Pilsach

Pilsach ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Neumarkt in der Oberpfalz.

Wappen Deutschlandkarte
Pilsach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Pilsach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 19′ N, 11° 30′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Neumarkt in der Oberpfalz
Verwaltungs­gemeinschaft: Neumarkt in der Oberpfalz
Höhe: 445 m ü. NHN
Fläche: 47,65 km2
Einwohner: 3003 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner je km2
Postleitzahl: 92367
Vorwahl: 09181
Kfz-Kennzeichen: NM, PAR
Gemeindeschlüssel: 09 3 73 153
Gemeindegliederung: 27 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstr. 12
92318 Neumarkt i.d.OPf.
Website: www.pilsach.de
Erster Bürgermeister: Andreas Truber (CSU)
Lage der Gemeinde Pilsach im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz
Karte
Karte

Geographie

Geographische Lage

Die Gemeinde liegt im Oberpfälzer Jura, dem Oberpfälzer Teil der auch Fränkischer Jura genannten Fränkischen Alb. Es befindet sich im Tal der Pilsach, welche die Gemeinde durchfließt und nördlich von Neumarkt in die Schwarzach mündet. Westlich erhebt sich der Ottenberg.

Gemeindegliederung

Es gibt 27 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Dietkirchen, Laaber, Litzlohe, Oberwiesenacker, Pfeffertshofen und Pilsach.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Die erste gesicherte Nennung des Ortes erfolgte in der Zeit von 1148 bis 1156, als er als „Bilbesahe“ urkundlich erwähnt wurde.[4] Im Jahr 1282 wurde er als „Bibesach“ bezeichnet, 1286 als „Pilbsach“, 1349 als „Pylbsach“, 1352 als „Pilzach“, 1437 als „Pillsach“ und 144 schließlich in der heute gültigen Schreibweise des Ortsnamens. Beim Grundwort dieses Namens handelt es sich ursprünglich um einen Gewässernamen, das auf die mittelhochdeutsche Bezeichnung „ahe“ zurückgeht, was so viel wie „Fluss, Wasser“ bedeutete. Beim Bestimmungswort des Namens wird vermutet, dass dieses von „bilwiz“ bzw. „pilbis“ (= „Kobold“) abgeleitet wurde, was im Zusammenhang mit dem Korndämon Bilwis steht. Es wird allerdings auch nicht die Möglichkeit ausgeschlossen, dass es sich dabei um einen gleichlautenden Personenbeinamen handeln könnte.

Pilsach gehörte zum Rentamt Amberg und zum Landgericht Pfaffenhofen des Kurfürstentums Bayern. Die Herren von Orban besaßen hier eine offene Hofmark. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Juli 1972 die Gemeinden Litzlohe und Pfeffertshofen eingegliedert.[5] Am 1. Januar 1978 kamen Dietkirchen und Laaber hinzu. Der kleinere Teil der aufgelösten Gemeinde Oberwiesenacker folgte am 1. Mai 1978.[6]

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2230 auf 2802 Einwohner bzw. um 25,7 %.

Politik

Gemeinderat

Seit der vergangenen Kommunalwahl am 15. März 2020 mit einer Wahlbeteiligung von 76,4 % setzt sich der Gemeinderat aus sieben Gemeinderäten der CSU, 5 Gemeinderäten der Gruppe „Christliche Wählergemeinschaft/Freie Wähler“ und 2 Gemeinderäte der Bürgerliste Pilsach zusammen.[7]

Wappen

Wappen von Pilsach
Wappen von Pilsach
Blasonierung: „In Gold über zwei schräggekreuzten schwarzen Streugabeln ein rot gekrönter und rot bewehrter halber schwarzer Löwe mit rotem Schwert durch Rachen und Kopf.“[8]

Das Wappen wird seit 1978 geführt.

Baudenkmäler

Pilsach Kirche St. Peter und Paul
  • Schloss Pilsach (eines jener Schlösser, in denen Kaspar Hauser in seiner Kindheit und Jugend angeblich gefangen gehalten wurde)
  • Wehrkirche St. Peter und Paul
  • Friedhof in Dietkirchen (statt Grabsteinen werden auf dem mit Rosen bepflanzten Friedhof nur schmiede-eiserne Grabkreuze verwendet).

Bodendenkmäler

Windpark

Drei Windkraftanlagen vom Typ REpower 3.2M114 mit 143 m Nabenhöhe und 114 m Rotordurchmesser sind in Bau.

Söhne und Töchter

  • Johann Baptist Lehner (1890–1971), Priester, Heimatforscher und Diözesanarchivar in Regensburg, wurde in Litzlohe geboren.
  • Ludwig Rudolf von Senft zu Pilsach (1681–1718), sächsischer Legationsrat, Dompropst und Kirchenlieddichter
  • Carina Dengler (* 1994), deutsche Schauspielerin und ehemalige Sängerin

Literatur

  • Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. Verlag C. H. Beck, München 2006, ISBN 9783406552069.
Commons: Pilsach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Pilsach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 26. Mai 2020.
  3. Gemeinde Pilsach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  4. Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. München 2006, Seite 212.
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 533.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 649 und 650.
  7. Bayerisches Landesamt für Statistik
  8. Eintrag zum Wappen von Pilsach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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