Pindon

Pindon ist eine chemische Verbindung und wird zur Bekämpfung von Ratten oder anderen Nagetieren eingesetzt. Es zählt zur Gruppe der Indan-Derivate.

Strukturformel
Struktur von Pindon
Allgemeines
Name Pindon
Andere Namen
  • 2-(2,2-Dimethylpropanoyl)-1H-inden-1,3(2H)-dion (IUPAC)
  • 2-(2,2-Dimethyl-1-oxopropyl)indan-1,3-dion
  • 2-Pivaloylindan-1,3-dion
Summenformel C14H14O3
Kurzbeschreibung

gelbes geruchloses Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 83-26-1
EG-Nummer 201-462-8
ECHA-InfoCard 100.001.330
PubChem 6732
ChemSpider 6476
Wikidata Q2276931
Eigenschaften
Molare Masse 230,26 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,06 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

108,5–110,5 °C[1]

Löslichkeit

18 mg/l[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301372410
P: 260264273301+310+330314391[1]
MAK

Schweiz: 0,1 mg·m−3 (gemessen als einatembarer Staub)[3]

Toxikologische Daten

280 mg·kg (LD50, Ratte, oral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Verwendung

Pindon wird – wie andere Indanderivate zum Beispiel Chlorphacinon – zum Bekämpfen von Wühlmäusen oder zur Tötung von Kaninchen in Gartenbereichen eingesetzt.

Wirkung

Pindon wirkt als Gerinnungshemmer bei Ratten und verursacht innere Verblutungen. Tödlich sind erst große Dosen, wobei die tödliche Wirkung fatale folgen haben kann, die zum Tod führen. Bei den pharmakologischen Wirkungen wurde bereits festgestellt, dass Pindon dem Cumarin-Derivat Warfarin ähnlich ist, obwohl Pindon eher der Indantyp ist. Es wird aber hauptsächlich zur Behandlung von Kaninchen eingesetzt.

Toxikologie und Gegengift

Große orale Dosen verursachen beim Menschen starke innere Blutungen, die fatale Folgen haben. Die letale Dosis bei Ratten liegt bei 280 mg/kg Körpergewicht. Typische Vergiftungssymptome sind: starke Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, öfter blutiger Durchfall, öfter Blut-Reiz-Husten, Krämpfe, Knochenbruch, innere Verblutungen, natürliches Erstickungsgefühle und Atemnot, die regelrecht eintreten. Der Mensch stirbt hauptsächlich an inneren Verblutungen und tödlichem Nierenversagen. Als Gegengift wird bereits Vitamin K bei Pindonvergiftungen eingesetzt.

Zulassung

Pindon war von 1971 bis 1986 in der BRD zugelassen.[4] Heute ist es in der Europäischen Union und in der Schweiz nicht als Pflanzenschutzwirkstoff zugelassen.[5]

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Pindon in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 15. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu Pindone im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. August 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 83-26-1 bzw. Pindon), abgerufen am 2. November 2015.
  4. Zulassungshistorie des BVL
  5. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: EU-Pestiziddatenbank; Eintrag im nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnis der Schweiz, abgerufen am 25. Juni 2016.
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