubführer, Bündner Alpen. Vom Septimer zum Flüela. 3. Auflage. Vi. Verlag des SAC, 2000, ISBN 3-85902-187-7, S. 164.
- Andrea Schorta: Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Terra Grischuna Verlag, Chur und Bottmingen/Basel 1988, ISBN 3-7298-1047-2, S. 62.