Pista olimpica Eugenio Monti
Pista olimpica Eugenio Monti | |||||||||||||||||||||||||
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Bahn 2007 | |||||||||||||||||||||||||
Ort | Cortina d’Ampezzo, Italien | ||||||||||||||||||||||||
Inbetriebnahme | 1923 | ||||||||||||||||||||||||
Stilllegung | Januar 2008 | ||||||||||||||||||||||||
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Die Pista olimpica Eugenio Monti war eine Kunsteisbahn für Bobsport und Skeleton in der italienischen Gemeinde Cortina d’Ampezzo. Die Bahn war nach dem erfolgreichsten italienischen Bobpiloten Eugenio Monti benannt. Bekanntheit erlangte die Bahn außerdem durch den Film James Bond 007 – In tödlicher Mission.
Geschichte
Zwischen 1905 und 1906 wurde in Cortina d’Ampezzo erstmals auf einer schneebedeckten Straße nach Pocol Bobsport betrieben.[1] 1911 wurde versucht, in der Nähe des Stadtzentrums eine künstliche Bobbahn zu bauen. Das Vorhaben scheiterte jedoch an den fehlenden finanziellen Mitteln.[1] 1923 wurde schließlich die Bobbahn in Cortina d’Ampezzo mit einer Länge von 1200 Metern errichtet. 1928 fand auf der Bahn mit den Akademischen Winterspielen, einer Vorgängerveranstaltung der Universiade, erstmals ein internationaler Wettkampf statt. Um den Standards anderer Bahnen gerecht zu werden erfolgte 1936 ein Umbau.[1] Dabei wurde der Zielbereich verlegt und die Streckenlänge auf 1500 Meter mit 15 Kurven erweitert.[1] 1937 fand auf der Bahn zum ersten Mal eine Bob-Weltmeisterschaft im Zweierbob statt. Bei der Bob-Weltmeisterschaft 1939 fand auch der Viererbob auf der Bahn statt, bei dem der Schweizer Reto Capadrutt tödlich verunglückte. Eine weitere Renovierung erfolgte im Jahr 1948, als alle Kurven nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurden und die Bahn auf 1700 Meter und 16 Kurven verlängert wurde.[1]
Mit der Vergabe der Olympischen Winterspiele 1956 an Cortina d’Ampezzo begann das Comitato Olimpico Nazionale Italiano die Bahn erheblich umbauen zu lassen.[1] Nach den Olympischen Winterspielen 1952 in Oslo wurden an der Bahn große Anzeigetafeln sowie eine elektronisches Zeitmessung an der Pista olimpica angebracht.[1] Die Bahn war während den Olympischen Spielen 1720 Meter lang, hatte 16 Kurven und einen Höhenunterschied von 152 Metern.[1]
Da für die Olympischen Winterspiele 1960 in Squaw Valley keine Bobbahn errichtet wurde, wurde stattdessen im gleichen Jahr eine weitere Weltmeisterschaft auf der Pista olimpica ausgerichtet.
Bei der Weltmeisterschaft 1966 wurde der Viererbob-Wettbewerb nach dem tödlichen Unglück des Bundesdeutschen Anton Pensperger abgebrochen. Er erhielt posthum sowie seine Teammitglieder Ludwig Siebert, Helmut Wurzer und Roland Eberhart die Goldmedaille verliehen. Auch bei der Weltmeisterschaft 1981 kam es im Viererbob zu einem weiteren Todesfall, als der US-Amerikaner Jimmy Morgan am 8. Februar im Viererbob verunglückte. Infolgedessen wurde die Strecke auf die aktuelle Länge und Anzahl der Kurven reduziert. Eine Woche später fanden auf der Bahn die Dreharbeiten für den Film James Bond 007 – In tödlicher Mission statt. Dabei wurde am 17. Februar 1981 ein Rennschlitten aus der Bahn geschleudert und der 23-jährige italienische Stuntman Paolo Rigon, der am Steuer saß, getötet.[2][3] Nach dem Tod des italienischen Bobpiloten Eugenio Monti im Jahr 2003 wurde die Bahn Anfang 2004 zu seinen Ehren von Pista olimpica di bob in Pista olimpica Eugenio Monti umbenannt. Im Januar 2008 wurde die Bahn geschlossen.
Nach der Vergabe der Olympischen Winterspiele 2026 an Mailand und Cortina d’Ampezzo wurde die „Reaktivierung“ der Bahn angekündigt, damit dort die Bob-, Rennrodel- und Skeletonwettbewerbe stattfinden können.[4] Im März 2023 begann der Abriss der Bahn, um Platz für den heftig kritisierten Neubau zu machen. Die 2018 für die Olympiabewerbung ursprünglich mit 41,8 Millionen Euro angesetzten Kosten waren bis dahin bereits auf knapp 100 Millionen Euro angewachsen. Völlig unklar war im März 2023 noch, ob die Bahn nach den olympischen Spielen überhaupt rentabel weiterbetrieben werden kann oder ein zweites Cesana Pariol droht.[5] Im Juli 2023 waren die Abbrucharbeiten abgeschlossen.[6] Bei der nachfolgenden öffentlichen Ausschreibung für die Vergabe des Neubaus wurden keine Angebote abgegeben. Auch nachdem eventuelle Baufirmen direkt kontaktiert worden waren, fand man keinen bereitwilligen Auftragnehmer. Die Baufirmen führten an, dass aufgrund der stark angestiegenen Energie- und Materialkosten das Projekt für sie nicht rentabel sei.[7] Mitte Oktober 2023 wurde der Bau einer neuen Bahn in Cortina verworfen. Stattdessen werden die Organisatoren auf eine bestehende Bobbahn im Ausland, wie den Olympia Eiskanal Igls in Innsbruck, zurückgreifen müssen.[8] Eine eventuelle Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Olympiabahn im piemontesischen Cesana Pariol war zuvor vom italienischen Sportminister Andrea Abodi wegen zu hoher Kosten abgelehnt worden.[9]
Rekorde
Disziplin | Rekord | Nation/Athleten | Datum | Zeit |
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Bob – Zweier Männer | Start | Pierre Lueders & Giulio Zardo | 19. Januar 2002 | 4,84 s |
Bahn | Thomas Florschütz & Sascha Schelter | 12. Januar 2006 | 52,80 s | |
Bob – Vierer Männer | Start | Martin Annen, Andi Gees, Beat Hefti & Cédric Grand | 19. Dezember 2004 | 4,74 s |
Bahn | Bruno Mingeon, Emmanuel Hostache, Christophe Fouquet & Max Robert | 16. Januar 2000 | 51,96 s | |
Bob – Zweier Frauen | Start | Helen Upperton & Jennifer Ciochetti | 12. Januar 2007 | 5,29 s |
Bahn | Sandra Kiriasis & Romy Logsch | 12. Januar 2007 | 54,60 s |
Ausgetragene Meisterschaften
- Olympische Winterspiele: 1956, 2026
- Weltmeisterschaften: 1937 (Zweier), 1939 (Vierer), 1950, 1954, 1960, 1966, 1981, 1989, 1999
- Europameisterschaften: 1965, 1970, 1982, 2000, 2002, 2007
- Italienische Meisterschaften: 1930, 1933, 1934, 1935, 1936, 1937, 1938, 1939, 1940, 1949, 1950, 1953, 1954, 1955, 1957, 1958, 1959, 1960, 1962, 1964, 1965, 1966, 1969, 1978, 1980, 1981, 1984, 1985, 1986, 1988, 1991, 1992, 1993, 1995, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2007, 2008
Bildergalerie
- Weltmeisterschaft 1966
- Antelao-Gerade
- Weltcup 2007
- Ausfahrt Labyrinth
Weblinks
Einzelnachweise
- Olympia-Report von 1956. (PDF; kB) Internationales Olympisches Komitee, archiviert vom am 28. August 2008; abgerufen am 19. April 2020 (englisch).
- Steve Rubin, Siegfried Tesche: Die Hintergrund-Story zu 25 Jahre Bond Kino Verlag, Hamburg 1987, ISBN 3-89324-026-8, S. 158–170.
- Siegfried Tesche: Unfälle am Bond-Set : Unterwegs in tödlicher Mission. In: welt.de. 21. August 2017, abgerufen am 19. April 2020.
- Mailand-Cortina d'Ampezzo bekommt Zuschlag für Olympische Winterspiele 2026. International Bobsleigh & Skeleton Federation, 24. Juni 2019, abgerufen am 19. April 2020.
- Sono iniziati i lavori per la contestata pista da bob a Cortina. In: ilpost.it. 7. März 2023, abgerufen am 28. April 2023 (italienisch).
- Luca Andreazza: Demolita la pista da bob a Cortina, “La ricostruzione dall’autunno”. E sulle varianti non c’è già più tempo: “Speriamo che siano pronte almeno in parte per le Olimpiadi”. In: ildolomiti.it. 26. Juli 2023, abgerufen am 16. Oktober 2023 (italienisch).
- Sara Monaci: Milano Cortina, la pista da bob è ancora senza costruttore. In: ilsole24ore.com. 21. September 2023, abgerufen am 16. Oktober 2023 (italienisch).
- Aus für Bobbahn in Cortina: Regierung bläst Neubau ab. In: rainews.it. RAI, 16. Oktober 2023, abgerufen am 16. Oktober 2023.
- Maurizio Tropeana: Il ministro boccia la pista da bob di Cesana: troppo costosa. In: lastampa.it. 15. Oktober 2023, abgerufen am 16. Oktober 2023 (italienisch).