Philipp Bock
Georg Friedrich Philipp Bock[1] (* 21. März 1845 in Berlin; † 1922)[A 1] war ein deutscher Theaterschauspieler, Sänger (Tenor), Theaterregisseur sowie -intendant.
Leben
Bock, der Sohn eines Porträt- und Landschaftsmalers, der mütterlicherseits auch einer Malerfamilie entstammt (Roller) und Enkel des Stifters des Theatervereins „Urania“, machte seine ersten theatralischen Versuche auf dem Liebhabertheater „Thalia“, dann kam er nach Potsdam (1865), Oldenburg, Elbing, Danzig, Viktoria-Theater Berlin, Posen, Mainz, bis er 1870 Engagement am Deutschen Theater in St. Petersburg nahm.
Im Anfang seiner Laufbahn spielte er in jugendlich-komischen Rollen und sang Tenor-Buffo-Partien, doch ging er später ins Charakterfach über.
In St. Petersburg wurde ihm auch die Regie übertragen, bis er 1882 zum Oberregisseur ernannt wurde.
Nachdem das Deutsche Theater aufgelöst wurde, gelang es ihm unter seiner Leitung trotzdem noch, zur Fastenzeit Gesamt-Gastspiele am Alexander-Theater[A 2] zu veranstalten. Er verblieb in St. Petersburg, wo er, gegen die russische Zensur und den russischen Geschmack, trotzdem viele klassische und ernste deutsche Stücke aufführen konnte, so. z. B. Tell, Egmont, Fiesco, Julius Caesar etc. Der Künstler fungierte auch 1892 als Kommissär der russischen Abteilung bei der Wiener Musik- und Theaterausstellung.
Literatur
- Ludwig Eisenberg: Philipp Bock. In: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Paul List, Leipzig 1903, S. 106–107 (daten.digitale-sammlungen.de).
Anmerkungen
- Todesjahr nicht gesichert. Der Eintrag in der Gemeinsamen Normdatei nennt 1922 (GND 116214538, Abfragedatum: 28. Mai 2018).
- Eisenberg nennt es Alexander-Theater, es hieß aber eigentlich Alexandra-Theater, benannt nach der deutschen Alexandra Fjodorowna, Kaiserin von Russland
Einzelnachweise
- Vollständiger Name laut Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St. Petersburgs (2011).