Philipp Meitner

Philipp Meitner (geboren 24. August 1839 in Všechovice[1]; gestorben 9. Dezember 1910 in Wien) war ein österreichischer Schachspieler und Rechtsanwalt, dessen Unsterbliche Remispartie gegen Carl Hamppe zum klassischen Erbe des Schachs gehört.

Meitner nahm an den starken internationalen Schachturnieren in Wien 1873 (7.–8. Platz) und 1882 (14. Platz) teil.[2] 1875 gewann er ein Meisterturnier der Wiener Schachgesellschaft.[3]

Philipp Meitner brachte es als einer der frühen jüdischen Rechtsanwälte in Wien zu Wohlstand.

Familie

Meitners Vorfahren lebten zunächst in dem mährischen Dorf Meiethein und siedelten nach Wien über. Als sie unter der Herrschaft von Joseph II. Ende des 18. Jahrhunderts einen Familiennamen annehmen mussten, entschieden sie sich im Gedenken an ihre frühere Heimat für den Namen Meietheiner, der später zu Meitner verkürzt wurde.[4]

Am 24. August 1875 heiratete er an seinem 36. Geburtstag die 22-jährige Hedwig Skowran.[5] Aus der Ehe gingen zwischen 1876 und 1891 acht Kinder hervor. Seine zweite Tochter Auguste wurde die Mutter des Physikers Otto Robert Frisch.[6] Die dritte Tochter Lise Meitner erlangte als die Kernphysikerin Bekanntheit.[4]

Philipp Meitner gehörte viele Jahre dem Vorstand der Österreichisch-Israelitischen Union an.[7] Er verstarb am 9. Dezember 1910 an einer Lungenentzündung und wurde in der Alten Jüdischen Abteilung des Wiener Zentralfriedhofes bestattet (Tor 1, Gruppe 50, Reihe 58, Nr. 98).[1]

Einzelnachweise und Quellen

  1. Georg Gaugusch: Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800–1938. Band 2: L–R. Amalthea, Wien 2016, ISBN 978-3-85002-773-1, S. 2266.
  2. Anders Thulin: Name Index to Jeremy Gaige's Chess Tournament Crosstables (Memento vom 19. April 2014 im Internet Archive). Malmö 2004
  3. Deutsche Schachzeitung 1875, S. 220–222.
  4. Ruth Lewin Sime: Lise Meitner: A Life in Physics. University of California Press, 1996.
  5. Eintrag im Trauungsbuch
  6. encyclopedia.com: Otto Robert Frisch
  7. Dr. Philipp Meitner. In: Dr. Bloch’s Oesterreichische Wochenschrift, 16. Dezember 1910, S. 833–834.
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