Pippo Baudo

Giuseppe Raimondo Vittorio „Pippo“ Baudo (* 7. Juni 1936 in Militello in Val di Catania) ist ein italienischer Entertainer und Moderator.

Pippo Baudo (2016)

Leben und Karriere

Pippo Baudo studierte Rechtswissenschaften an der Universität von Catania und begann während seiner Kurse zusätzlich, sich für das Showbusiness zu interessieren. Dabei bemühte er sich sowohl als Schauspieler als auch als Moderator. Er lernte Klavierspielen und orientierte sich in verschiedenen Bereichen im Showbusiness. Sein Jura-Diplom schloss er erfolgreich ab, einer entsprechenden Berufung im Rechtswesen kam er hinterher aber nie nach, da sein Einstieg ins Showgeschäft bereits begonnen hatte.

Mit dem Beginn des Privatfernsehens stiegen auch Baudos Erfolge. Er unterstützte den lokalen Sender Antenna Sicilia mit Sitz in Catania bei dessen Sendestart als Programmdirektor und moderierte persönlich einige Shows. Großen Erfolg erreichte er beim Staatsfernsehen RAI, wo er zum bekannten Moderator wurde und selbst die Leitung zahlreicher späterer Kultsendungen übernahm. Streitereien mit der Leitung von RAI ließen ihn für kurze Zeit zur privaten Sendergruppe Mediaset, unter Leitung des späteren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, wechseln. Doch im Privatfernsehen hatte er nur wenig Erfolg. Er kehrte zur RAI zurück und moderierte die Sendungen Novecento und Serata d’onore, die sehr erfolgreich wurden. Im Alter von 70 Jahren übernahm er die Moderation der sonntäglichen Sendung Domenica in sowie die des legendären Sanremo-Festivals. Baudos Name ist ohnehin mit der Moderation dieses Festivals verbunden, da er in zahlreichen Auflagen auch künstlerischer Leiter war. Darüber hinaus arbeitet er parallel auch seit vielen Jahren als künstlerischer Direktor des Stabile-Theaters von Catania.

Höhepunkte seiner Karriere

  • Baudo moderierte die Sendungen Settevoci, Canzonissima, Fantastico, das Sanremo-Festival sowie Mille lire al mese. In Italien sind diese Sendungen Kult und ließen Baudo zu einer Ikone im Fernsehen werden.
  • 1987 ging er nach einem Streit mit dem damaligen Präsidenten der RAI Enrico Manca, unter großem Aufsehen zu Canale 5, einem Sender von Berlusconis Mediaset-Gruppe, kehrt jedoch einige Jahre später mit den Sendungen Novecento und Serata D’onore zur RAI.
  • Am 2. Oktober 2005 übernahm er zum achten Mal die Moderation der sonntäglichen Kult-Show Domenica In, die er bereits in der Vergangenheit sieben Mal alleine oder im Duo mit anderen Moderatoren bzw. Moderatorinnen präsentiert hatte. Baudo wurde auch die Moderation der Sendung Ieri, oggi e domani anvertraut.
  • 2007 moderierte er mit Michelle Hunziker das Sanremo-Festival. Diese zwölfte Teilnahme als Moderator ermöglichte ihm, in der Rangliste der meisten Moderationen Mike Bongiorno zu überholen, der das Festival elf Mal moderiert hatte. Sein Gehalt von 7.500 Euro im Vergleich zu der einen Million Euro für Michelle Hunziker waren anschließend unter anderem Gegenstand eines Streites zwischen Baudo und der RAI.
  • Baudo hat unter anderem Beppe Grillo und Heather Parisi auf den Bildschirm gebracht und war somit Initiator derer Karrieren. In den Shows kündigte er sie stets mit den Worten „Ihn/Sie habe ich erfunden …“ an.

Privatleben

Baudo war fast 20 Jahre mit der italienischen Opernsängerin Katia Ricciarelli verheiratet. Die Hochzeit wurde am 18. Januar 1986 in Militello, Val di Catania, gefeiert. Die Trennung erfolgte 2004. Aus einer früheren Ehe Baudos ging Tochter Tiziana, geboren 1970, hervor.

Kurioses

  • Baudo hat als Schauspieler an einigen Filmen teilgenommen, unter anderem in Operazione San Gennaro von Dino Risi und Sono un fenomeno paranormale (dt. Ich bin ein paranormales Phänomen) von Sergio Corbucci.
  • Die konstante Präsenz im Fernsehen und der bemerkenswerte Erfolg seiner Sendungen haben ihm den Spitznamen Super Pippo eingebracht, auch in Anlehnung an den italienischen Fußball-Nationalspieler Filippo Inzaghi, der den gleichen Spitznamen trägt.
  • Auch in Werbespots war Baudo regelmäßig im Fernsehen zu sehen. Zuletzt warb er für den neuen Toyota zusammen mit dem italienischen Toyota-Formel-1-Piloten Jarno Trulli.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.